Tilgung bei einem Kredit
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Bei den meisten Krediten besteht die Rate, die in der Regel monatlich zu zahlen ist, aus zwei Komponenten. Zum einen zahlt der Darlehensnehmer Zinsen, zum anderen ist in der Kreditrate auch die Tilgung enthalten. Die Tilgung bei einem Kredit ist ein Teil des Geldes, welches der Kreditgeber dem Darlehensnehmer geliehen hat.
Worum handelt es sich bei der Tilgung?
Mit dem Fachbegriff Tilgung ist die Rückzahlung eines Darlehens gemeint, also das Begleichen der Darlehensschuld. Die Tilgung für einen Kredit resultiert daraus, dass natürlich Kapital, welches man sich leiht, auch „irgendwann“ wieder an den Geldgeber zurückfließen muss. Während der Kreditgeber auf die Zinsen durchaus manchmal verzichtet, wenn er einen sogenannten zinslosen Kredit vergibt, wird die Tilgung immer vereinbart. Es gibt im Kreditbereich bezüglich der Tilgung eines Darlehens zwei Varianten, nämlich die regelmäßige Tilgung bei den meisten Krediten und endfällige Darlehen.
Die zwei Varianten der Tilgung im Finanzierungsbereich
Am häufigsten kommt im Kreditbereich die regelmäßige Tilgung vor. Diese beinhaltet, dass die Darlehensschuld im Zuge der monatlichen Raten nach und nach immer weiter reduziert wird. In diesem Fall ist die Tilgung anteils- und gleichmäßig auf die vereinbarte Laufzeit aufgeteilt. Hat der Kreditnehmer zum Beispiel einen Kreditbetrag von 5.000 Euro erhalten und wurde eine Laufzeit von 20 Monaten vereinbart, so beträgt der Tilgungsanteil Monat für Monat 250 Euro.
Bei der zweiten Tilgungsvariante ist es hingegen so, dass während der Laufzeit keine Rückzahlung erfolgt, sondern stattdessen werden im Zuge der Kreditraten nur die Zinsen gezahlt. Man bezeichnet solche Kredite dann auch als endfällige Darlehen. Natürlich muss die Darlehensschuld auch bei derartigen Krediten beglichen werden. Dies geschieht am Laufzeitende, also am Fälligkeitstag des Darlehens. Dann muss der Kreditnehmer die gesamte Schuld auf einen Schlag wieder zurückzahlen. Endfällige Darlehen kommen vor allem im Bereich einer Immobilienfinanzierung vor, zum Beispiel auch als Fremdwährungskredite.
Die Sondertilgung als außerplanmäßige Tilgung
Die Tilgung einer Darlehensschuld findet nicht immer nur regelmäßig und wie vereinbart statt, sondern manche Kreditnehmer möchten das Darlehen auch vorzeitig ablösen oder zwischendurch eine Sonderzahlung leisten. In diesem Fall spricht man auch von einer sogenannten Sondertilgung. Der Kreditnehmer zahlt dann einen größeren Betrag auf das Kreditkonto ein, sodass anschließend entweder die Restlaufzeit verkürzt wird oder die noch ausstehenden Kreditraten geringer ausfallen. Ob die Bank einer solchen Sondertilgung zustimmen muss oder nicht, hängt von der Kreditrat und individuellen Vereinbarungen ab. Bei Ratenkrediten ist eine Sondertilgung in de Regel problemlos möglich und auch nicht zustimmungspflichtig. Bei Immobilienkrediten mit Zinsfestschreibung hingegen muss der Kreditgeber ind er Regel mit der Sondertilgung einverstanden sein.
Tilgungsaussetzung bei Problemen mit der Rückzahlung
Bei den weitaus meisten Krediten, die von deutschen Banken vergeben werden, verläuft die Tilgung wie geplant. Manchmal gibt es aufseiten der Kreditnehmer jedoch auch Probleme, wenn zum Beispiel ein finanzieller Engpass besteht und die Tilgung – zumindest vorübergehend – nicht vorgenommen werden kann. In diesem Fall ist es empfehlenswert, sich mit der Bank in Verbindung zu setzen. Sind die Liquiditätsengpässe nur vorübergehend, kann die Tilgung zum Beispiel für sechs Monate ausgesetzt werden. Der Kreditnehmer muss die ausgesetzten Raten dann entweder anschließend nachzahlen oder die Laufzeit des Darlehens verlängert sich um den entsprechenden Zeitraum. Die Aussetzung der Tilgung wird oftmals auch als Stundung bezeichnet.