Bundeswertpapiere
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Am Markt gibt es eine große Vielfalt von Anleihen, in die Anleger investieren können. Eine Eingruppierung ist unter anderem danach möglich, wer die entsprechenden Rentenpapiere emittiert. Hier sind es in erster Linie Banken, privatwirtschaftliche Unternehmen sowie der Staat, die als Ausgeber von Anleihen am Markt auftreten. Sämtliche Wertpapiere, die von der Bundesrepublik Deutschland emittiert werden, werden als Bundeswertpapiere bezeichnet. In unserem Beitrag erfahren Sie, worum es sich bei Bundeswertpapieren handelt. Ferner gehen wir auf Chancen, Risiken und sonstigen Merkmale ein, durch die sich die Wertpapiere des Bundes auszeichnen.
Was sind Bundeswertpapiere?
Als Bundeswertpapiere werden Anleihen bezeichnet, die von der Bundesrepublik Deutschland als Staat ausgegeben werden. Sie dienen in erster Linie der Finanzierung von Staatsausgaben oder zum Schuldenabbau, beispielsweise gegenüber der Weltbank oder anderen Staaten. Um sich Kapital zu beschaffen, gibt der deutsche Staat entsprechende Wertpapiere aus. Durch den Kauf fließt das Kapital seitens der Anleger zu. Im Gegenzug zahlt der Bund einen Zins und die entsprechenden Bundeswertpapiere werden nach Ende der Laufzeit bei Fälligkeit wieder zurückgezahlt.
Wie funktionieren Bundeswertpapiere?
Wer sich für Bundeswertpapiere interessiert, kann manche davon an der Börse kaufen, wie zum Beispiel Bundesanleihen. Andere Bundeswertpapiere hingegen lassen sich nur direkt bei der Bundesrepublik Deutschland Finanzagentur GmbH erwerben, wie zum Beispiel unverzinsliche Schatzanweisungen. Im Regelfall kann der Anleger die entsprechenden Rentenpapiere zu einem bestimmten Nominalwert erwerben, beispielsweise je 1.000 Euro an Gegenwert. Handelt es sich um Bundeswertpapiere, die an der Börse zu handeln sind, kann auch vor Fälligkeit ein Verkauf stattfinden. Ansonsten werden die entsprechenden Wertpapiere bei Fälligkeit in vollem Umfang und zu einem Kurs von 100 Prozent an den Inhaber zurückgezahlt. Zuvor erhält dieser – meistens jährlich – eine in den Bedingungen festgelegte Verzinsung.
Welche Bundeswertpapiere gibt es am Markt?
In den letzten zehn Jahren hat sich das Angebot an Bundeswertpapieren verringert, was vor allem auf die Niedrigzinsphase zurückzuführen sein dürfte. Heutzutage sind es insbesondere die folgenden Wertpapiere des Bundes, in die Anleger Geld investieren können:
- Bundesanleihen
- Bundesobligationen
- Unverzinsliche Schatzanweisungen
- Verzinsliche Schatzanweisungen
- Inflationsindexierte Bundeswertpapiere
Am bekanntesten und am häufigsten genutzt werden nach wie vor die Bundesanleihen, die eine Laufzeit zwischen 7 bis 30 Jahren haben. Die Bundesanleihen haben ein optimales Rating, da der Bund als äußerst sicherer Emittent von Wertpapieren gilt.
Chancen und Risiken bei Bundeswertpapieren
Insbesondere in einer Phase mit höheren Zinsen sind Bundeswertpapiere schon seit Jahrzehnten bei Anlegern beliebte Investments. Ein wesentlicher Grund ist die sehr hohe Sicherheit, mit denen alle Wertpapiere des Bundes ausgestattet sind. Wer die Papiere nicht vor Fälligkeit veräußern möchte oder muss, der erhält garantiert 100 Prozent des Nominalwertes zurück. Ferner gibt es eine meistens eine jährliche Zinszahlung. Der wichtigste Sicherheitsaspekt ist allerdings, dass es ein Emittentenrisiko nur in der Theorie gibt. Das hat damit zu tun, dass der Bund als Emittent von Wertpapieren der sicherste Ausgeber überhaupt ist, was mit den besten Ratings der Rating-Agenturen untermauert wird.
Demzufolge gibt es bei Bundeswertpapieren nahezu kein Risiko, welches Anleger zu beachten haben. Auch aufgrund dieses geringen Risikos sind die Chancen auf überdurchschnittliche Renditen bei Bundeswertpapieren allerdings äußerst gering. Gerade in der Niedrigzinsphase zeigt sich, dass zum Beispiel Bundesanleihen im Durchschnitt nur noch einen Zins von unter 1,5 Prozent haben, wenn Sie in den letzten drei Jahren emittiert wurden. Zwar ist es bei manchen Wertpapieren des Bundes möglich, diese vorzeitig an der Börse zum dann aktuellen Kurs zu veräußern. Die Kurse schwanken allerdings bei Weitem nicht so, wie es zum Beispiel bei Aktien oder Fonds der Fall ist. Kursgewinne sind daher bei Bundeswertpapieren – wenn – eher geringer, sodass die Gesamtrendite schon im Idealfall momentan kaum mehr als 2,5 Prozent betragen dürfte.
Für wen sind Bundeswertpapiere geeignet?
Bundeswertpapiere sind vor allem für solche Anleger bestens geeignet, die ihr Kapital mittel- bis langfristig sowie äußerst sicher anlegen möchten. Überdurchschnittliche Renditen dürfen Sie jedoch nicht erwarten, sondern Sie sollten tatsächlich in erster Linie ein sicherheitsorientierter Anleger sein. Was die Liquidität angeht, so können Sie die an der Börse handelbaren Wertpapiere des Bundes jederzeit veräußern. Die Flexibilität ist daher durchaus höher, als sie es zum Beispiel bei vergleichbaren Anlagen in Form eines Festgeldes sind. Zudem gibt es mehrere Bundeswertpapiere zur Auswahl, deren Laufzeiten oft schon ab einem Jahr beginnen, wie es bei den Schatzanweisungen der Fall ist. Aber auch längerfristige Investments von bis zu 30 Jahren sind zum Beispiel über die Bundesanleihe möglich.