So funktioniert die Wareneinkaufsfinanzierung
Viele Händler im Mittelstand kennen diese Situation: Ein großer Auftrag ist erstmal ein Grund zur Freude. Bis in der nächsten Sekunde festgestellt wird, dass man momentan nicht die Mittel hat, die dafür nötigen Waren zu bezahlen. Auch der saisonale Preisanstieg bei Roh- und Betriebsstoffen kann problematische Auswirkungen haben, die man natürlich möglichst umgehen möchte. Dazu muss allerdings eine größere Menge zum richtigen Zeitpunkt gekauft werden. Genau hier kommt eine Wareneinkaufsfinanzierung zum Einsatz und kann wahre Wunder bewirken. So können Händler und Hersteller neue Ware oder Produktionsmittel einkaufen, ohne dabei ihr eigenes Kapital direkt einzusetzen.
Ein sogenannter Finetrader agiert dabei als Zwischenhändler für Unternehmen und Lieferant. Er begleicht sozusagen die Rechnung. Die bestellten Rohstoffe oder Waren gehen direkt an das Unternehmen und stehen sofort zur Verarbeitung zur Verfügung. Der Unternehmer hat dann je nach Vereinbarung eine bestimmte Zeitspanne, um die ausgelegte Summe zu begleichen. In den meisten Fällen sind Zahlungsziele von bis 120 Tagen möglich.
Vereinfachter Ablauf einer Wareneinkaufsfinanzierung
Die Auswahl des Lieferanten und Kontrolle des Wareneingangs liegen weiterhin – auch wenn eine Wareneinkaufsfinanzierung eingesetzt wird – beim Unternehmen. Der Finetrader agiert lediglich als Zwischenhändler und finanziert die Bestellung für den Unternehmer vor. Sobald die Zahlungen an den Finetrader nach spätestens 120 Tagen eingegangen sind, ist die Wareneinkaufsfinanzierung erfolgreich abgeschlossen.
Für wen eignet sich die Wareneinkaufsfinanzierung?
Die Wareneinkaufsfinanzierung eignet sich für alle Branchen, in denen Rohstoffe gekauft und vorfinanziert werden müssen. Dazu gehören vor allem das Handwerk, das verarbeitende Gewerbe, die Textilwirtschaft aber auch die Automobilbranche nimmt die Einkaufsfinanzierung häufig in Anspruch. Ein ausreichender Bestand an Roh- oder Betriebsstoffen ist hier für den Erfolg des Unternehmens unumgänglich. Auf diese Weise können zudem saisonale Preisschwankungen der Rohstoffe ausgeglichen oder Wachstumsphasen bei neuen sowie größeren Auftragsvolumen effizient finanziert werden.
Auch (Groß- und Einzel-) Händler nutzen zum Befüllen des eigenen Warenbestands oft Einkaufsfinanzierungen, verkaufen die erstandenen Waren innerhalb der Zahlungsfrist mit Gewinn weiter und begleichen anschließend die Rechnung beim Finetrader.
Die Alternative zu Bankkredit und Kontokorrent
Durch eine Wareneinkaufsfinanzierung wird die Lieferantenrechnung sofort bezahlt. Der Besteller kann dadurch unter Umständen sogar einen besseren Preis und durch die sofortige Bezahlung das Skonto in Anspruch nehmen. Auf diese Weise können die Mehrkosten, die durch den Zinssatz der Wareneinkaufsfinanzierung entstehen, womöglich direkt wieder gesenkt werden. Auch für den Warenlieferanten hat es Vorteile, wenn eine Einkaufsfinanzierung bei der Bestellung eingesetzt wird. Für ihn fallen keine Zahlungsverzögerungen an und er erspart sich womöglich zeit- und kostenaufwendige Mahnverfahren. Darüber hinaus entfällt für den Lieferanten das Ausfallrisiko einer nichtgeleisteten Zahlung, da diese komplett vom Einkaufsfinanzierer übernommen wird.
Durch den Einsatz einer Wareneinkaufsfinanzierung macht ein Unternehmen sich zudem von der Hausbank unabhängig. Alle banküblichen Sicherheiten und das Risiko einer Kreditabsage, beispielsweise weil die Vergabelinie der Bank erreicht ist, entfallen. Auch der für den Einkauf von Waren häufig genutzte Kontokorrentkredit wird durch die Wareneinkaufsfinanzierung nicht zusätzlich belastet und kann anderweitig genutzt werden.
Die Nutzung eines größeren Finanzierungsmixes ist bei umsatzstarken Unternehmen bereits absolut etabliert und ist für kleine und mittelständische Unternehmen ebenfalls empfehlenswert, um eine größere Planungssicherheit zu erhalten und Abhängigkeiten von einzelnen Finanzanbietern (wie einer Bank) zu minimieren. Zudem steigt durch den Einsatz einer Wareneinkaufsfinanzierung auch das Image des Unternehmers bei seinem Lieferanten, denn schließlich erhält dieser pünktlich und sofort seine Zahlung.
Vergleich spart zusätzliche Kosten
Die Kosten einer Wareneinkaufsfinanzierung orientieren sich wie bei einem klassischen Firmenkredit auch an der Bonität des Unternehmens, der Laufzeit sowie Höhe der Finanzierung und können durch einen zusätzlichen Vergleich von Konditionen und verschiedenen Anbietern zusätzlich gesenkt werden. Der Unternehmer wählt das Angebot aus, das am besten zu seinem Vorhaben und seiner Firma passt.
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