Bilanzanalyse
Inhaltsverzeichnis
Die Bilanz ist eine wichtige und auch gesetzliche vorgeschriebene Gegenüberstellung der Positionen in einem Unternehmen. Sie besteht aus der Aktivseite, auf der die Vermögenswerte aufgeführt sind, sowie aus der Passivseite, die wiederum die Kapitalquellen aufzeigt. Unter anderem ist die Bilanz eine wichtige Informationsquelle, die zum Beispiel Auskunft darüber geben kann, wie gut es einem Unternehmen geht. Dazu nutzen die Experten vor allen Dingen die Bilanzanalyse.
Was beinhaltet die Bilanzanalyse?
Bei der Bilanzanalyse wird die Bilanz als Ganzes betrachtet, aber ebenso einzelne Positionen analysiert. Sie dient dazu, dass sich die Analysten ein Bild verschaffen können, wie es mit den Vermögenswerten, der Finanz- und der Ertragslage des jeweiligen Unternehmens bestellt ist. Dazu werden viele Informationen betrachtet und systematisch analysiert, die der Bilanz entnommen werden können. Das Ziel der Analysten besteht darin, nach Abschluss der Bilanzanalyse etwas zur aktuellen und ebenso zur voraussichtlich zukünftigen Wirtschaftsentwicklung des Unternehmens sagen zu können. Damit dies möglich ist, werden insbesondere spezielle Bilanzkennzahlen analysiert.
Aus welchen Teilen besteht die Bilanzanalyse?
Bei der Bilanzanalyse werden zwar zum einen einzelne Positionen betrachtet und oft anhand von Bilanzkennzahlen analysiert, zum Beispiel die Eigenkapitalrendite. Dennoch lässt sich die Analyse der Bilanz auch in vorrangig drei große Bereiche einteilen, nämlich:
- Analyse der Vermögenslage
- Analyse der Finanzlage
- Analyse der Ertragslage
Dabei werden verschiedene Schwerpunkte gesetzt, die in der Summe wiederum einen guten Aufschluss über die Gesamtsituation des Unternehmens liefern können.
Die Analyse der Vermögenslage
Bei der Vermögensanalyse geht es vorrangig darum zu untersuchen, wie sich die Vermögensstruktur am Bilanzstichtag in einem Unternehmen darstellt. Anders ausgedrückt: Es wird in diesem Fall ausschließlich die Aktivseite der Bilanz betrachtet und wie diese sich im Detail zusammensetzt. Die Grundlage der Vermögensanalyse ist die Strukturbilanz, eine zusammengefasste Bilanzübersicht. Dabei wird auch ein Vergleich mit den Zahlen des Vorjahres vorgenommen. Bei den Kennzahlen steht vor allem die Analyse des Unternehmens im Vordergrund, und nicht die Aussage, wie sich das Unternehmen im Vergleich zu den Wettbewerbern am Markt positioniert hat.
Die Analyse der Finanzlage
Bei der Analyse der Finanzlage eines Unternehmens geht es darum, sich ein Bild zur Liquidität und zur finanziellen Stabilität zu machen. In diesem Fall wird allerdings nicht die Aktivseite der Bilanz im Vordergrund betrachtet, sondern vielmehr die Passivseite, denn dort ist zu entnehmen, woher die Mittel stammen. Dabei lassen sich Informationen zur Kapitalstruktur, zu den Zahlungsströmen sowie zur sogenannten horizontalen Bilanzstruktur entnehmen. Bei der Analyse der Kapitalstruktur steht im Vordergrund, etwas darüber zu erfahren, woher das im Unternehmen vorhandene Kapital stammt und wie es sich im Detail zusammensetzt. Auch die Dauer, für die das Kapital zur Verfügung stellt, kann ein bedeutender Analysepunkt sein. Ein wichtiger Analyseaspekt ist in dem Zusammenhang das Verhältnis vom Eigen- bzw. Fremdkapital zum Gesamtkapital.
Die Analyse der Ertragslage
Im Fokus der Analyse der Ertragslage im Zuge der Bilanzanalyse steht vor allem die Betrachtung des Erfolgs, den ein Unternehmen erzielt. Es findet zudem eine Zuordnung dieses Erfolges statt, welche die wesentliche Aufgabe hat, die Herkunft des Erfolges ausfindig zu machen. So kann zum Beispiel analysiert werden, in welchen Bereichen das Unternehmen seine Stärken hat und wo es noch Verbesserungsbedarf gibt. Im Zusammenhang der Analyse der Ertragslage findet zudem eine Einteilung des Jahresüberschusses in die folgenden Bestandteile vorgenommen:
- Betriebsergebnis
- Finanzergebnis
- Außerordentliches Ergebnis
Es geht bei der Analyse der Ertragslage eines Unternehmens aber nicht nur die Betrachtung der Erfolgsherkunft, sondern auch darum festzustellen, wie es beim Erfolg um die Risiken bestellt ist.