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Verbindlichkeiten

Im Finanzbereich spielen die sogenannten Verbindlichkeiten eine wesentliche Rolle. Allgemein werden damit Schulden bezeichnet, die eine Privatperson oder ein Unternehmen gegenüber einer anderen Person oder einem Unternehmen haben. Im Finanzierungsbereich versteht man unter Verbindlichkeiten vor allem einen Kredit, der zum Beispiel von einer Bank aufgenommen wurde und deshalb zurückzahlen ist.

Die Verbindlichkeiten in der Bilanz

Bei den weitaus meisten Unternehmen gibt es Verbindlichkeiten, die eine Position in der Bilanz darstellen. Bekanntlich besteht jede Bilanz aus einer Aktiv- und einer Passivseite. Während auf der Aktivseite die vorhandenen Vermögenswerte aufgeführt sind, zeigt die Passivseite, woher die entsprechenden Mittel stammen. Demzufolge werden auf der Passivseite der Bilanz nicht nur Eigenkapital und Guthaben aufgeführt, sondern ebenfalls die existierenden Verbindlichkeiten. Daher handelt es sich bei den Verbindlichkeiten um Schulden und somit um eine Passivposition in der Bilanz eines Unternehmens.

Verbindlichkeiten müssen nicht zwangsläufig Kapital sein

Für gewöhnlich verbindet man mit einer Verbindlichkeit Schulden und Kredite, die aufgenommen wurden. Dementsprechend besteht die Verbindlichkeit in diesem Fall aus Kapital, welches zum Beispiel der Kreditnehmer dem Kreditgeber schuldet. Allerdings ist der Begriff der Verbindlichkeit etwas allgemeiner zu verstehen. Daraus resultiert unter anderem, dass es sich bei Verbindlichkeiten eben nicht nur Geldschulden, sondern ebenfalls um Sachschulden handeln kann. So wäre es zum Beispiel ebenfalls eine Verbindlichkeit, wenn Sie ein neues Auto gekauft und auch bereits bezahlt haben, welches allerdings vom Händler noch geliefert werden muss. Die Verbindlichkeit besteht dann auf Seiten des Händlers in der Lieferung des Fahrzeuges, also in einem Sachwert.

Verbindlichkeiten in der Bankpraxis

In den meisten Fällen zeigen sich Verbindlichkeiten im Finanzierungsbereich durch Kredite, die von Banken vergeben werden. Dabei handelt es sich um monetäre Verbindlichkeiten, denn der Kreditnehmer hat im ersten Schritt eine Geldgutschrift auf seinem Girokonto erhalten, nämlich die gewünschte Darlehenssumme. Die Verbindlichkeit besteht nun darin, dass dieser Kreditbetrag Monat für Monat innerhalb der vereinbarten Raten an den Kapitalgeber zurückgezahlt werden muss. Bei Verbindlichkeiten handelt es sich im Bankbereich also um Schulden und aufgenommene Kredite, sodass zum Beispiel die folgenden Darlehensarten alle in die Rubrik der Verbindlichkeiten fallen:

  • Dispositionskredit (falls in Anspruch genommen)
  • Rahmenkredit
  • Ratenkredit
  • Immobiliendarlehen
  • Gewerbekredit

Eine Verbindlichkeit ist demzufolge im Bankbereich fast immer monetärer Art , denn es besteht eine Rechts- und Geschäftsbeziehung zwischen dem jeweiligen Kreditgeber und dem Kreditnehmer.

Wie ist das Rechtsverhältnis bei Verbindlichkeiten?

Verbindlichkeiten können in der Praxis fast immer gleichbedeutend mit Schulden und Krediten gesetzt werden. Darauf basiert die Rechtsbeziehung zwischen den beteiligten Parteien. Bei einer existierenden Verbindlichkeit gibt es immer mindestens zwei Parteien, nämlich den jeweiligen Gläubiger und den Schuldner. Der Gläubiger hat in diesem Fall Geld verliehen, und zwar an den entsprechenden Schuldner. Somit besteht die Verbindlichkeit auf Seiten des Schuldners darin, dieses Geld innerhalb der vereinbarten Zeit an den Kreditgeber zurückzuzahlen.

Was sind buchungstechnisch existierende Verbindlichkeiten?

Bei Verbindlichkeiten handelt es sich meistens um Forderungen, die seitens des Gläubigers bestehen. Allerdings gibt es auf der anderen Seite auch bestimmte Verbindlichkeiten, die bis dato lediglich buchungstechnisch erfasst sind. Ein klassisches Beispiel ist die Bürgschaft oder eine andere Sicherheit, wie zum Beispiel die Verpfändung von Wertpapieren. In diesem Fall existiert im rechtlichen Sinne seitens des Schuldners noch keine unmittelbare Verbindlichkeit, aber dennoch ist – bei der Bürgschaft eine andere Person – trotzdem eine bestimmte Verbindlichkeit vorhanden. Bei der Bürgschaft verhält es sich nämlich so, dass der Bürge seitens der Bank in Anspruch genommen werden kann, sollte der eigentliche Schuldner (Kreditnehmer) seinen Verpflichtungen nicht nachkommen. Bei dieser rechtlichen Konstruktion gibt es also im Grunde zwei Verbindlichkeiten. Zum einen muss der Kreditnehmer den erhaltenen Darlehensbetrag zurückzahlen und zum anderen geht der Bürge die Verbindlichkeit ein, im Fall des Falles seitens der Bank in Anspruch genommen werden zu können.

Wie lassen sich Verbindlichkeiten einfordern?

Die Verbindlichkeit ist für den Schuldner eine Verpflichtung, während der jeweilige Gläubiger das Recht hat, dass seine Forderungen erfüllt werden. Das Gegenteil von Verbindlichkeiten sind also Forderungen, die von Seiten des Gläubigers aus bestehen. Eine interessante Frage ist, wie nun Gläubiger ihre Forderungen durchsetzen können. Hier stehen mehrere Rechtswege zur Verfügung, die im Allgemeinen unter dem Oberbegriff des Inkassos zusammengefasst werden. Existiert eine nicht ordnungsgemäß erfüllte Verbindlichkeit, so hat der Gläubiger das Recht, die Erfüllung der Verpflichtungen seitens des Schuldners zu verlangen. In diesem Fall kann beispielsweise das Mahnverfahren eingeleitet werden oder es kommt im weiteren Verlauf dazu, dass ein Gerichtsvollzieher damit beauftragt wird, die offenen Forderungen einzutreiben.

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