Bank Run
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Insbesondere in Katastrophenfilmen kommt es häufiger zu einem sogenannten Bank Run. Daher wird ein derartiger Bankansturm häufig so dargestellt, dass sich vor den Kreditinstituten Menschenmassen ansammeln oder die Bankschalter sogar gestürmt werden. Doch was ist ein Bank Run eigentlich genau, was sind die Auslöser und die Gründe?
Was ist ein Bank Run?
Deutsche Begriffe für den Bank Run sind insbesondere Bankansturm oder auch Schaltersturm. Gemeint ist damit jeweils, dass eine überproportional große Menge an Kunden zur gleichen Zeit die Filiale einer Bank oder auch deren Geldautomaten aufsucht. In aller Regel beinhaltet der Bank Run, dass die jeweiligen Kunden ihr gesamtes oder zumindest einen größeren Teil des auf der Bank deponiert Geldes verfügen möchten. Bezieht sich ein solcher Bank Run nicht nur auf ein Kreditinstitut, sondern auf mehrere Banken oder die gesamte Bankenbranche, wird dies auch als Bankensturm bzw. Bankenpanik bezeichnet.
Was sind Auslöser für einen Bank Run?
In der Historie gab es in Deutschland und weltweit bereits mehrfach einen Bank Run. Genereller Auslöser ist fast immer, dass Sparer und andere Bankkunden kein Vertrauen mehr in die Sicherheit des gesamten Systems haben. Damit steht in der Regel in Verbindung, dass eine Insolvenz der entsprechenden Bank befürchtet wird. Vereinfacht dargestellt wollen die Kunden dann noch schnell ihr Geld in Sicherheit bringen, indem sie dieses entweder am Schalter oder am Geldautomaten abheben.
Was sind die Gründe für einen Bankansturm?
Während der Auslöser eines Schaltersturms das verlorene Vertrauen der Kunden ist, gibt es wiederum mehrere Gründe, die Ursachen für diesen Vertrauensverlust sein können und damit gleichzeitig die Begründung für den Bank Run darstellen. In der Regel handelt es sich dabei um die folgenden Ursachen, die dem Vertrauensverlust der Kunden voranstehen:
- Bankenkrise
- Hyperinflation
- Panik- und Herdenverhalten
Ein Grund ist also, dass eine Insolvenz der einzelnen Bank zu befürchten ist oder bereits feststeht. Eine übergeordnete Ursache für den Vertrauensverlust und damit für einen möglichen Bank Run ist hingegen die Hyperinflation. In dem Fall möchten Kunden ihr Geld möglichst schnell verfügen, da es noch möglich ist, für einen identischen Betrag die größere Anzahl an Gütern zu erwerben. Das Panik- und Herdenverhalten ist ebenfalls nichts zu unterschätzen, wenn also beispielsweise Sparer bereits seit Tagen beobachten, dass andere Bankkunden in Panik ihr Geld abheben.
Was ist die Folge eines Bank Run?
In der Praxis kann der Bank Run äußerst gravierende Folgen haben. Dies gilt insbesondere für den Fall, dass sich der Prozess wegen des angesprochenen Herdenverhaltens nahezu verselbstständigt. Die Folge eines Bank Runs ist, dass nicht alle Kunden die gewünschte Menge an Geld abheben können. Es kommt zu einem Engpass im Hinblick auf die Bargeldversorgung. Das wiederum löst eine Art Kettenreaktion aus, nämlich dass dann erst recht noch mehr Bankkunden versuchen, ihre Einlagen zu retten und Geld abzuheben. Nicht selten führt daher ein Bank Run in zweiter Folge zur Insolvenz des betroffenen Kreditinstitutes, weil dessen Liquidität nicht ausreicht, um alle Auszahlungswünsche der Kunden zu erfüllen.
Historische Beispiele für einen Bank Run
In der Vergangenheit gab es bereits mehrere Beispiele, wann es in der Praxis zu einem Bank Run kam. Das wohl bekannteste Beispiel ist die Weltwirtschaftskrise im Jahre 1929, die aus dem Aktiencrash an der New Yorker Börse resultierte. Zur damaligen Zeit hatten die Sparer das Vertrauen in die Bankenwelt nahezu vollständig verloren und wollten somit ihre Guthaben möglichst schnell abheben.
Zu kleineren Bank Runs kam es auch in der jüngeren Vergangenheit, insbesondere im Zuge der Finanzkrise 2007/2008. Dort wollten zum Beispiel zahlreiche Kunden einer britischen Bank Geld abheben, weil das Kreditinstitut Liquiditätsprobleme hatte. Mitte 2008 hebten zum Beispiel Kunden der UBS Bank insgesamt innerhalb eines sehr kurzen Zeitraums etwa 25 Milliarden Franken von ihren entsprechenden Konten ab.
Welche Maßnahmen gibt es zur Vermeidung eines Bank Runs?
Die Kreditinstitute sind natürlich dazu bestrebt, einen Bank Run zu vermeiden. Gleiches gilt für die Regierungen der Länder, denn der Staat wäre häufiger ebenfalls negativ betroffen. Das Hauptinstrument zur Vermeidung ist es, den Vertrauensverlust der Sparer gar nicht erst entstehen zu lassen. Das dafür beste Mittel ist die Einlagensicherung, im Zuge derer der Staat die Sicherheit der Kundeneinlagen garantiert, selbst wenn eine Bank insolvent werden sollte. Insbesondere die deutschen Banken schützen sich oft sogar gegenseitig, nämlich durch eine freiwillige Einlagensicherung in Form spezieller Einlagensicherungsfonds der Banken.