Ihre passende Nachfolge­finanzierung finden

Viele Unternehmer oder Geschäfts­führer müssen mittler­weile – gewollt oder ungewollt – echte Finanzierungs­experten sein.

Die laufende Finanzierung der Waren und Betriebsmittel, das Leasing der Firmen­wagen und des Fuhr­parks, Kredite für Immobilien oder Finanzierung neuer Maschinen oder Produktions­anlagen: Die Suche nach der optimalen Finanzierung beim besten Finanzierungs­partner ist ein bedeutender Teil der unter­nehmerischen Tätigkeit – unabhängig von Branche, Größe oder Alter des Unter­nehmens. Aber auch im Bereich der Finanzierung gibt es für den typischen Unter­nehmens­leiter noch Exoten. Ein Bei­spiel hierfür ist die Nach­folge­finanzierung, denn diese steht häufig nur einmal an.

Bereitmachen zur Übernahme

Dies ist vielleicht auch der Grund warum sich Unter­nehmer heute viel zu spät mit dem Thema Nach­folge­finanzierung beschäftigen. So geht beispiels­weise aus dem KfW-Mittelstandspanel hervor, dass rund 50 Prozent aller Unternehmer, bei denen in den kommenden Jahren eine Über­gabe ansteht, noch nicht mit der Umsetzung der Nach­folge begonnen haben – ein oftmals schwer­wiegender Fehler. Ausgangspunkt einer jeden Nachfolge­finanzierung ist die Über­tragung von Eigen­tum an einem Unter­nehmen.

Dies kann zum Bei­spiel inner­halb der eigenen Familie oder auch in Form eines Management-Buy-In oder eines Management-Buy-Out erfolgen. Der Begriff Management-Buy-In (MBI) bezeichnet dabei die Über­nahme eines Unter­nehmens seitens eines externen Managements. Im Unter­schied dazu übernimmt bei einem Management-Buy-Out (MBO) die interne Beleg­schaft beziehungs­weise deren Management die Anteile an dem Unter­nehmen.

Finanzierung auf solide Basis stellen

Die Finanzierung der Nach­folge ist eine Aufgabe, die sich haupt­sächlich den Nach­folger, also den Käufer des Unter­nehmens, betrifft. Der Nachfolger muss die not­wendigen Mittel zum Erwerb des Unter­nehmens sicher­stellen. Die Frage nach der Form der Nachfolge­finanzierung stellt sich dabei sehr häufig direkt nach der Einigung über den Kauf­preis. Sobald Ver­käufer und Käufer einen Preis verhandelt haben, startet in aller Regel unmittel­bar die Strukturierung der Finanzierung. Dafür stehen dem Käufer grund­sätzlich unter­schiedliche Finanzierungs­arten zur Verfügung, die im Rahmen der Strukturierung sinnvoll miteinander kombiniert und pass­genau auf die jeweilige Trans­aktion abge­stimmt werden. Die typischen Finanzierungs­formen für Nachfolge­finan­zierungen bei mittel­ständischen Unter­nehmen sind dabei vor allem: Das Eigen­kapital und das Ver­käufer­darlehen,die Kredit­finan­zier­ung und das Me­zzanine-­Kapital.

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Nachfolgefinanzierung mit Eigenkapital

Eigenkapital spielt praktisch bei jeder Nachfolge­finanzierung eine Rolle. Es ist schwer vorstell­bar, dass ein Nach­folger ein Unter­nehmen ohne jegliches Eigen­kapital über­nehmen kann. Ins­besondere im mittel­ständischen Umfeld muss der Nachfolger praktisch immer einen gewissen Eigen­kapital­anteil im Rahmen der Nachfolge­finanzierung erbringen, um den Kauf abzu­sichern und anderen Kapital­gebern wie beispiels­weise Banken seine eigene Risiko­bereitschaft zu signalisieren. Die Herkunft des Eigen­kapitals ist davon jedoch erst einmal unab­hängig.

So ist es zwar traditionell häufig so, dass das Eigen­kapital direkt durch den oder die Nach­folger einge­bracht wird. Andere Eigen­kapitalquellen, wie beispiels­weise der Verkäufer selbst oder Dritte, die Eigen­kapital einbringen, sind jedoch im Rahmen der Trans­aktion nicht aus­ge­schlossen. Die absolute Höhe des Eigen­kapital­anteils in einer Nachfolge­finanzierung bemisst sich in der Regel anhand des Kauf­preises, der vorher zwischen Ver­käufer und Käufer vereinbart wurde.

Nachfolgefinanzierung durch Verkäuferdarlehen

Ein Verkäufer­darlehen im Rahmen der Nachfolge­finanzierung ist – vereinfacht gesprochen – mit einem “Ratenkauf” vergleich­bar. So einigen sich bei einer Nachfolge­finanzierung mittels Verkäufer­darlehen der Ver­käufer und der Nach­folger in der Regel darauf, dass der Kauf­preis nicht direkt in einer Summe gezahlt wird, sondern über einen gewissen Zeit­raum bezahlt werden kann.

Der dahinter­liegende Gedanke ist ganz einfach: Der Nach­folger soll in die Lage versetzt werden, den Kauf­preis sukzessive durch die Cashflows des Unter­nehmens zu bezahlen. Das Unter­nehmen finanziert so einen Teil des Kauf­preises selbst im laufenden Betrieb.

Nachfolgefinanzierung mittels Bankkredit

Bankdarlehen sind naturgemäß eine der Haupt­finanzierungs­quellen im Rahmen der Nachfolge­finanzierung, da sie oftmals mit günstigeren Konditionen als Eigenkapital­finanzierungen ver­bunden und den meisten UnterAusgangspunkt einer jeden Nachfolge­finanzierung ist die Über­tragung von Eigen­tum an einem Unter­nehmen.nehmern als Lösung bekannt sind. Die maximale Höhe der Kredit­finanzierung bestimmt sich im Rahmen einer Akquisituions­finanzierung häufig auf Basis der Verschuldungs­kapazität (englisch “Debt Capacity”).

Banken erwarten die Rück­zahlung einer bank­seitigen Nach­folge­finanzierung in der Regel inner­halb eines Zeit­raums von fünf bis sieben Jahren. Die daraus resultierende Verschuldungs­kapazität ergibt sich demnach durch den Betrag, der durch die freien Cashflows des Unter­nehmens (unter Berück­sichtigung der Zinsen) inner­halb von fünf bis sieben Jahren zurück­gezahlt werden kann.

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Mezzanine-Kapital im Rahmen der Nachfolgefinanzierung

Mezzanine-Kapital ist eine Finanzierungs­art, die sowohl Fremd­kapital- als auch Eigenkapital­charakter auf­weist. Je nach Aus­ge­staltungs­form ist es bilanziell eher dem Eigen­kapital oder dem Fremd­kapital zuzu­ordnen. Die Vergütung von Mezzanine-Kapital erfolgt häufig in Form einer festen Verzinsung, einer variablen Komponente (Equity Kicker) oder einer Mischung aus beidem – je nach Vereinbarung.

Die typischen Merkmale von Mezzanine-Kapital sind ins­besondere der Rang­rück­tritt hinter andere Gläubiger sowie die Vorrangig­keit gegen­über Eigen­kapital­gebern. Durch die Nach­rangigkeit gegen­über klassischen Fremd­kapital­gebern besitzt das Mezzanine ein höheres Risiko für die Kapital­geber. Mezzanine ist im Rahmen der Nachfolge­finanzierung somit teurer als Fremd­kapital.

Praxistipp zur Nachfolgefinanzierung

Für die meisten Unter­nehmer ist die Nachfolgefinanzierung ein einmaliges Projekt. Nachfolge­finanzierungen sind komplex und erfordern ein hohes Maß an Kompetenz und Erfahrung. Daher empfiehlt es sich sowohl bei der Strukturierung der Finanzierung als auch bei der Wahl des Finanzierungs­partners auf externe Spezialisten zurück­zugreifen. In der Praxis wird bei Nachfolge­finanzierungen eine pass­genaue Kombination der unter­schied­lichen Finanzierungs­instrumente gewählt.

Die zentrale Frage hierbei ist: Durch welche Kombination aus unter­schiedlichen Finanzierungs­arten kann die Lücke zwischen Kauf­preis und dem vorhandenen Eigen­kapital beim Nach­folger geschlossen werden? Hierbei sollten sich Unter­nehmer nicht auf eigene Er­fahrungen verlassen, sondern professionelle Unter­stützung – zum Bei­spiel bei unseren erfahrenen COMPEON-Finanzierungs­beratern – suchen.

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