Banken nennen zwar ausschlaggebende Aspekte für eine Absage einer Finanzierung, doch nicht immer sind diese allein verantwortlich für einen hohen Zins oder die Ablehnung der Finanzierung. Damit es erst gar nicht so weit kommt, sollten Unternehmer sich vor der Finanzierungsanfrage mit der Kreditwürdigkeit ihres Unternehmens auseinandersetzen.
Die Kreditwürdigkeit eines Unternehmens spielt die zentrale Rolle für die Gestaltung von Konditionen und auch die übergreifende Zu- oder Absage einer Finanzierung. Bei der Bewertung der Kreditwürdigkeit machen in erster Linie drei Kriterien die Grundlage aus:
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Ratingnote
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Kapitaldienstfähigkeit
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Sicherheiten
1. Ratingnote
Interne Ratings
Die Ratingnote wird von der Bank erhoben und kann sich somit von Bank zu Bank unterscheiden – je nachdem, welche Bewertungskriterien zu Grunde gelegt werden. Die Ratingnote gibt so Aufschluss über Bonität eines Unternehmens. Und Finanzierungsanbieter können auf diese Weise die Kreditwürdigkeit eines mittelständischen Unternehmens besser einschätzen. Daraus ergeben sich auch risikogerechte Konditionen für ein Finanzierungsangebot, die zum Unternehmen passen. Schneidet ein Unternehmen gut im Rating ab, dann ist es kreditwürdig und erhält entsprechend gute Konditionen und niedrige Zinsen für eine Finanzierung. Ist das Rating schlechter, fallen die Konditionen entsprechend schlechter aus – schließlich ist das Risiko des Finanzgebers höher, dass es bei der Rückzahlung der Finanzierung Komplikationen gibt.
Generell werden beim Rating folgende Kriterien von einer Bank beleuchtet (je nach Institut fällt die Gewichtung allerdings unterschiedlich aus):
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Aktuelle und künftige Finanz- und Ertragslage
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Qualität der Unterlagen
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Kontoführung
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Branchensituation
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Wettbewerbsposition
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Zuverlässigkeit des Ansprechpartners
Tipp: Versorgen Sie Ihre Finanzierungspartner proaktiv mit Informationen und liefern Sie alle nötigen Unterlagen zur Erstellung des Ratings. So können Sie aktiv Einfluss auf ein überdurchschnittliches Ratingergebnis nehmen.
Externe Ratings
Neben internen Ratings, wie das häufig von einer Bank vor einer Kreditvergabe durchgeführte, gibt es auch externe Ratings. Diese werden von Agenturen erstellt und sind im Gegensatz zum Rating von Banken öffentlich einsehbar. Rating-Agenturen beleuchten ein Unternehmen noch einmal anders und ganzheitlicher als zum Beispiel eine Bank vor der Kreditvergabe. Hier fließt beispielsweise auch das Zahlungsverhalten bei anderen Geschäftspartnern mit ein.
Manchmal kann es vorkommen, dass es aufgrund falscher oder veralteter Daten zu einer negativen Bewertung kommt, die wiederum Folgen bei Finanzierungsanfragen haben kann.
Tipp: Bleiben Sie also am Ball und reichen Sie aktuelle Unterlagen und Zahlen bei den wichtigsten Rating-Agenturen und Auskunfteien ein – dazu gehören die Crefo, CRIF Bürgel und die Schufa. So können Sie Bewertungen korrigieren und erhalten ein Ergebnis, das die aktuelle Situation Ihres Unternehmens widerspiegelt. Achten Sie auch auf Ihr Zahlungsverhalten mit anderen Geschäftspartnern, da dieser Faktor sich auch in den Ratings widerspiegelt.
2. Sicherheiten
Aber auch wenn die Ratingnote eines Unternehmens nicht gut ausfällt, kann es zu einem positiven Kreditbescheid kommen. In diesem Fall kommen Sicherheiten ins Spiel. Sie können sich positiv auf die Bewertung auswirken. Im Falle eines Ausfalls von Rückzahlungen können Finanzierungspartner die Sicherheiten verwenden, um Verluste möglichst gering zu halten. Sicherheiten, die im Mittelstand verwendet werden, sind beispielsweise:
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Immobilien / Grundschulden
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Bürgschaften
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Mobilien
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Forderungen und Umlaufvermögen
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Sonstige fallspezifische Sicherheiten wie Unternehmensanteile, etc.
Bei Banken besonders beliebt, sind Sicherheiten, die sich schnell und sicher zu Geld machen lassen können. Sicherheiten, die Schwankungen unterliegen, oder nur schwer zu bewerten sind, sind bei Banken eher weniger beliebt oder werden sogar abgelehnt.
Weiterführende Informationen zu Sicherheiten in der Unternehmensfinanzierung finden Sie hier.
3. Kapitaldienstfähigkeit
Die Kapitaldienstfähigkeit wird anhand der Jahresabschlüsse, der Betriebswirtschaftlichen Auswertung und den Planzahlen ermittelt. Sie dient dazu, eine Vorhersage zu treffen, ob Zinsen und Tilgungen zurückgezahlt werden können oder nicht. Um einen möglichst genauen Eindruck zu erhalten, ist es deshalb wichtig, dass diese Zahlen und Dokumente bei der Abgabe an den Firmenkundenberater aktuell sind. Anhand der Planzahlen kann die zukünftige Kapitaldienstfähigkeit ermittelt werden. Diese ist besonders für den zukünftigen Finanzierungspartner wichtig. Nur so kann er ausmachen, ob die Rückzahlungsforderungen plausibel sind.
Verhandlungsposition stärken
Kennen mittelständische Unternehmer diese drei Bewertungskriterien zur Kreditvergabe, so können sie ihre Verhandlungsposition bei der Finanzierungsvergabe verbessern. Nur so können sie besser einschätzen und vergleichen, wie günstig ein Finanzierungsangebot für das Unternehmen ist und gehen gut vorbereitet in die Verhandlungen.
Tipp: Fragen Sie aktiv nach, wenn Ihnen die Bewertungskriterien oder -ergebnisse nicht vorliegen. Je mehr Daten Sie haben, desto besser können Sie selbst einschätzen, ob ein Finanzierungsangebot für Sie geeignet ist. Banken sind beispielsweise nicht dazu verpflichtet, Unternehmern die internen Ratingnoten mitzuteilen. Hier kann aktives Nachfragen helfen, um dennoch einen Einblick zu erlangen.
Vergleich: Steigerung der Wahrscheinlichkeit einer Kreditzusage
Auch wenn die Kreditwürdigkeit eines Unternehmens sehr gut ist, kommt es vor, dass eine Finanzierung abgelehnt wird. Dieser Fall kann beispielsweise dann eintreffen, wenn das angefragte Volumen für die Bank zu hoch oder die Branche beispielsweise nicht von der Bank bedient wird. Oft wird eine Finanzierung auch abgelehnt, wenn das betreffende Unternehmen bereits mehrere laufende Finanzierungen bei diesem Bankinstitut besitzt. Die Bank betreibt in diesem Fall Risikominimierung und verweigert die Kreditvergabe, um sich im Schadensfall zu schützen – trotz eigentlich guter Bonität beim Kunden.
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