Exportüberschüsse
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Im Handelsbereich, der über die Grenzen hinausgeht, spricht man häufig zum einen vom Import und zum anderen vom Export. Import bedeutet, dass ein Land bestimmte Waren eingeführt. Beim Export hingegen werden Waren in andere Länder geliefert. Je nachdem, ob Import oder Export überwiegen, schlägt sich dies in der entsprechenden Handelsbilanz nieder.
Was sind Exportüberschüsse?
Ein Exportüberschuss ist dann vorhanden, wenn das Volumen der Importe eines Landes geringer als die Exporte sind. Definiert wird der Exportüberschuss in einer Geldeinheit, also zum Beispiel in der Leistungsbilanz von Deutschland in Euro. Daher handelt es sich beim Exportüberschuss um einen Saldo innerhalb der Leistungsbilanz, die wiederum ein Teil der Handelsbilanz ist. Es gibt eine Reihe von Branchen, die sehr exportlastig sind und somit dazu beitragen, dass ein Exportüberschuss existiert. Oftmals sind Exportüberschüsse ein positives Merkmal, da damit eine florierende Volkswirtschaft in Verbindung gebracht wird.
Exportüberschüsse in der Außenhandelsbilanz
Wenn es Exportüberschüsse gibt, dann führt dies automatisch zu einem Ungleichgewicht im Bereich des Außenhandels, da mehr Güter exportiert als importiert werden. Man spricht in diesem Fall auch von einem Habensaldo bzw. einer positiven Handelsbilanz. Alternativ wird bei Exportüberschüssen ebenfalls von einer aktiven Handelsbilanz gesprochen. Festgestellt werden Exportüberschüsse in erster Linie vom Statistischen Bundesamt, welches die Handelsstatistik berechnet und veröffentlicht.
Exportüberschüsse haben Einfluss auf die Leistungsbilanz
Wie leistungsfähig eine Volkswirtschaft ist, wird in der Leistungsbilanz niedergeschrieben. Es handelt sich dabei um einen Teil der Zahlungsbilanz, wobei sich die Leistungsbilanz aus den folgenden vier Teilbereichen zusammensetzt:
• Handelsbilanz für den Außenhandel
• Dienstleistungsbilanz
• Bilanzlaufende Übertragungen
• Bilanz der Erwerbs- und Vermögenseinkommen
Diese vier Teilbereiche stellen die Säulen der Leistungsbilanz dar. Exportüberschüsse kommen in der Handelsbilanz für den Außenhandel zum Tragen, aber finden auch innerhalb der Dienstleistungsbilanz als Beschreibung importierter sowie exportierter Dienstleistungen einen Niederschlag.
Welche Länder haben Exportüberschüsse?
Es sind insbesondere die großen Wirtschaftsnationen, die regelmäßig Exportüberschüsse haben. Bis vor einigen Jahren galt Deutschland stets als sogenannter Exportweltmeister, allerdings befindet sich der deutsche Staat momentan nicht mehr auf der Spitzenreiter-Position. Stattdessen hat mittlerweile China mit großem Abstand vor den USA die größten Exportüberschüsse. In erster Linie sind es die folgenden Nationen, die in der Regel vor Exportüberschüsse haben:
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- Vereinigte Staaten
- Japan
- Deutschland
- China
- Niederlande
Häufig handelt es sich bei Ländern mit Exportüberschüssen um solche Nationen, die – zumindest in bestimmten Branchen – ein sehr gutes Angebot haben, welches weltweit genutzt wird. In Deutschland zum Beispiel trägt insbesondere die Automobilindustrie dazu bei, dass erhebliche Exportüberschüsse entstehen. Es werden hierzulande nämlich wesentlich mehr Autos exportiert als aus anderen Ländern importiert.
Wie wirken sich Exportschüsse auf die Währung aus?
Grundsätzlich werden Exportüberschüsse in der Regel positiv gesehen, weil sie dem entsprechenden Exportland einen höheren Wohlstand gewährleisten. Hält der Exportüberschuss über einen längeren Zeitraum an, gibt es ebenfalls Auswirkungen auf die sogenannte Kapitalbilanz. Eine von anderen Ländern nicht gerne gesehen Auswirkung des Exportüberschuss anderer Länder ist, dass dort Importüberschüsse entstehen. Das wiederum bedeutet, dass die Länder mit einer Bilanz aus Importüberschüssen sich in der Regel höher verschulden. Das wiederum kann dazu führen, dass die entsprechende Währung des Landes weniger wert wird. Bei Staaten mit Exportüberschüsse hingegen ist oft festzustellen, dass deren Währung im Wert steigt.