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Handelsgesetzbuch

Zahlreiche Regelungen, Vorschriften und Rechtsmittel, die im Zusammenhang mit der geschäftlichen Tätigkeit von Unternehmen und Personen stehen, finden ihre Grundlage beim Handelsgesetzbuch. Dies ist oftmals ebenso unter der Kurzbezeichnung HGB bekannt. Mittlerweile existieren die Inhalte des Handelsgesetzbuches in Form eines Vorläufers seit über 160 Jahren. In unserem Beitrag erfahren Sie, worum es sich beim HGB handelt. Ferner gehen wir darauf ein, welchen Inhalt das Handelsgesetzbuch hat, für wen die Regelungen gelten und in welchem Fall das Handelsgesetzbuch anzuwenden ist.

Was ist das Handelsgesetzbuch?

Beim HGB handelt es sich um den Kern des gesamten Handelsrechtes, welches hierzulande gilt und in der Praxis umgesetzt wird. In erster Linie beinhaltet das Handelsgesetzbuch Regelungen für bestimmte Kapitalgesellschaften und Personengesellschaften, aber auch manche Einzelpersonen müssen sich an die Vorschriften halten. In erster Linie dient das HGB dazu, Rechtssicherheit im Geschäftsverkehr zu schaffen, sodass bestimmte Normen und Vorgaben dort festgehalten sind. Ferner kann das HGB eine Grundlage für das Strafrecht sein, falls die Unternehmen oder Personen, die sich an die Vorschriften des HGB halten müssen, dagegen bewusst oder grob fahrlässig verstoßen.

Die Historie des HGB

Der erste Vorläufer des heutigen Handelsgesetzbuches geht bereits auf das Jahr 1861 zurück. Zu diesem Zeitpunkt wurde in Deutschland das Allgemeine deutsche Handelsgesetzbuch (kurz ADHGB) ins Leben gerufen. Aufgrund einer in den nächsten Jahrzehnten stattfindenden Ausarbeitung des BGB kam es immer öfter zu Widersprüchlichkeiten mit dem Allgemeinen Deutschen Handelsgesetzbuch. Dies war der wesentliche Grund dafür, dass kurz vor Beginn des 20. Jahrhunderts, nämlich im Jahre 1894, erstmals über das heutige Handelsgesetzbuch nachgedacht wurde. Dieses gilt nunmehr seit 1900, also seit über 120 Jahren.

Wer muss die Inhalte des HGB beachten?

Privatpersonen müssen sich selbstverständlich nicht an das Handelsgesetzbuch halten, denn dieses gilt nur für Personen und Unternehmen, die gewerblich tätig sind. In erster Linie müssen sich demzufolge Kaufleute an das HGB und dessen Vorschriften halten. Anders ausgedrückt sind es vorrangig Handelstreibende, für die das Handelsgesetzbuch eine große Rolle spielt. Neben den Kaufleuten sind es in erster Linie bestimmten Unternehmensformen, die ebenfalls an die Regelungen des Gesetzbuches gebunden sind, vor allen Dingen:

  • OHG
  • KG
  • Kapitalgesellschaft wie Aktiengesellschaft oder GmbH
  • Stille Gesellschaft
  • Ferner enthält das HGB für einige Unternehmen aus bestimmten Branchen Sonderregelungen, wie zum Beispiel für Banken oder Versicherungsgesellschaften.

Wie ist das Handelsgesetzbuch aufgebaut?

Das Handelsgesetzbuch besteht aus insgesamt fünf unterschiedlichen Büchern, nämlich:

  • Buch 1: Handelsstand
  • Buch 2: Handelsgesellschaften und stille Gesellschaft
  • Buch 3: Handelsbücher
  • Buch 4: Handelsgeschäfte
  • Buch 5: Seehandel

Insgesamt erstreckt sich das HGB auf rund 500 Paragraphen, die in die einzelnen Bücher aufgegliedert sind.

Wann muss das Handelsgesetzbuch angewendet werden?

Das Handelsgesetzbuch muss grundsätzlich immer dann innerhalb des Rechtswesens angewendet werden, wenn es um besondere Vorschriften geht. Diese haben nämlich stets Vorrang vor allgemeinen Vorschriften, wie zum Beispiel denen aus dem BGB. Anders ausgedrückt: Für Kapitalgesellschaften und Kaufleute gilt zwar auf der einen Seite das BGB. Sind allerdings im Handelsgesetzbuch speziellere Vorschriften zu einem bestimmten Thema als im Bürgerlichen Gesetzbuch zu finden, gilt der Grundsatz, dass dann das HGB anzuwenden ist.

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