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Interview,News

5 Fragen an… Unter­nehmens­berater Ulrich Bendel

Unternehmens­berater unter­stützen den Mittel­stand bei Heraus­forderungen der Zukunft. Ulrich Bendel, Geschäfts­führer von Mühl Christ Partner Management Consulting, über seine Arbeit und wo er den größten Be­ratungs­bedarf sieht.

Ulrich Bendel ist seit 2009 geschäfts­führender Gesell­schafter der Mühl Christ Partner Management Consulting GmbH. Als BBA/Diplom-Bankbetriebs­wirt, zertifizierter Unter­nehmens­berater nach CMC/BDU und Restrukturierungs- und Sanierungs­berater (IfUS-Institut an der SRH Hoch­schule Heidel­berg) berät er bei MCP branchen­über­greifend kleine und mittlere Unter­nehmen. Dabei leitet er ein fünf­köpfiges Team unter­schiedlicher Fach­bereiche.

COMPEON: Herr Bendel, als geschäfts­führender Gesell­schafter von Mühl Christ Partner Management Consulting (MCP) betreuen Sie tag­täg­lich die Basis der deutschen Wirt­schaft: Den Mittel­stand. Wo genau liegen die Schwer­punkte von MCP und Ihrer Beratung?

Ulrich Bendel: Derzeit liegen die Schwer­punkte der Beratung in den Unter­nehmens­phasen Restrukturierung, Sanierung und Nach­folge­beratung. Bei der Nach­folge­beratung haben wir uns vor allem auf die Suche von potenziellen Nach­folgern spezialisiert. Leider findet der über­wiegende Teil der Mittel­ständler keinen Nach­folger aus den eigenen Reihen.

COMPEON: Was sind die drei wichtigsten Treiber moderner Unter­nehmens­beratung?

Ulrich Bendel: Die drei wichtigsten Faktoren:

1. Die Digitalisierung: Berater werden oft be­nötigt, weil sich die Unter­nehmen im Zuge der Digitalisierung strategisch neu orientieren und oft sogar neue Geschäfts­modelle ent­wickeln müssen.

2. Die Generation Y: Die Generation Y verändert ihre Gewohn­heiten, ihr Ver­halten und die Rahmen­be­dingungen. Die Generation Y gründet Start-ups, fordert flache Hierarchien und stellt Unter­nehmen vor neue Heraus­forderungen.

3. Der Fach­kräfte­mangel: Der Fach­kräfte­mangel, besonders in unseren länd­lichen Regionen, stellt die Unter­nehmen vor große Pro­bleme. Hier ist vor allem mehr Führungs­kompetenz gefragt.

COMPEON: Mittel­ständische Unter­nehmen gehören zu Ihrer Kern­ziel­gruppe. Was sind die größten Schwierig­keiten, mit denen Unter­nehmer zu Ihnen kommen und wie helfen Sie ihnen weiter?

Ulrich Bendel: Kleine und mittlere Unter­nehmen sind oft in ihrem Hand­werk oder ihrer Fach­kompetenz super, aber haben im kauf­männischen Bereich Probleme. Wir helfen von der Finanzierung, über Kalku­lationen, bis zu Planungs­er­stellung für die nächsten Geschäfts­jahre. Vor dem Hinter­grund sich schnell verändernder Märkte wird die strategische Unter­nehmens­planung für jedes Unter­nehmens lebens­wichtig. In diesem Bereich liegt unsere Kern­kompetenz.

COMPEON: Welche Rolle nimmt die Suche nach passenden Finanzierungen im All­tag von Geschäfts­führern ein, die Sie unter­stützen – was sind die Probleme, Heraus­forderungen und Stolper­steine und mögliche Lösungen?

Ulrich Bendel: Bei vielen mittel­ständischen Unter­nehmen ist das Problem, dass sie zu klein sind, um für jeden Bereich eine eigene Ab­teilung zu gründen. So übernimmt der Geschäfts­führer nahezu alle Bereiche selbst. Aber man kann nun mal nicht alles können. Hinzu kommt der Zeit­mangel. Ein Arbeits­tag geht für einen Geschäfts­führer meist weit über die normalen 8 Stunden hinaus. Da bleibt oft keine Zeit, sich auch noch um Finanzierungen zu kümmern. Des­halb greifen Ge­schäfts­führer über­wiegend auf unsere Fach­kompetenz zurück.

Für die meisten Geschäfts­führer ist oft nur die Kondition entscheidend. Dies ist aus meiner Sicht der größte Fehler, den man bei Finanzierungen machen kann. Grund­sätzlich muss die Finanzierung auf das Investitions­vor­haben und die damit einher­gehenden Cashflows sowie zur Unter­nehmens­strategie passen. Leider sind die meisten Finanzierungs­fälle, die wir auf den Tisch be­kommen, in der Finanzierungs­struktur völlig falsch auf­ge­stellt. Nach meiner Ansicht werden hier durch­schnittlich min­destens 10 Pro­zent Rendite ver­schenkt.

COMPEON: In einem früheren Interview haben Sie gesagt, Ihr persönliches Lebens­motto lautet „Lernen und Lehren“. Wie spiegelt sich dieses Motto in Ihrer all­täglichen Arbeit wieder und welche Rolle spielt es insbesondere in Ihrer Arbeit mit Unter­nehmern unter­schiedlicher Branchen?

Ulrich Bendel: Für mich ist Unter­nehmens­beratung nichts anderes als das Ver­mitteln von Wissen an meine Kunden. Deshalb ist es mir wichtig, mich permanent fach­lich und per­sönlich weiter­zu­bilden. Diese Weiter­bildung geht für mich über betriebs­wirtschaft­liche Bereiche hinaus.

Als Top-Berater muss ich die neuesten Er­kenntnisse der Gehirn­forschung ebenso kennen wie Ent­wicklungen in den Natur­wissen­schaften. Diese Bereiche sind sehr wichtig für die Weiter­gabe von Wissen und Er­fahrungen. Denn nur Wissen, das ich auch anwende und weiter­gebe, schafft einen Mehr­wert. Dieser Mehr­wert entsteht aber nur, wenn der Unter­nehmer meine Beratungs­leistung ver­steht und eben­falls an­wendet. Die Ver­ant­wortung, dass das geschieht, liegt beim Berater. Für mich ist es wie ein Ziel­ein­lauf, wenn die Unter­nehmer durch unsere Beratung ihre Ziele auch er­reichen.

COMPEON: Vielen Dank für das Interview, Herr Bendel.

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