Duration
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Von den zahlreichen Finanzbegriffen, die am Finanzmarkt verwendet werden, haben zahlreiche Anleger, Sparer oder auch Kreditnehmer oft nur zum Teil noch nie etwas gehört. Zu den eher unbekannten Begriffen zählt sicherlich die sogenannte Duration, die insbesondere in Verbindung mit Anleihen von Bedeutung ist. In unserem Beitrag gehen wir darauf ein, worum es sich bei der Duration handelt und welche Modellannahmen dieser zugrunde liegen. Ferner erfahren Sie, worin der Unterschied zwischen der Duration und der Restlaufzeit eine Anleihe besteht und wir geben darüber hinaus ein ansprechendes Berechnungsbeispiel.
Was ist die Duration?
Bei der Duration handelt es sich um eine sogenannte Sensitivitätskennzahl. Sie gibt die durchschnittliche Dauer der Kapitalbindung im Zusammenhang mit einer festverzinslichen Anleihe an. Etwas allgemeiner ausgedrückt handelt es sich bei der Duration um einen Mittelwert der jeweiligen Zeitpunkte, an denen Investoren Rückzahlungen oder Erträge aus einem verzinslichen Wertpapier vereinnahmen können. Etwas allgemeiner ausgedrückt ist die Duration gleichzusetzen mit der Anlagedauer im einem Rentenpapier oder anderweitigem Wertpapiervermögen. Kennzeichnend für die Duration ist, dass diese kürzer als die Restlaufzeit ist, was an den zwischenzeitlichen Zinszahlungen liegt. Allgemein ist die Duration ein Maß der Zinsentwicklung, die sich auf Rentenpapiere bezieht.
Duration und Kursrisiken bei Rentenpapieren
Die Duration steht ebenfalls im Zusammenhang mit Kursrisiken von Rentenpapieren. Dazu muss man wissen, dass der Anleihekurs am Markt maßgeblich vom Kapitalmarktzins abhängig ist. Steigen an den Kapitalmärkten die Zinsen, fällt für gewöhnlich der Anleihekurs. Das ist damit zu begründen, dass die Anleihe von den Zinsen her unattraktiver wird, weil sie vielleicht einen geringeren Zins verbrieft als durch steigende Zinsen am Markt zu erreichen ist. Im Gegenzug sinkt der Kurs der Anleihe, um quasi diese negative Zinsbelastung auszugleichen.
In welchem Umfang verzinsliche Wertpapiere allerdings auf Änderungen der Kapitalmarktzinsen reagieren, ist in erster Linie von der Anlagedauer und der Restlaufzeit des Wertpapiers abhängig. Aus dem Grund wird durch die Situation in dem Sinne auch beschrieben, wie sensibel Anleihekurse auf Marktzinsveränderungen reagieren. Für gewöhnlich gilt der Leitsatz, dass die Anleihen umso sensitiver reagieren, desto länger die Kapitalbindungsdauer ist.
Auf welchen Annahmen basiert die Duration?
Im Zusammenhang mit der Duration gibt es einige, sogenannte Modellannahmen, auf denen das gesamte Konzept basiert, nämlich:
- Anlage der Zinszahlungen zum Marktzins
- Keine Transaktionskosten
- Keine Steuern
- Flache Zinsstrukturkurve
- Einmalige Änderung des Marktzinsniveaus
Worin unterscheiden sich Duration und Restlaufzeit eines Rentenpapiers?
Die Duration ist nicht gleichzusetzen mit der Restlaufzeit, die eine Anleihe aufweist. Der Unterschied besteht darin, dass in der Duration auch zwischenzeitliche Zinszahlungen eingerechnet werden. Daraus wiederum ergibt sich, dass die Duration normalerweise kürzer als Restlaufzeit ist. Das wird so begründet, dass die Zinszahlungen schon vor Laufzeitende einen Beitrag zur Kapitalrückzahlung leisten. Ausnahmen sind lediglich sogenannte Zerobonds, denn dort gibt es innerhalb der Laufzeit keine Zinszahlungen, sodass die Duration identisch mit der Restlaufzeit ist.
Berechnungsbeispiel für die Duration
Am bekanntesten ist die sogenannte Macauley-Duration, für die einige Faktoren zur Berechnung einbezogen werden. Dazu gehören in erster Linie:
- Zahlungszeitpunkt (volle Jahre plus Jahresbruch)
- Zahlungsstrom (Cashflow)
- Marktrendite
- Gesamtanzahl der Annuitäten
Geht man in dem Zusammenhang zum Beispiel von einem Rentenpapier aus, welches eine Restlaufzeit von fünf Jahren mit einem Nominalwert von 100.000 Euro hat, dann würde sich die Duration bei einer Rendite von 4,5 Prozent sowie einer Nominalverzinsung in Höhe von fünf Prozent auf 4,5515 Jahre belaufen. Anders ausgedrückt findet die Rückzahlung der Anleihe in ungefähr 4,5 Jahren statt.