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Bartergeschäft

Das sogenannte Bartergeschäft zählt zu den vielen Fachbegriffen im Wirtschaftsbereich, die den meisten Menschen vermutlich nicht geläufig sein werden. Wesentlich bekannter hingegen ist eine relativ ähnliche Form, nämlich der sogenannte Tauschhandel. Worum es sich beim Bartergeschäft handelt, welche Gründe es für solche Geschäfte gibt und worin die Vorteile bestehen, möchten wir in unserem Beitrag näher erläutern.

Worum handelt es sich bei einem Bartergeschäft?

Andere Bezeichnungen für das Bartergeschäft sind Kompensationsgeschäft oder auch Gegenseitigkeitsgeschäft. Am gebräuchlichsten ist sicherlich die Bezeichnung Tauschhandel, auch wenn es streng genommen durchaus kleinere Unterschiede zwischen Bartergeschäften und einem derartigen Tauschhandel gibt. Ein wesentliches Merkmal von Bartergeschäften besteht darin, dass es nicht nur einen Käufer und einen Verkäufer gibt, sondern eine gegenseitige Wechselbeziehung besteht.

Das bedeutet, dass der Lieferant auf der einen Seite zwar Verkäufer, auf der anderen Seite allerdings gegenüber seinem Geschäftspartner auch Käufer ist. Daher beinhalten Bartergeschäfte, dass eine wirtschaftliche Wechselbeziehung besteht, nämlich indem Güter gegenseitig geliefert werden. Bei Kompensationsgeschäften zahlt der Käufer also keinen sonst üblichen Preis, sondern liefert dem Verkäufer im Gegenzug ebenfalls bestimmte Waren oder bietet Dienstleistungen an.

Wie verbreitet sind Bartergeschäfte?

Die Bedeutung von Bartergeschäften hat heutzutage zwar abgenommen, was sicherlich auch dem global funktionierenden Zahlungsverkehr geschuldet ist. Dennoch sind derartige Tauschgeschäfte insbesondere in zahlreichen Ländern außerhalb von Europa noch heute vollkommen üblich. Dabei erstrecken sich die Gegenseitigkeitsgeschäfte in der Regel über sämtliche Branchen hinweg. In Europa gibt es ebenfalls noch häufiger Bartergeschäft, allerdings nahezu ausschließlich innerhalb von Unternehmen, die entweder Güter produzieren oder vertreiben.

Welche Gründe existieren für Bartergeschäfte?

Ein wesentlicher Vorteil und gleichzeitiger Grund dafür, dass Unternehmen überhaupt Bartergeschäft durchführen, ist die Nichtbeeinflussung der Zahlungsströme. Auf diese Weise haben Firmen die Möglichkeit, sich ein hohes Maß an kurzfristiger Liquidität mittels derartiger Geschäfte zu sichern. Besonders attraktiv sind Bartergeschäfte in der Hochzinsphase, wenn es nämlich relativ teuer wäre, sich zum Beispiel von der Bank Geld zu leihen.

Ein weiterer Grund für Kompensationsgeschäfte ist die relativ enge Beziehung mit den Geschäftskunden, die durch den Tausch der Waren oder sonstige Kompensationen zustande kommt. Darüber hinaus können Bartergeschäfte oft zur Umsatzsteigerung genutzt werden, weil der entsprechende Käufer schnell einmal mehr Ware bestellt, wenn er im Gegenzug kein Geld zahlen muss, sondern seinerseits Güter anbietet.

Welche Vorteile haben Bartergeschäfte?

Dass Bartergeschäfte trotz globalem Zahlungsverkehr auch heute noch recht beliebt sind, liegt in erster Linie an den Vorteilen. Diese Vorzüge existieren gerade im Vergleich zum sonst üblichen Zahlen eines Kaufpreises, wenn also Geld fließt. In erster Linie sind es die folgenden Vorteile, durch die sich Bartergeschäft auszeichnen können:

  • Gewinnung von Referenzkunden
  • Bindung von Bestandskunden an das Unternehmen
  • Möglichkeit von Folgegeschäften
  • Cross-Selling
  • Kurzfristiger Liquiditätserhalt
  • Kosten einsparen, beispielsweise im Vergleich zur Kreditaufnahme

Beispiel für ein Bartergeschäft

Kompensationsgeschäfte kommen der Praxis relativ häufig vor, sodass es leicht ist, für diese Bartergeschäfte Beispiele zu finden. Ein typisches Bartergeschäft wäre zum Beispiel, wenn eine Metzgerei auf der einen Seite an eine Bäckerei Aufschnitt liefert, um auf der anderen Seite von der Bäckerei Brötchen zu erhalten.

In diesem Fall wird jeweils kein Kaufpreis gezahlt, sondern es findet faktisch ein Tausch von Aufschnitt und Brötchen statt. Der Hintergrund des Geschäftes ist, dass zum einen die Metzgerei zusätzlich zu ihrem Wurst- und Fleischangebot auch belegte Brötchen offeriert, während andererseits in der Bäckerei ebenfalls belegte Brötchen (mit Aufschnitt) angeboten werden.

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