Risiko
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Im Finanzbereich hat das Thema Risiko insbesondere in zwei Rubriken eine Bedeutung. Auf der einen Seite gehen Banken mit dem Verleih ihres Kapitals an Kreditnehmer ein Risiko ein. Auf der anderen Seite existiert bei Geldanlagen oft ein Risiko, dass Anleger zumindest einen Teil ihres investierten Geldes verlieren könnten. Exakt auf dieses Risiko im Finanzwesen, nämlich bei Kapitalanlagen, gehen wir im folgenden Beitrag näher ein.
Welche Risiken gibt es bei Geldanlagen?
Die zahlreichen, unterschiedlichen Anlageformen am Markt beinhalten fast immer mindestens ein Risiko, welches Anleger mit dem Investment eingehen. Grundsätzlich gibt es die folgenden vier Hauptrisiken, mit denen eine Kapitalanlage ausgestattet sein kann:
- Emittentenrisiko
- Kursrisiko
- Ertragsrisiko
- Währungsrisiko
Die meisten Geldanlagen besitzen ein Emittentenrisiko. Das bedeutet, dass falls der Initiator und Emittent des Anlageproduktes insolvent werden sollte, das Kapital unter Umständen für den Anleger komplett verloren ist. Lediglich bei offenen Fonds und wenigen anderen Geldanlagen existiert kein solches Emittentenrisiko. Bei manchen Anlageformen, wie zum Beispiel dem Tages- oder Festgeld, ist das Emittentenrisiko hingegen durch die Einlagensicherung abgedeckt.
Ein ebenfalls typisches Risiko von Geldanlagen sind das Kurs- und Ertragsrisiko. Dies trifft beispielsweise auf Fonds, Aktien und Beteiligungen zu. Der Anleger weiß in diesem Fall weder, wie sich die Kurse entwickelt noch in welcher Höhe er einen Ertrag generieren kann. Erfolgt die Anlage zudem in einer fremden Währung, kommt noch ein Währungsrisiko als viertes Risiko bei einer Anlage hinzu.
Was beinhalten die verschiedenen Risikoklassen?
Um Anlegern eine etwas bessere Orientierung zu geben, welches Risiko konkret mit einer entsprechenden Anlageform eingegangen wird, lassen sich nahezu sämtliche Finanzprodukte aus der Sparte Kapitalanlage einer bestimmten Risikoklasse zuordnen. Die Risikoklassen sind aufsteigend danach gestaffelt, wie hoch das jeweilige Risiko bei einem Investment ist. Zwar gibt es keine einheitliche Norm, aber in der Praxis haben sich in der Regel fünf Risikoklassen durchgesetzt, in welche die Anlageprodukte jeweils eingeordnet werden.
In der Risikoklasse I befinden sich zum Beispiel sehr sichere Anlageformen, zu denen unter anderem Spareinlagen, Tages- sowie Festgelder und auch Bundesanleihen zählen. Eine Stufe höher, also in der Risikoklasse II, sind bereits Anlageprodukte mit einem etwas höheren Risiko eingruppiert, wie zum Beispiel Renten und einige Rentenfonds. Auf diese Weise gibt es jeweils steigende Risikoklassen, sodass beispielsweise in der Risikoklasse V hochspekulative Finanzinstrumente und Anlageformen eingruppiert werden, wie zum Beispiel Derivate oder geschlossene Fonds.
Anlegertypen: Eigene Risikobereitschaft kennen
Um im Hinblick auf das Risiko bei der Geldanlage die passenden Produkte zu wählen, ist es für Anleger sehr wichtig, die eigene Einstellung zu Sicherheit und Risiko zu hinterfragen. Es sollte demnach bekannt sein, welche Risikobereitschaft man selbst hat. Dementsprechend unterteilen die meisten Banken, Broker und sonstigen Finanzdienstleister ihre Kunden gerne in Gruppen, nämlich nach den jeweiligen Anlegertypen. Gängig sind in der Praxis die folgenden vier Anlegertypen, die etwas mit der Risikobereitschaft zu tun haben:
- Sicherheitsorientiert
- Konservativ
- Gewinnorientiert
- Chancenorientiert
Während sicherheitsorientierte Anleger zum Beispiel eine stetige Wertentwicklung wünschen und Kapital möglichst sicher investieren wollen, sind chancenorientierte Anleger im Hinblick auf die Risikobereitschaft faktisch das Gegenteil. Hier stehen überdurchschnittlich hohe Ertragserwartungen im Vordergrund, sodass ein höheres Risiko in Kauf genommen wird, um höheren Renditen zu erzielen.
Risiken reduzieren durch ein gutes Risikomanagement
Wenn es um Risiken bei Geldanlagen geht, kann ein funktionierendes Risikomanagement eine sehr gute Hilfe sein. Bei einem solchen Risikomanagement geht es vor allem darum, die in Verbindung mit einer Kapitalanlage stehenden Risiken möglichst zu reduzieren und im optimalen Fall sogar auszuschalten. Das Risikomanagement ist in der Regel individuell anzupassen und beinhaltet zum Beispiel die folgenden Faktoren und Maßnahmen:
- Kontinuierliche Beobachtung der Märkte
- Automatische Alarme bei bestimmten Aktivitäten und Signalen
- Stop-Loss Orders nutzen
- Diversifikation des Kapitals
Durch diese und einigen anderen Maßnahmen können Anleger es schaffen, das Gesamtrisiko eines Investments zu reduzieren. Oft ist übrigens eine gute Portfoliomischung ausschlaggebend dafür, wie das Verhältnis zwischen Chancen und Risiken einer Kapitalanlage letztendlich aussieht.