Lohnformen
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Die meisten Verbraucher in Deutschland kennen nur eine Lohnform, nämlich ihr Gehalt, welches monatlich auf dem Girokonto gutgeschrieben wird. Tatsächlich gibt es in der Volkswirtschaft allerdings noch eine Reihe anderer Lohnformen, die häufig ebenfalls als Entgeltformen bezeichnet werden. Die meisten anderen Lohnformen sind allerdings heutzutage nicht mehr besonders weit verbreitet, haben aber zum Teil über viele Jahrzehnte hinweg existiert.
Welche Lohn- und Entgeltformen gibt es grundsätzlich?
In der Praxis gibt es eine Reihe unterschiedlicher Lohnformen, die häufig ebenfalls als Entgeltformen bezeichnet werden, wie zum Beispiel:
- Gehalt
- Zeitlohn
- Stundenlohn
- Honorar
- Prämienlohn
- Unternehmerlohn
- Gewinnbeteiligung
Manche Lohnformen sind sehr speziell, wie zum Beispiel der Unternehmerlohn. Dabei handelt es sich um den Lohn, den ein Unternehmer sich selbst für seine Tätigkeit als beispielsweise Geschäftsführer zahlt und damit aus dem Unternehmen entnimmt. Am gängigsten sind in der Praxis natürlich die Entgeltformen, die es im Bereich der abhängigen Beschäftigung gibt. Häufig wird in dem Zusammenhang allgemein vom Arbeitslohn gesprochen, auch wenn sich dieser wiederum in mehrere Entgeltformen einteilen lässt.
Worum handelt es sich beim Arbeitslohn?
Beim Arbeitslohn handelt sich in erster Linie weniger um eine Lohnart, sondern mehr um einen steuerlichen Begriff. Die Grundlage dafür sind Paragraph 8 Abs. 1 und Paragraph 19 Abs. 1 Einkommensteuergesetz. Diese besagen, dass vom Grundprinzip her sämtliche Einnahmen als Arbeitslohn gelten, die einem Arbeitnehmer seitens des Arbeitgebers als Entgelt für seine Leistungen zugeschrieben werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um laufende oder einmalige Einnahmen seitens des Arbeitnehmers handelt. Zum Arbeitslohn gehört nicht nur der monatlich gezahlte Grundlohn, sondern hinzu können beispielsweise auch Trinkgelder oder einige Sachbezüge kommen.
Welchen Lohnformen gibt es bei Arbeitnehmern?
Die meisten Lohnformen beziehen sich auf Arbeitnehmer, die einer abhängigen Beschäftigung nachgehen. Hier sind es insbesondere die folgenden drei Entgeltformen, zwischen denen in der Praxis unterschieden werden kann:
- Zeitlohn
- Leistungslohn
- Beteiligungslohn
Der Name der entsprechende Entgeltformen lässt bereits darauf schließen, was der Inhalt der jeweiligen Lohnform ist. Die heutzutage mit Abstand gängigste Lohnform ist der sogenannte Zeitlohn. Darunter fallen sowohl Gehälter und Stundenlöhne als auch Tagelöhne. Letztere kommen zum Beispiel häufig im Zeitarbeitsbereich zum Tragen, wenn Arbeitnehmer nur tageweise eingesetzt werden. Die mit Abstand häufigsten Lohnform sind hingegen zum einen das feste, monatliche Gehalt und zum anderen ein Stundenlohn. Oftmals ist es ferner so, dass sich das Gehalt als Zeitlohn aus vielen Stundenlöhnen zusammensetzt.
Eine weitere Lohnform bei Arbeitnehmern ist der sogenannte Leistungslohn. Dieser war insbesondere in den letzten Jahrzehnten des vergangenen Jahrhunderts sehr weit verbreitet, vor allen Dingen in Fabriken. Am bekanntesten ist in dem Zusammenhang sicherlich der Akkordlohn. Dieser beinhaltet, dass nicht pro Stunde ein fester Lohn gezahlt wird, sondern zum Beispiel pro hergestelltem Stück. Dieser Lohn wiederum wird häufig auch als Stücklohn bezeichnet. Der Leistungslohn ist für den Arbeitnehmer ein besonderer Anreiz, denn je effektiver und schneller gearbeitet wird, desto höher ist letztendlich der monatliche Gesamtlohn. In den Bereich des Leistungslohns fällt ebenfalls der sogenannte Prämienlohn. Dieser stellt meistens eine Art Bonus dar, den der Arbeitnehmer erhält, wenn ein bestimmtes Ziel nicht nur erreicht, sondern überschritten wird.
Die dritte Lohnvariante bei Arbeitnehmern ist der Beteiligungslohn. Dieser ist ebenfalls an bestimmte Erfolge gekoppelt, die sich zum Beispiel auf das Erreichen eines bestimmten Leistungsziels beziehen. Besonders gängig sind Beteiligungsformen im Vertriebsbereich, zum Beispiel in Form von Verkaufsprämien oder in Form einer einfachen Gewinnbeteiligung.
Welche Lohnarten dominieren in der Praxis?
Da die unterschiedlichen Entgeltformen verschiedene Vor- und Nachteile haben, haben sich die weitaus meisten Unternehmen in Deutschland schon seit vielen Jahren insbesondere für den Zeitlohn als mit Abstand am häufigsten eingesetztes Vergütungsmodell entschieden. Dieser hat insbesondere die Aufgabe, Arbeitnehmer anzulocken und dazu zu motivieren, überhaupt eine Arbeit auszuführen. Ausschließlich aus Sicht des Unternehmens ist der Zeitlohn allerdings deshalb meistens nicht die beste Lohnvariante, weil sowohl der Stundenlohn als auch das Gehalt im Prinzip unabhängig von den erbrachten Leistungen gezahlt werden. Trotzdem bietet er den größten Anreiz für Arbeitnehmer und stellt vor allem aus Sicht der abhängig Beschäftigten die „beste“ Lohnform dar.