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Factoring boomt: Warum über 36.000 Unternehmen ihr Forderungsmanagement outsourcen

Factoring als Form der Unter­nehmens­finan­zierung ist schwer im Trend. Wie der Deutsche Factoring-Verband mitteilt, ist die Anzahl der Unter­nehmen, die Factoring nutzen, im Jahr 2017 um 33 Prozent im Ver­gleich zu 2016 ge­stie­gen. Über 36.000 Unter­nehmen setzen auf Factoring. Warum ist das der Fall? Was ist Factoring? Und wo liegen die Vor­teile?

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Factoring – eine kurze Definition

Factoring gehört genau wie Mezzanine-Kapital zu den sogenannten Alter­nativen Finan­zierungs­instru­menten. Dahinter verbirgt sich die Ab­tretung von Forder­ungen aus Waren und Dienst­leist­ungen an ein Finanzierungs­institut. Dieses zahlt dem Unter­nehmen sofort einen gewissen An­teil der aus­stehenden For­derungen seines Kunden (in der Regel zwischen 80 und 90 Prozent). Außer­dem über­nehmen Full-Service-Anbieter das gesamte Forderungs­management des Unter­nehmens. Den Rest der Forderung, ab­züg­lich der ver­einbarten Ge­bühr, erhält das Unter­nehmen nach der tat­sächlichen Zahlung des Kunden oder einer ver­trag­lich fest­gelegten Zeit­spanne. Welche Vor­teile hat diese Form der Ab­tretung von Forderungen speziell für mittel­ständische Unter­nehmen?

Vorteile von Factoring

Beim Factoring werden die Forderungen, die das Unter­nehmen an die eigenen Kunden richtet, fort­laufend vor­finanziert. So erhält der Mittel­ständler zeit­nah Liquidität aus den eigenen Aus­ständen, die er sinn­voll re­in­ves­tieren und nutzen kann. Darüber hinaus ergeben sich noch deutlich mehr Vor­teile:

Vorteile auf einen Blick:

    • Sicher­heits- und Bonitäts­unab­hängig­keit bei der Finanzierung

      Factoring wird von meist eigen­ständigen Factoring-Instituten an­ge­boten. Die Bonität eines Unter­nehmens steht nicht im Vorder­grund, sondern die der Kunden des Unter­nehmens.

    • Fort­laufende Ver­besserung der eigenen Liquidität

      Die Finan­zierung durch Factoring läuft parallel zur Ent­wicklung des Unter­nehmens­umsatzes. Steigen die Ver­käufe, ver­bessert sich auf diesem Weg die Liquidität. So passt sich die Finanzierungs­linie dem Wachs­tum stetig an.

    • Ver­besserung des Ratings

      Durch den schnellen Zu­gewinn flüssiger Mittel in den Kapital­fluss ver­bessert Factoring als Finanzierungs­instrument die Eigen­kapital­quote und das Rating des Unter­nehmens. Dies erleichtert die Auf­nahme weiterer Finan­zierungen.

    • Schutz vor Ausfallen und lang­fristiger Ausstände

      Durch Factoring tritt das Unter­nehmen die Forderungen an das Factoring-Institut ab. Bei Zahlungs­ausfällen liegt der Schaden beim Factoring-Anbieter, da dieser das Aus­fall­risiko auf Debitoren­seite über­nimmt.

    • Planungssicherheit

      Durch die Über­nahme der Forderungen und sichere Be­gleichung der Rech­nungen, gewinnt der Factoring-Nehmer Sicher­heit in der Zu­kunfts­planung. Die Gelder aus den Auf­trägen gehen zeit­nah ein. Der Unter­nehmer plant in die Zukunft und nutzt diese Mittel für Inves­titionen.

    • Ent­lastung des Zahlungs­managements

      Mit Factoring wird nicht nur die For­derung, sondern das gesamte Debitoren­management aus­ge­lagert. Kleine und mittlere Unter­nehmen profitieren von freien Kapa­zitäten im Zahlungs­management, sodass bei­spiels­weise der Geschäfts­führer den Fokus auf das Kern­geschäft setzen kann. Das Unter­nehmen vermeidet die Ein­stellung von teuren Fach­kräften.

Für welche Unter­nehmen bietet Factoring die größten Vor­teile?

Dingliche Sicher­heiten, die tradi­tionelle Finanz­dienst­leister wie Banken bei Finan­zierungen ver­langen, fallen bei Factoring weg. Damit öffnet sich dieses Alter­native Finan­zierungs­instru­ment für Unter­nehmen jeglicher Struk­tur. Sowohl junge und im Wachs­tum be­find­liche Unter­nehmen wie ge­standene Firmen setzen auf Factoring. Gerade bei Be­trieben mit noch geringem Alter bietet Factoring große Vor­teile: Durch die Aus­lagerung des Forderungs­managements spart das Unter­nehmen Kapa­zitäten in der Ver­waltung und gewinnt gleich­zeitig Ressourcen zur Finan­zierung des Wachs­tums aus den eigenen Um­sätzen.

Welche Branchen nutzen Factoring

Factoring ist nicht auf einzelne Branchen be­schränkt, sondern ist für eine große Anzahl unter­schiedlicher Branchen ein spannendes Finanzierungs­instrument. Folgende Branchen nutzen in hohem Maß Factoring:

    • Transport und Logistik

    • Produzierendes Gewerbe

    • Verarbeitendes Gewerbe

    • Handel

    • Dienstleistungen

    • Verlags- und Druckwesen

Aber auch für weitere Branchen wie bei­spiels­weise Zeit­arbeits­ver­mittlungen bietet sich Factoring als Lösung für die Aus­lagerung des Forderungs­managements an.

Neben dem all­gemeinen Factoring haben sich eine Reihe Speziali­sierungen wie das Inhouse-Factoring oder die Forfaitierung ent­wickelt. Welche Factoring-Arten es gibt und wie Sie den idealen Factoring Partner finden, erfahren Sie hier:

Factoring-Arten im Überblick

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