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Barkredit

Vielleicht haben Sie schon einmal den Begriff Barkredit im Zusammenhang mit dem Thema Finanzen gehört. Da die weitaus meisten Kreditinstitute in Deutschland eine beantragte Darlehenssumme ausschließlich auf das Girokonto des Kunden überweisen, stellt sich die berechtigte Frage, worum es sich dann eigentlich bei einem Barkredit handeln kann? Dieser Frage möchten wir in unserem Beitrag nachgehen. Ferner erläutern wir, was im weiteren und im engeren Sinne unter einem Barkredit heutzutage verstanden wird und gehen auf die Rückzahlung solcher Kredite sowie deren Eigenschaften ein. Darüber hinaus zeigen wir mögliche Alternativen zu einem Barkredit auf und was es zu diesem Thema sonst noch Wissenswertes gibt.

Was ist ein Barkredit?

Im Hinblick auf die Definition eines Barkredites muss heutzutage differenziert werden, ob es sich um einen sogenannten echten oder unechten Barkredit handelt. Im engeren Sinne handelt es sich beim Barkredit um ein Darlehen, bei dem die beantragte Kreditsumme nicht auf ein Konto überwiesen wird, sondern tatsächlich dem Kunden in bar ausgezahlt wird. Das wiederum bedeutet, dass echte Barkredite ausschließlich von Kreditinstituten vergeben werden können, die über eine Geschäftsstelle verfügen. Die einzig andere Alternative wäre es, wenn die Darlehenssumme tatsächlich in bar per Kurier zum Kunden transferiert wurde.

Dies wäre allerdings sehr arbeits- und kostenintensiv, sodass es kaum eine Bank gibt, die einen solch echten Barkredit außerhalb ihrer Geschäftsstelle offeriert. Die etwas weiter gefassten Definition eines Barkredites ist heutzutage in der Regel ein Darlehen mit einer eher geringeren Kreditsumme. Alternativ wird der Barkredit daher häufig auch als Kleinkredit oder Sofortkredit bezeichnet. Um einen echten Barkredit handelt es sich deshalb nicht, weil bei solchen Kleinkrediten die Gutschrift der Darlehenssumme auf dem Girokonto erfolgt und keine Auszahlung in bar, also nicht mit Geldscheinen, stattfindet.

Wie wird ein Barkredit zurückgezahlt?

Unabhängig davon, ob es sich per Definition um einen echten oder unechten Barkredit handelt, findet die Rückzahlung allerdings auf die gleiche Art und Weise statt. Ausnahme ist lediglich der Dispositionskredit, falls dieser ebenfalls als Barkredit bezeichnet wird. Hier gibt es nämlich in der Regel keine Rückzahlungsvereinbarung zwischen Kunde und Bank, da die Kreditlinie auf dem Girokonto zeitlich unbefristet zur Verfügung gestellt wird. Bei allen anderen Barkrediten, wie zum Beispiel beim Kleinkredit oder einem Sofortkredit, wird die Darlehenssumme für gewöhnlich in monatlichen Kreditraten zurückgezahlt. Diese müssen vom Kreditnehmer selbstverständlich nicht ebenfalls in bar gezahlt werden, sondern werden automatisch vom Girokonto seitens der Bank abgebucht.

Keine Zweckbindung bei Barkrediten

Eine Besonderheit besteht bei Barkrediten meistens darin, dass keine Zweckbindung existiert. Während Sie bei gewöhnlichen Ratenkrediten zumindest in der Regel angeben müssen, wofür Sie das Geld benötigen, fällt dies bei Barkrediten normalerweise weg. Hier kommt die zuvor erläuterte Eigenschaft zum Tragen, dass Barkredite normalerweise nur mit relativ geringen Darlehenssummen zur Verfügung gestellt werden, die sich zum Beispiel im Bereich zwischen 500 und 5.000 Euro bewegen. Wenn Sie hingegen Kreditbedarf von beispielsweise 20.000 Euro haben, wird es in der Regel keinen echten Barkredit in diesem Bereich geben.

Gibt es noch echte Barkredite?

Im Bankenbereich werden häufig Sofortkredite, Privatkredite oder Eilkredite als Barkredite bezeichnen, obwohl die Auszahlung der Darlehenssumme eben nicht in bar stattfindet, sondern das Geld auf das Girokonto des Kreditnehmers gutgeschrieben wird. Nur wenige Banken bieten noch einen echten Barkredit an. Trotzdem gibt es in der Praxis noch echte Barkredite, nämlich in einem Pfandleihhaus. Dort ist es nach wie vor möglich, dass Sie Gegenstände verpfänden und im Gegenzug dazu Bargeld ausgezahlt bekommen können. Die Gutschrift auf ein Konto ist hingegen im Pfandleihhaus absolut unüblich, sodass es sich dort tatsächlich noch um einen echten Barkredit handelt. Gleiches gilt übrigens für manche Kreditverleiher außerhalb des Bankensektors. Dort sollten Sie allerdings eher kritisch sein, denn nicht wenige dieser Angebote im Bereich eines echten Barkredites sind nicht seriös.

Benötigt man Sicherheiten beim Barkredit?

Sicherheiten müssen Sie beim Barkredit – bis auf ganz wenige Ausnahmen – in der Regel nicht stellen. Das liegt vor allem daran, dass eben echte Barkredite selten mit einem Betrag von über 5.000 Euro vergeben werden. Lediglich bei den unechten Barkrediten, bei denen es sich zum Beispiel um Sofortkredite handelt und die Auszahlung nicht in bar, sondern als Gutschrift auf dem Girokonto erfolgt, kann es passieren, dass Sicherheiten gestellt werden müssen.

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