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Zahl des Tages: Einkaufsfinanzierungen bleiben oft ungenutzt

Nur 17,2 Prozent der Unter­nehmer haben schon einmal eine Waren­einkaufs­finanzierung für die An­schaffung von Waren und Betriebs­mitteln ge­nutzt. Die meisten Be­triebe finanzieren Waren über Dar­lehen, den Konto­korrent­kredit oder Lieferanten­kredite.

Hintergrund

Zwischen dem Einkauf von Waren und Roh­stoffen zur Produktion und Weiter­ver­arbeitung und dem Profit durch den Ver­kauf liegt eine mitunter lange Zeit­spanne. Diese Zeit, in der die finanziellen Mittel un­ge­nutzt im Waren­lager schlummern und auf die Um­wandlung in Profit warten, kann für Unter­nehmen sehr be­lastend sein – und kann unter Um­ständen sogar die Existenz des Betriebs bedrohen, falls un­vor­her­ge­sehene Aus­gaben oder Ereig­nisse hinzukommen.

Aus diesem Grund greifen viele Unter­nehmer – auch bei Großaufträgen – auf eine Fremd­finanzierung zurück, um Waren und Betriebs­mittel einzukaufen. So bleiben eigene Mittel frei und man kann flexibel auf einkommende Aufträge reagieren oder das Waren- und Rohstofflager vor Zeiten hohen Geschäfts­aufkommens (wie beispielsweise dem Weihnachtsgeschäft im Handel) aufstocken.

In der großen COMPEON-Studie Mittel­stands­finanzierung 2019 wurden knapp 600 Ent­scheider aus Unter­nehmen unter­schiedlicher Branchen gefragt, wie sie bereits Betriebs­mittel und Waren finanziert haben. Die meisten Unter­nehmer nutzen dafür immer noch Darlehen wie beispielsweise Betriebs­mittel­kredite von Banken (40 Prozent) oder den oft­mals teuren Konto­korrent­kredit (34,5 Prozent). Auch Lieferantenkredite sind beliebt (26,3 Prozent). Überraschend: Lediglich 17,2 Pro­zent gaben an, bereits eine Waren­einkaufs­finanzierung (Finetrading) dazu ge­nutzt zu haben.

Wie haben Unternehmer bereits Waren und andere Betriebsmittel finanziert?

Der Grund für die weite Verbreitung von traditionellen Krediten als Finanzierungslösung für Waren und Betriebsmittel dürfte in den derzeit sehr günstigen Konditionen für Betriebs­mittel­kredite liegen. Durch das niedrige Zins­niveau und den verein­fachten Zu­gang zu traditionellen Bank­krediten setzen viele Unter­nehmer auf traditionelle Wege, Waren und Betriebs­mittel zu finanzieren. Die noch nicht bei jedem Unter­nehmer bekannte Einkaufs­finanzierung rückt dabei ins Abseits. Trotz­dem lohnt es sich auch heute, diese Option ins Auge zu fassen. Lesen Sie jetzt 7 Gründe, warum sich eine Einkaufs­finanzierung lohnt.

Prognose

Laut EZB wird der Leit­zins 2019 auf dem der­zeitigen Niveau ver­harren. So bleibt die Finanzierung von Waren über Betriebs­mittel­kredite voraus­sicht­lich für die meisten Mittel­ständler die erste Wahl. Der Trend, dass alternative Finanzierungs­lösungen häufiger ge­nutzt werden, wird sich aber auch in diesem Bereich fort­setzen, sobald durch steigende Zinsen Bewegung in den Finanzierungs­markt kommt und Unter­nehmen sich noch stärker auch ab­seits klassischer An­bieter über Finanzierungen infor­mieren (müssen). Dies ist bereits jetzt ab­seh­bar und wird sich so ver­stärken. Dazu zählen neben der Einkaufs­finanzierung auch Factoring, Leasing und Mezzanine-Kapital.

Mehr Zahlen, Daten und Fakten

Für die COMPEON-Studie Mittel­stands­finanzierung 2019 wurden etwa 600 Teilnehmer unter­schiedlicher Branchen mittels eines quantitativen Online-Frage­bogens zu ihrer der­zeitigen Finanzierungs­situation, Wünschen und Trends befragt. Die Teil­nehmer waren zum Zeit­punkt der Be­fragung alle­samt Entscheidungs­träger in Finanzierungs­fragen in ihrem je­weiligen Unter­nehmen.

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