Mustafa Tokus ist in Köln stadtbekannt. Seit 1999 sorgt sein Unternehmen dafür, dass in der Domstadt Baumaßnahmen entsprechend durchgeführt werden können. Als Profi im Bereich Gerüstbau bewegt sich Herr Tokus in einem schnelllebigen Business, vor dem aktuelle Entwicklungen im Bereich der Unternehmensfinanzierung nicht Halt machen. Wir wollten genauer wissen, was eine scheinbar analoge Branche bewegt.
COMPEON: Herr Tokus, wie hat sich Ihr Geschäftsmodell in den letzten 20 Jahren verändert, welche neuen Herausforderungen sind dazugekommen?
Mustafa Tokus: Wir stellen natürlich immer noch vordergründig Gerüste auf Baustellen auf, aber wenn man auf die damit verbundenen Bereiche schaut, sieht man doch deutliche Änderungen, beispielsweise bei den steuerlichen Rahmenbedingungen. Wir merken auch, dass die Investitionszyklen deutlich kürzer werden und sich die Investitionsgrößen extrem nach oben verschieben, was auch die Finanzierbarkeit nicht vereinfacht.
COMPEON: Welche Anforderungen haben Sie mit Ihrem Unternehmen ganz speziell bei der Beantragung von Finanzierungen?
Mustafa Tokus: Schnelligkeit in der Zusage und Abwicklung sowie Zuverlässigkeit sind für uns oberste Priorität, weil wir teilweise sehr kurzfristig einen Auftrag angeboten bekommen und dann schnell reagieren müssen. Wir müssen uns hierbei auf unseren Finanzierungspartner voll verlassen können.
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COMPEON: Wie schätzen Sie das Finanzierungsverhalten in Ihrer Branche ein? Glauben Sie, dass kleine Betriebe langfristig wettbewerbsfähig bleiben können?
Mustafa Tokus: Mit Schwierigkeiten in unserer speziellen Branche leben wir seit Jahrzehnten. Im Hinblick auf die Investitionsgrößen haben es meiner Ansicht nach aber insbesondere kleine Betriebe in Zukunft deutlich schwerer.
COMPEON: Warum setzen Sie bei der Finanzierung von Ihrem Unternehmen auf eine digitale Lösung? Wo liegen die Vorteile zu einer klassischen Bank?
Mustafa Tokus: Es gibt Gründe für ein mögliches Scheitern auf beiden Seiten – beim Verkäufer und auch beim Käufer. Beim Verkäufer sind dies häufig Dinge wie mangelnde Vorbereitung und eine überhöhte Kaufpreiserwartung, beim Verkäufer ist das häufigste Problem die fehlende Finanzierung. Sei es Eigenkapital oder das richtige Einwerben von Fremdkapital. Gemeinsam scheitert es häufig, weil die Parteien es nicht schaffen, gegenseitiges Vertrauen aufzubauen und die Transaktion damit unnötig komplex oder sogar unmöglich wird.
COMPEON: Wo sehen Sie Ansätze, wie die Digitalisierung den Gerüstbau verändern kann?
Mustafa Tokus: Da unsere Branche natürlich durch den Aufbau der Gerüste vor Ort stark von Manpower bestimmt wird, bringt die Digitalisierung nur in manchen Bereichen eine Verbesserung mit sich. Wir können beispielsweise das Mengengerüst leichter berechnen und die Logistik besser aussteuern.
COMPEON: Herr Tokus, vielen Dank für das Gespräch.
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