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Entstehungsrechnung

In Deutschland gibt es das Bruttoinlandsprodukt, kurz BIP. Es handelt sich dabei vereinfacht dargestellt um diese Summe aller Leistungen, die in einer Volkswirtschaft erbracht werden. Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie dieses Bruttoinlandsprodukts regelmäßig berechnet werden kann, zum Beispiel im Zuge der sogenannten Entstehungsrechnung.

Worum handelt es sich bei der Entstehungsrechnung?

Insgesamt gibt es drei Hauptmethoden, wie in Deutschland das Bruttoinlandsprodukt von den zuständigen Experten ermittelt werden kann. Dabei handelt es sich um die folgenden drei Varianten:

  • Verwendungsrechnung
  • Verteilungsrechnung
  • Entstehungsrechnung

Am häufigsten verwendet wird in dem Zusammenhang die Entstehungsrechnung, die ein Verfahren zum Ermitteln des BIP ist. Kennzeichnend ist, dass bei dieser Rechnung der Produktionsprozess im Fokus steht, also diejenige wirtschaftliche Leistung, die sich von Seiten der Produktion betrachtet ermitteln lässt. Zentrales Element ist im Rahmen der Entstehungsrechnung die Bruttowertschöpfung, die sich ergibt, wenn der Produktionswert mit den Vorleistungen subtrahiert wird. Darüber hinaus fließen ebenfalls Steuern und Subventionen mit in die Berechnung ein, worauf wir im späteren Verlauf unseres Beitrages im Detail eingehen. Die Bruttowertschöpfung übrigens ist der Gegenwert aller neu produzierter Waren und auch Dienstleistungen zählen dazu.

Wie funktioniert die Entstehungsrechnung?

Die Funktionsweise der Entstehungsrechnung sowie deren Berechnung benötigt einige Daten und Zahlen. Im ersten Schritt der Berechnung gilt es, die sogenannte Wertschöpfung aller Hersteller und Produzenten in der Summe zu ermitteln. Dies wiederum kann passieren, wenn die Differenz zwischen dem Wert der Waren plus der erbrachten Dienstleistungen sowie dem Vorleistungsverbrauch festgestellt wird. Im zweiten Schritt wird eine Addition bestimmter Steuern vorgenommen, beispielsweise der Mehrwertsteuer. Sollte es Subventionen geben, werden diese im letzten Schritt der Berechnung von der Zwischensumme abgezogen. Innerhalb dieser Berechnung wird die Entstehungsrechnung daher wie folgt durchgeführt:

Gesamtwert sämtlicher Produktionsverfahren und Dienstleistungen
– Vorleistungsverbrauch
– Subventionen
+ Steuern auf Güter
= Bruttoinlandsprodukt

Welche Aussagekraft hat die Entstehungsrechnung?

Die Aussagekraft der Entstehungsrechnung ist als Endergebnis, wie hoch das Bruttoinlandsprodukt ausgefallen ist. Einen Zusatznutzen gibt es im Vergleich zur Verwendungs- und Verteilungsrechnung, nämlich dass mit der Entstehungsrechnung ebenfalls eine Aussage dazu getroffen werden kann, wie die wirtschaftliche Stärke einzelner Sektoren innerhalb der Wirtschaft ist. Das kommt deshalb zusätzlich zum Tragen, weil eben im Zuge der Entstehungsrechnung nicht die gesamte Wirtschaft nur in der Summe betrachtet wird, sondern einzelnen Sektoren erfasst werden. Somit hat die Entstehungsrechnung eine gute Aussagekraft im Hinblick auf die Frage, welche Branchen in der Zukunft besonders stark sein werden.

Welches Ziel hat die Entstehungsrechnung?

Das Ziel der Entstehungsrechnung ist natürlich das Ermitteln des Bruttoinlandsproduktes. Mit diesem wiederum soll vor allem die wirtschaftliche Struktur in Deutschland und auch die Wirtschaftsstärke festgehalten werden. Darüber hinaus ist es – wie zuvor angesprochen – mit der Entstehungsrechnung möglich, die Stärke einzelner Wirtschaftsbereiche darzustellen. Auch für den internationalen Vergleich ist das Ermitteln des Bruttoinlandsproduktes interessant, um zum Beispiel die Volkswirtschaften mehrere Länder gegenüberzustellen.

Ein Beispiel für die Entstehungsrechnung

Um die Berechnung mittels der Entstehungsrechnung zu verdeutlichen, möchten wir kurz ein klassisches Beispiel bezogen auf einen einzelnen Produzenten nennen. Es handelt sich dabei um einen Holzproduzenten, der zum Beispiel den Rohstoff Holz im Gegenwert von 200.000 Euro hergestellt und anschließend an einen großen Schreiner-Betrieb veräußert. Der Schreiner-Betrieb wiederum verarbeitet das Holz zu unterschiedlichen Möbeln und sonstigen Gegenständen, und zwar im Gesamtwert von 400.000 Euro.

Der sich daraus ergebende Produktionswert beträgt 600.000 Euro, denn es wird sowohl der Wert des produzierten Holzes als auch der aus Holz verkauften Güter addiert. Im zweiten Schritt muss allerdings der Holzwert subtrahiert werden, denn für die Produktion der Möbel seitens der Schreinerei handelte es sich dabei um eine sogenannte Vorleistung. Die tatsächliche Wertschöpfung innerhalb der Kette lässt daher nur berechnen, wenn die Vorleistungen subtrahiert werden. Somit ergibt sich in der Summe in diesem Beispiel eine tatsächliche Wertschöpfung von 400.000 Euro.

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