Anders als etablierten Mittelständlern fällt Gründern und kleinen Unternehmen die Beschaffung dieses zwingend notwendigen Kapitals schwer. Meist hagelt es für Startups Absagen von Banken – der erhoffte Bankkredit rückt in schier unerreichbare Ferne. Was kann ein Unternehmen in diesem Fall tun? An erster Stelle steht die Frage, warum der Kredit abgelehnt wurde. Viele Banken nennen die Gründe für die Ablehnung direkt, andere halten sich mit präzisen Angaben dagegen zurück, weshalb sie im Einzelfall keinen Kredit gewähren. Was sind die 9 größten Gründe, warum junge Unternehmen keinen Kredit bekommen und mit der Startup-Finanzierung scheitern?
1. Das Alter des Unternehmens
Die Kredithistorie und das Unternehmensalter haben einen großen Einfluss darauf, ob ein Darlehen oder Kredit vergeben wird – oder nicht. Die magische Grenze liegt hier bei 3 Jahren. Manche Banken setzen sogar 5 Jahre an. Banken wollen so das Risiko gering halten und nachvollziehbare Prognosen zur Entwicklung des Umsatzes stellen. Kurz: Je länger ein Unternehmen bereits profitabel am Markt besteht, desto besser sind die Chancen.
2. Unzureichender Cash-Flow
Als eine der wichtigsten Kennzahlen hat die Finanzkraft entscheidenden Einfluss auf die Kreditfähigkeit. Ist der Cash-Flow zu gering oder liegt ggf. sogar ein negativer Cash-Flow vor, hat das Unternehmen wenig Chancen auf frisches Kapital durch eine Bank.
3. Zu geringe Kreditsumme
Bankinstitute verdienen vor allem an Krediten mit großen Summen. Je kleiner der Kredit, desto mehr schrumpft auch die Marge, da Fixkosten wie Bearbeitungsgebühren gleichbleibend bestehen. Bei zu geringem Ertrag lehnt die Bank Kredite von Startups und Gründern deshalb häufig ab.
Mikrokredite, Wareneinkaufsfinanzierung oder andere Alternative Finanzierungen wie Factoring können hier Lösungen sein.
4. Fehlende Sicherheiten
Gerade jungen Unternehmen mangelt es häufig an Sicherheiten, um den Wunschkredit abzusichern. Klassische Sicherheiten sind konkrete Gegenständige wie Mobilien (Maschinen, Fahrzeuge, etc.) und Immobilien. Aber auch Schuldenmitübernahmen, Bürgschaften oder Garantien können als Sicherheit gelten.
Eine Alternative bei fehlenden Sicherheiten sind Kredite mit Haftungsfreistellung, die bei einer Startup-Finanzierung mit Fördermitteln möglich sind.
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5. Zu risikoreiche Branche
Bestimmte Geschäftsbereiche und Branchen haben ein höheres Ausfallrisiko für Kredite als andere. Die Gründe dafür können ein starker Wettbewerb mit großer Konkurrenz oder die derzeitige Stimmung am Markt sein. Für junge Unternehmen und Gründer ist es in diesen Branchen nahezu unmöglich, eine Finanzierung zu erhalten.
6. Geschäftsmodell nicht sauber durchdacht
Nicht nur manche Branchen werden von Banken als zu risikoreich für einen Kredit eingeschätzt. Oft scheuen sich Finanzinstitute generell vor neuartigen Geschäftskonzepten, bei denen die Planung nicht komplett nachvollziehbar ist. Der Markterfolg vieler innovativer Ideen lässt sich nur schwerlich voraussagen – dieses Risiko meiden die meisten Banker und nehmen Abstand von einem Kreditangebot.
7. Schlechte Kreditwürdigkeit des Gründers
Auch wenn das Unternehmen schon länger besteht, wird trotzdem die individuelle Kreditwürdigkeit des Gründers mit überprüft. Ist die persönliche Bonität des Verantwortlichen zu schlecht, wird ihm meist auch die Fähigkeit abgesprochen, das Unternehmen auf einen positiven Weg zu führen – die Unternehmensbonität wird beeinflusst.
8. Kaufmännische Fähigkeiten und fachliche Qualifikation des Gründers
Viele Gründer überschätzen nicht nur ihre Geschäftsidee, sondern auch die eigenen Fähigkeiten, ein Unternehmen zu führen: Ohne einen Nachweis der fachlichen Eignung und fundierter kaufmännischer Kenntnisse des Gründers vergibt keine Bank einen Kredit an ein Startup oder junges Unternehmen.
9. Schlechter Gesamteindruck
Die Unterlagen sind nicht vollständig, Fristen werden nicht eingehalten: Wenn der Gesamteindruck nicht passt und beispielsweise ein mangelhafter Kreditantrag eingereicht wird, nehmen viele Banken das als Zeichen für fehlende Verlässlichkeit und Professionalität – und distanzieren sich von einer Zusammenarbeit mit dem Unternehmen.
Lösung für eine gelungene Startup-Finanzierung: Förderkredite für Gründer
Auch wenn viele Geschäftsbanken junge Unternehmen und eine Startup-Finanzierung aus unterschiedlichen Gründen zunächst ablehnen, bleibt ein Kredit trotzdem möglich: Förderbanken wie die KfW bieten speziell für junge Unternehmen und Gründer spezielle Förderprogramme. Auf diese Weise unterstützen Förderbanken als Anstalten des öffentlichen Rechts besonders innovative Unternehmen, um den Wirtschaftsstandort Deutschland zu stärken. Angeschlossene Bürgschaftsbanken übernehmen dabei einen Teil der Besicherung, um mangelnde eigene Sicherheiten oder ein zu geringes Unternehmensalter auszugleichen.
Fördermittel erhalten: Wie bekomme ich eine Startup-Finanzierung?
Förderbanken arbeiten nach dem Durchleitungsprinzip: Dabei reicht die Geschäftsbank den Antrag auf Fördermittel des Unternehmens an das passende Förderinstitut weiter. Dieses prüft den Wunsch und gibt bei positivem Bescheid die vergünstigten Mittel an die Geschäftsbank frei, die die guten Konditionen an das Unternehmen weiterreicht. Möchte ein Unternehmen Fördermittel in Anspruch nehmen, führt der erste Weg also zu einer Geschäftsbank.
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