Warenwirtschaft
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Eine Volkswirtschaft könnte nicht ohne den Fluss von Waren funktionieren. Der wirtschaftliche Warenverkehr ist ein Kernelement einer jeden Wirtschaft. Die Lieferung und der Erhalt von Waren wird auch unter dem Oberbegriff Warenwirtschaft zusammengefasst.
Worum handelt es sich bei der Warenwirtschaft?
In der Warenwirtschaft wird sich mit Warenbewegungen innerhalb eines Unternehmens oder innerhalb einer Branche befasst. Es geht in erster Linie um den Austausch von Gütern und Materialien, der zwischen Lieferanten und Empfängern stattfindet. Betriebswirtschaftlich betrachtet handelt es sich bei der Warenwirtschaft um einen Teilbereich. Für nahezu jedes Unternehmen, insbesondere für Handelsunternehmen, ist die Warenwirtschaft ein Kernbereich der gesamten Geschäftstätigkeit. Dabei hat die Warenwirtschaft verschiedene Aufgaben und befasst sich insbesondere mit:
- Ware erhalten
- Planen des Materialflusses
- Steuern des Materialflusses
- Warenaustausch
Die Warenwirtschaft, also der Austausch von Waren, findet zwischen ganz unterschiedlichen Parteien statt, beispielsweise zwischen Unternehmen, dem Unternehmen und seinen Endkunden oder zwischen Lieferanten und Niederlassungen.
Wie lässt sich die Warenwirtschaft einteilen?
Es gibt verschiedene Teilaufgaben, welche die Warenwirtschaft im Detail wahrnimmt. Diese reichen vom Beschaffen der entsprechenden Güter bis hin zum Absatz, wie zum Beispiel die Lieferung an den Endkunden. Diesbezüglich sind es vor allem die folgenden Teilbereiche, in die sich die Warenwirtschaft einteilt:
- Wareneingang
- Warenausgang
- Warenlagerung
- Warenversand
- Warenvertrieb
Vor allen Dingen bei größeren Unternehmen kann die gesamte Logistik, die im Zusammenhang mit dem Wareneingang und dem Warenausgang steht, oft nur noch mittels eines sogenannten Warenwirtschaftssystems (WWS) bewältigt werden. Diese Systeme lassen sich in mehrere Varianten unterscheiden, insbesondere in offene, geschlossene und integrierte Warenwirtschaftssysteme. In allen Fällen besteht die Hauptaufgabe des WWS darin, vorhandene Waren zu erfassen und möglichst automatisch eine Bestellung und Lieferung von Waren zu veranlassen, falls dies notwendig ist.
Welche Ziele verfolgt die Warenwirtschaft?
Es gibt eine Reihe von Zielen, welche die Warenwirtschaft verfolgt. Ein Hauptziel ist es, dass alle für die Produktion notwendigen Materialien, Güter und Waren in passender Form und zum richtigen Zeitpunkt zur Verfügung stehen. In dem Zusammenhang wird bei den Zielen der Warenwirtschaft und diesem Hauptziel von den sogenannten „6 R“ gesprochen, nämlich:
- Richtige Menge
- Richtige Qualität
- Richtiges Produkt
- Richtiger Ort
- Richtiger Preis
- Richtiger Zeitpunkt
Anders ausgedrückt: Die Warenwirtschaft hat die Aufgabe und das Ziel, dass die entsprechenden Güter wie bestellt, in ausreichender Menge geliefert werden, die erwartete Qualität haben, zum passenden und benötigten Zeitpunkt vorhanden sind sowie den vereinbarten Preis haben und selbstverständlich zum richtigen Ort geliefert werden. In der Summe besteht also ein Hauptziel darin, dass im Zuge Warenwirtschaft die entsprechenden Güterströme optimal gestaltet werden. Dazu wiederum müssen in Unternehmen regelmäßig Analysen stattfinden, um mitunter Optimierungen vorzunehmen.
Prozesssteuerung durch Warenwirtschaftssysteme
Wie zuvor bereits erwähnt, haben insbesondere bei größeren Unternehmen die Warenwirtschaftssysteme eine wichtige Aufgabe im Bereich der Warenwirtschaft. Durch die EDV gesteuerte Systeme können Prozesse nicht nur analysiert, sondern ebenfalls gesteuert und bei Bedarf angepasst werden. Dies betrifft in erster Linie die folgenden Prozesse, die im Warenwirtschaftssystem enthalten sind:
- Erfassung von Warenein- und -ausgängen
- Planung für den Nachschub ins Lager
- Nachverfolgen der Wareneingänge und Warenausgänge durch Scanner
- Führen und Beschaffen von Beständen
- Informationen werden für die Geschäftsführung bereitgestellt
- Schnittstellen zu Niederlassungen, Onlineshops sowie zum Controlling
Optimierung von Lagerhaltung, Kapital und Güterströmen
Ein wesentliches Element der Warenwirtschaft ist auch, dass sowohl benötigtes Kapital als auch Lagerhaltung und Güterströme optimiert werden. Dies ist teilweise eine knifflige Aufgabe. Natürlich möchte und muss das Unternehmen jederzeit die benötigten Güter, Materialien und Waren vorrätig haben, um sie beispielsweise sofort an ihre Kunde liefern zu können. Auf der anderen Seite soll das Lager natürlich möglichst kurze Umschlagzeiten haben, da sonst unnötig viel Kapital gebunden wird. Daher ist es ein fortlaufender Prozess, für einen möglichst schnellen Güterfluss innerhalb des Lagers zu sorgen.
Worin unterscheiden sich Warenwirtschaft und Materialwirtschaft?
Oftmals wird in der Praxis statt von der Warenwirtschaft von der Materialwirtschaft gesprochen. Ganz korrekt ist über Verwendung allerdings nicht, denn es gibt durchaus Unterschiede zwischen der Warenwirtschaft und der Materialwirtschaft. So wird die Bezeichnung Warenwirtschaft zum Beispiel für Handelsunternehmen genutzt, die lediglich einen Weiterverkauf durchführen, jedoch die entsprechenden Güter nicht selbst produzieren. Handelt es sich hingegen um produzierende Firmen, wird meistens die Bezeichnung Materialwirtschaft genutzt.