Penny Stocks
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Am Aktienmarkt gibt es eine große Vielfalt unterschiedlicher Wertpapiere. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Anteilsscheine nach verschiedenen Kriterien in unterschiedliche Gruppen eingeteilt werden. So gibt es beispielsweise die Standardaktien, bei denen es sich um Anteilsscheine großer Unternehmen handelt. Auf der anderen Seite existieren die Nebenwerte, Aktien von mittelgroßen bis kleineren Gesellschaften. Eine weitere Gruppe von Aktien sind die sogenannten Penny Stocks. Mit diesen speziellen Anteilsscheinen möchten wir uns im folgenden Beitrag beschäftigen.
Worum handelt es sich bei Penny Stocks?
Streng genommen sind Penny Stocks sämtliche Aktienwerte, deren aktueller Kurs unterhalb von einem Euro bzw. US-Dollar liegt. Die entsprechenden Wertpapiere haben demzufolge einen momentan Kurswert zwischen einem und 99 Cent. Daher stammt auch der Name Penny Stocks, weil die Aktien eben nur noch einige Cent wert sind. Dies bezieht sich allerdings nur auf den europäischen Raum, denn in den Vereinigten Staaten gelten auch solche Wertpapiere noch als Penny Stocks, die weniger als fünf Dollar an Kurswert haben.
Etwas weiter definiert sind Penny Stocks Aktien, die nur einem relativ geringen Wert haben. Im Euroraum fallen deshalb unter anderem auch Wertpapiere in den Bereich der Penny Stocks, die zum Beispiel einen Kurswert von 1,83 Euro haben. Meistens wird allerdings die strengere Definition genutzt, sodass Penny Stocks in Europa tatsächlich nur dann so bezeichnet werden, wenn der Kurswert maximal 0,99 Euro beträgt.
Penny Stocks selten im Aktienindex vertreten
Zwar gibt es in Deutschland eine Reihe von Aktienindizes, insbesondere natürlich den DAX mit seinen entsprechenden „Neben-Indizes“ wie dem MDAX. Allerdings ist es – auch aufgrund verschärfter Regularien – heutzutage nur noch selten der Fall, dass Sie Pennystocks zumindest in einem der folgenden Indizes finden:
- DAX
- MDAX
- SDAX
- TecDAX
Innerhalb dieser Indizes gibt gibt es Penny Stocks in der Regel – kurzzeitig – nur noch dann, wenn zum Beispiel ein Unternehmen insolvent ist und die Aktien deshalb unter einen Euro sinken. Im Freiverkehr allerdings, den nur wenig regulierten Markt, finden sich heutzutage noch eine ganze Reihe solcher Penny Stocks.
Welche besonderen Risiken haben Penny Stocks?
Dass Penny Stocks kaum in den wichtigsten Indizes vertreten sind, hängt mit dem erhöhten Risiko zusammen. Zum einen weisen Aktien mit einem Kurswert von unter einem Euro oft eine sehr hohe Volatilität auf. Schwankungen innerhalb von wenigen Tage von über 20 oder mehr Prozent sind keine Seltenheit. Der Grund ist vor allem, dass die Penny Stocks natürlich optisch sehr günstig sind und es immer wieder Spekulanten gibt, die auf (deutlich) steigende Kurse setzen. Immerhin wäre bei einem Penny Stock mit einem Kurswert von beispielsweise zwölf Cent bereits eine Rendite von 100 Prozent eingetreten, wenn das Wertpapier und weitere zwölf Cent steigt.
Ein zweiter Grund für das erhöhte Risiko bei Penny Stocks ist, dass schon kleinste Kauf- oder Verkaufsorders den Markt bei diesem Wertpapier in größerem Umfang bewegen können. Das gilt umso mehr für größere Orders, die bei Penny Stocks schnell für einen dramatischen Kursrutsch für einen erheblichen Kurssprung sorgen können. Ein Grund ist auch das meist relativ geringe Handelsvolumen, sodass tatsächlich eine Order schon massive Auswirkungen haben kann.
Für welche Anleger sind Penny Stocks geeignet?
Penny Stocks sind nahezu ausschließlich für spekulativ eingestellte Anleger geeignet und weniger zur langfristigen Kapitalanlage gedacht. Darüber hinaus muss der Investor sehr risikofreudig sein, denn bei Penny Stocks sind Verluste im höheren zweistelligen Prozentbereich keine Seltenheit. Auf der anderen Seite ist es jedoch ebenso möglich, mit den Aktien in kurzer Zeit hohe Gewinne zu erzielen, wenn beispielsweise positive Nachrichten für einen Kurssprung sorgen. Empfehlenswert ist, dass Sie Penny Stocks ausschließlich limitiert kaufen oder verkaufen. Dann passiert es nicht, dass die bereits angesprochene, größere Order am Markt dazu führt, dass Sie die Aktien entweder deutlich teurer als gewünscht kaufen oder wesentlich weniger Geld beim Verkauf erhalten.