Bundesbank
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Eine gängige Bezeichnung für die Deutsche Bundesbank ist auch „Bank der Banken“. In einem Satz gesagt handelt es sich bei der Deutschen Bundesbank um die Zentralbank der Bundesrepublik Deutschland. Diese nimmt einige wichtige Aufgaben wahr, die mittlerweile eng in Verbindung mit der Europäischen Zentralbank stehen. Eingeteilt ist die Bundesbank in 16 Landeszentralbanken (Hauptverwaltungen), die ihrerseits nach wie vor weitere Filialen in den einzelnen Bundesländern besitzen.
Auftrag der Bundesbank durch das Grundgesetz
Die Deutsche Bundesbank hat bestimmte Aufgaben wahrzunehmen und verfügt über einen Auftrag, der auf Artikel 88 des Grundgesetzes zurückzuführen ist. In diesem Artikel wird die Bundesregierung nämlich dazu verpflichtet, eine Notenbank einzurichten. Aus diesem Grund geht die Gründung der Deutschen Bundesbank bereits auf das Jahr 1957 zurück. Seit dieser Zeit existiert in Deutschland auch das Zentralbanksystem, welches neben der Bundesbank auch die entsprechenden Landesbanken beinhaltet.
Welche Aufgaben nimmt die Deutsche Bundesbank wahr?
Das Wichtigste, was man im Zusammenhang mit der Deutschen Bundesbahn wissen sollte, sind deren Aufgaben. Diese lassen sich in verschiedene Rubriken einzuteilen, sodass die Bundesbank in erster Linie die folgenden Aufgaben hat:
- Geldpolitik
- Finanz- und Währungsstabilität erhalten
- Aufsicht über die Banken und Finanzdienstleister
- Aufsicht über den Zahlungsverkehr
- Aufsicht über den Bargeldverkehr
Die eindeutig wichtigste Aufgabe der Deutschen Bundesbank ist nach wie vor die Geldpolitik. Diese wird inzwischen in Abstimmung mit der Europäischen Zentralbank durchgeführt. Oberstes Ziel ist die Preisstabilität, denn eine zu hohe Inflation würde teilweise fatale Folgen haben können. Um dies zu gewährleisten, stehen der Deutschen Bundesbank bzw. der Europäischen Zentralbank mehrere Mittel zur Verfügung. Das bekannteste Mittel ist sicherlich der Leitzins, den die EZB für den Euroraum senken, erhöhen oder gleich belassen kann. Durch die Veränderung der Leitzinsen kann Einfluss auf das Konsum- und Investitionsverhalten genommen werden, zumindest in der Theorie.
Eine ebenfalls wichtige Aufgabe der Deutschen Bundesbank besteht darin, die Finanz- und Währungsstabilität zu wahren. Damit ist kurz gesagt gemeint, dass es sich beim Euro möglichst langfristig um eine stabile Währung handelt, der alle beteiligten Marktakteure vertrauen. Dies verhindert Währungskrisen und weitere negative Auswirkungen, zu denen es kommen könnte, wenn die eigene Währung als instabil angesehen wird. Da das gesamte Finanzsystem selbstverständlich eng mit der Währung verbunden ist, nimmt die Deutsche Bundesbank gleichermaßen die Aufgabe wahr, für die Stabilität des Finanzsystems zu sorgen.
Neben der Geldpolitik und der Stabilisierung des Finanzsystems gehört es ebenfalls zu den Aufgaben der Deutschen Bundesbank, den Bargeldverkehr, den Zahlungsverkehr und die Banken bzw. Finanzdienstleister zu beaufsichtigen. In dem Zusammenhang obliegt der Deutschen Bundesbank auch das Recht, zu jedem gewünschten Zeitpunkt in die entsprechenden Geschäftsunterlagen von Banken und anderen Finanzdienstleistern, die einer behördlichen Genehmigung bedürfen, Einsicht zu nehmen.
Die Neutralitätspflicht der Deutschen Bundesbank
Ein sehr wichtiger Faktor, der auch zum Vertrauen in die Deutsche Bundesbank beiträgt, ist deren Pflicht zur Neutralität. Das bedeutet, dass die Bundesbank unabhängig von Anweisungen oder Einzelinteressen sowohl aus der Wirtschaft als auch seitens der Bundesregierung agieren kann. Stattdessen muss sich die Deutsche Bundesbank stets unabhängig und neutral verhalten, auch wenn sie natürlich bei der Umsetzung ihrer Maßnahmen und Aufgaben teilweise auf die Hilfe von Politik und Wirtschaft angewiesen ist. Senkt die Deutsche Bundesbank beispielsweise den Leitzins reduziert, um den Konsum anzukurbeln und die Geldmenge zu vermehren, würde dies kaum wirken, wenn die Unternehmen aus der Wirtschaft anschließend nicht mehr Kredite aufnehmen und vermehrt Investitionen tätigen.