Zeitmangel führt dazu, dass Ärzte bei Finanzierungen das erstbeste Angebot annehmen, um das Thema vom Tisch zu haben. Doch gerade für die Gesundheitsbranche, seien es Mediziner, Apotheker oder Pflegeeinrichtungen, gibt es zahlreiche Fördermaßnahmen oder Alternative Finanzierungslösungen abseits vom klassischen Bankkredit – für die Anschaffung neuer Geräte oder Praxisausstattung, den Firmenwagen oder den Ausbau der Praxisräume. Fördermittel für Ärzte sind bei vielen Medizinern eine unterschätzte Option.
Deshalb sollte jeder Arzt, der über eine Investition nachdenkt, unabhängige Beratung abseits der Firmenkundenberater der Banken zu suchen – auch zu Fördermitteln, die oft von den Beratern nicht angeboten werden, wie eine aktuelle Studie zeigt. Wir stellen 4 Formen möglicher Fördermittel vor, die für niedergelassene Ärzte bereitstehen und zeigen, was genau mit Fördermitteln finanziert werden kann.
4 Fördermittelformen, die für Ärzte in Frage kommen
Wenn Ärzte Fördermittel hören, denken sie meist nur an Zuschüsse, also nicht zurückzahlungspflichtige Mittel, die von Land, Bund oder EU vergeben werden. Folgende Fördermittelformen kommen in der Regel für Ärzte in Frage:
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Beteiligungen
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Zuschüsse
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Kredite
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Bürgschaften
Bei einer Beteiligung handelt es sich um Kapital, das von Investoren aufgenommen wird. Der Investor kann dabei ein Finanzdienstleister, ein privater oder gewerblicher Investor sein – auch staatliche Beteiligen (stille Beteiligungen) sind möglich. Das Kapital muss dabei erst nach einer vereinbarten Zeit zurückgezahlt werden, bis dahin werden vorher vereinbarte Gewinnbeteiligungen fällig. Doch Achtung: Die Vergütung privater Investoren ist meist sehr hoch. Beteiligungskapital von einer Bürgschaftsbank ist vor allem bei Neugründungen oder erheblichen Praxiserweiterungen sinnvoller und günstiger.
Zuschüsse sind Fördermittel, die nicht zurückgezahlt werden müssen, sofern es sich um sogenannte nicht rückzahlbare Zuschüsse handelt. Diese Fördermittel sind allerdings an strenge Vorgaben bezüglich Vergabe und Verwendung gebunden. Hier wird immer im Einzelfall entschieden – Prüfung und Beantragung kosten meist eine Menge Zeit.
Viele Fördermittel für Unternehmen und auch Fördermittel für Ärzte sind Kredite, die von Förderbanken mit besonders günstigen Konditionen und über das Weiterleitungsprinzip vergeben werden. Förderbanken wie beispielsweise die KfW oder die NRW.BANK bieten Förderkredite nur über eine Geschäftsbank als Mittler an. Allerdings kennen viele Unternehmer diese vergünstigten Kredite und die expliziten Programme nicht und fragen deshalb bei ihrem Bankberater nicht danach. Der Weg über eine Online-Finanzplattform bietet sich in diesem Fall an, denn dabei werden Förderprogramme automatisch berücksichtigt. Der Vorteil von Förderkrediten sind neben meist günstigeren Zinsen auch tilgungsfreie Anlaufzeiten, geringere Forderungen von Sicherheiten sowie längere Laufzeiten.
Bürgschaften sind auch abseits von Förderkrediten ein wertvolles Fördermittel. Bürgschaftsbanken übernehmen die Absicherung einer Finanzierung, beispielsweise eines Kredits über eine Geschäftsbank, und ermöglichen so erst die Finanzierung, falls der Kreditnehmer nicht selbst in der Lage ist, ausreichend Sicherheiten zu stellen.
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Was können Ärzte mit Fördermitteln finanzieren?
Oft wissen niedergelassene Ärzte nicht, dass Sie neue Anschaffungen, Investitionen in die Praxisinfrastruktur und -ausstattung günstig finanzieren können und womöglich gut angelegtes Eigenkapital schonen und für Notsituationen zurückhalten können. Dabei lässt sich auch über Fördermitteln eine erstaunliche Bandbreite an Maßnahmen abdecken:
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Immobilien und Grundstücke
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Praxisübernahmen
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Praxisneugründungen
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Praxisausstattung
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Betriebsmittel
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Fahrzeuge / Dienstwagen
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Medizinische Geräte und Anlagen
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Energiesparmaßnahmen
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IT-Ausstattung (Software und Hardware)
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Aus-, Weiter- und Fortbildungen
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Forschung und Entwicklung
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Beratungsleistungen (zum Beispiel für den Businessplan)
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Werbe- und Marketing-Maßnahmen
Schnell passende Fördermittel für Ärzte finden
Die Fördermöglichkeiten für Ärzte sieht groß – schließlich können Sie als Unternehmer wie jeder Mittelständler auf passende Fördermittel und Förderprogramme zurückgreifen. Doch gerade in der Gesundheitsbranche ist Zeit ein wertvolles Gut. Wer keine Zeit hat, um sich selbst ausführlich über Förderprogramme zu informieren, kann für einen ersten Aufschlag praktische Tools und Rechner nutzen, die im besten Falle nicht nur die Förderfähigkeit vorhersagen, sondern auch direkt konkrete Programme anzeigen.