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Gesamtkapitalrentabilität

An dieser Stelle ist die Verzinsung des gesamten Kapitaleinsatzes im Unternehmen gemeint. Die Verzinsung des gesamten Kapitals, einschließlich des Fremdkapitals, des Betriebes ist signifikanter als die Eigenkapitalrentabilität. Es ist ersichtlich, wie das Unternehmen mit dem einsetzbaren Kapital gewirtschaftet hat. Ein Beispiel erläutert die Komplexität: Eine Gesamtkapitalrentabilität von 12 % bedeutet, dass man 12 Euro bekommt, wenn 100 Euro Kapital zugeführt werden. Die Gesamtkapitalrentabilität sollte sich nicht unterhalb des Fremdkapitalzinses befinden, den das Unternehmen an Kreditgeber berechnen muss. Die Zahl allein sollte jedoch nicht maßgebend sein für eventuelle Investoren. Die Branchen und deren Bewertung sind stark unterschiedlich. Die Historie des Unternehmens ist ebenfalls zu berücksichtigen. Der Unternehmenserfolg muss zusätzlich mit anderen Kennzahlen analysiert werden, um eine genaue Bewertung abgeben zu können. Mehrere Ergebnisse der Gesamtkapitalrentabilität aus den letzten Perioden sollten berücksichtigt werden, um die genaue wirtschaftliche Lage des Unternehmens einschätzen zu können. Sollte das Ergebnis negativ ausfallen, kann die nächste Periode durchaus positive Zahlen präsentieren. Wenn zwischenzeitlich Lösungen gefunden wurden, um den Umsatz und das Wachstum des Unternehmens anzuheben, wird dieses erst bei der folgenden Berechnung sichtbar.

Berechnung der Gesamtkapitalrentabilität

Die Gesamtkapitalrentabilität ist das Verhältnis vom Gewinn unter Berücksichtigung der Zinsen zum gesamten Kapital in Prozenten ausgedrückt. Die Summe aus dem Gewinn und den gezahlten Zinsen auf das Fremdkapital muss durch die Bilanzsumme geteilt werden. Der sich nun daraus ermittelte Quotient drückt in Prozent aus, ob und wie das Unternehmen erfolgreich gewirtschaftet hat. Ein Zahlenbeispiel erläutert die komplizierte Rechnung ausführlicher:

  • Eigenkapital                                 300.000 Euro,
  • Fremdkapital                               150.000 Euro,
  • Resultat der Jahresabrechnung 75.000 Euro,
  • Zinsen des Fremdkapitals           25.000 Euro.

Die Summe Fremdkapital plus Eigenkapital ergibt das gesamte Kapital in Höhe von 450.000 Euro. Nun wird nach der Formel gerechnet:

Gesamtkapitalrentabilität: (75.000 + 25.000):450.000 x 100 = 22,22 %. Die 22,22 % sind das Rechenergebnis, eine sogenannte Rentabilitätsrechnung. Es handelt sich hier grundsätzlich um eine Formel, die die Wirtschaftlichkeit und Effizienz eines Unternehmens bestimmt.

Bedeutung der Gesamtkapitalrentabilität

Bei der Analyse von Bilanzen liefert die Gesamtkapitalrentabilität Informationen über die Wirtschaftlichkeit des gesamten Unternehmens. Grundsätzlich ist diese Zahl wichtig, um die Effizienz des Unternehmens in Erfahrung zu bringen. Der Investor, der sein Kapital in Aktien anlegt, interessiert sich für die Gesamtkapitalrentabilität. Bei Verlust zeigt die Rechnung einen Fehlbetrag. Die Gesamtkapitalrentabilität liefert ein umfassendes Ergebnis, da die gesamten Kapitalbestandteile berücksichtigt werden. Vergleiche verschiedener Unternehmen sind nur sinnvoll, wenn diese aus der gleichen Branche kommen. Zeigt das Unternehmen eine unterdurchschnittliche Gesamtkapitalrentabilität ist das eine Warnung. Der Unternehmer sollte sein Unternehmen lukrativer führen und benötigt unter Umständen entsprechende Lösungen von Experten. Die Kreditwürdigkeit des Unternehmens zeichnet sich in der Prozentzahl ebenfalls deutlich ab. Prognoserechnungen sind ein Hilfsmittel, um das aktuelle Bild des Unternehmens herauszukristallisieren. Bei der Gesamtkapitalrentabilität handelt es sich ja um eine Jahresrechnung, das bedeutet, das Unternehmen könnte sich aktuell positiv wirtschaftlich betätigen oder es wird noch schlechter. Die Gesamtkapitalrentabilität sorgt für wichtige Anhaltspunkte, nämlich ob die Einbeziehung von Fremdkapital bei anstehenden Investitionen effektiv gewertet werden kann.

Genaue Ergebnisse

Der Investor sollte sich nicht nur an diese Prozentzahl halten. Grundsätzlich sollten Entwicklungen, wie Personalstand, saisonal bedingte Flaute usw. berücksichtigt werden. Häufig werden Investitionen innerhalb des Betriebes zwar negativ gezeigt, bringen jedoch in der Zukunft positive Zahlen. Drohenden Schwierigkeiten kann entgegengetreten werden, wenn sich die Geschäftsleitung frühzeitig über die Entwicklung und das Wachstum des Unternehmens informiert. Einmal jährlich reicht eine derartige Überprüfung nicht, eher vierteljährlich, um Drohendes frühzeitig verhindern zu können.

Einige Regeln, die zu besserem Verständnis führen

Bei der Interpretation der Gesamtkapitalrentabilität sind einige Punkte beachtenswert:

  • Ein Vergleich mehrerer Unternehmen in der gleichen Branche ist empfehlenswert,
  • der Vergleich von Unternehmen verschiedener Branchen führt zu keinem verlässlichen Ergebnis,
  • das Ergebnis mehrerer Vorjahre sollte berücksichtigt werden,
  • die Rendite muss, um ein lukratives Unternehmen zu präsentieren, über dem Zinssatz des Fremdkapitals liegen.

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