Junk Bonds
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Insbesondere im Anlagebereich stehen Anlegern zahlreiche Finanzprodukte zur Auswahl. Das Angebot reicht von sehr sicheren Staatsanleihen, wie zum Beispiel den Bundesanleihen, bis hin zu sogenannten Junk Bonds. So werden in erster Linie Rentenpapiere bezeichnet, bei denen der Emittent keine gute Bonität aufweisen kann. In unserem Beitrag erfahren Sie, worum es sich bei Junk Bonds im Detail handelt. Ferner gehen wir darauf ein, wie sich die Chancen und Risiken gestalten, woran Sie solche Anleihen erkennen und was in dem Zusammenhang das Rating für Vorteile bringt.
Was sind Junk Bonds?
Junk bedeutet aus dem Englischen übersetzt so viel wie Schrott oder Müll. Diese nicht allzu schöne Bezeichnung wird am Finanzmarkt meistens für solche Anleihen genutzt, bei denen der Emittent eine schlechte Bonität hat. Sogenannte Schrottanleihen sind im negativen Sinne dadurch gekennzeichnet, dass das Risiko für den Anleger relativ hoch ist. Der Name Junk Bonds sagt allerdings noch nichts darüber aus, um welche Art von Wertpapieren es sich handelt. Es können sowohl Staatsanleihen als auch Unternehmensanleihen und andere Renten in diese Kategorie fallen. Entscheidend für die Einordnung in die Kategorie der Junk Bonds ist in erster Linie die schlechte Bonität des jeweiligen Emittenten.
Chancen und Risiken bei Junk Bonds
Das Risiko ist bei Junk Bonds überdurchschnittlich hoch, weil der Emittent keine gute Bonität besitzt. Das wiederum bedeutet für Anleger, dass Kapitalverluste drohen, wenn zum Beispiel die Unternehmensanleihe nicht rechtzeitig oder gar nicht zurückgezahlt werden kann. Das Emittentenrisiko erstreckt sich dann ebenfalls auf die Zinsen, wenn beispielsweise der Herausgeber des Junk Bonds nicht mehr dazu in der Lage ist, die vereinbarten Zinsen an den Inhaber der Anleihe zu zahlen. Im schlimmsten Fall kann es zum Totalverlust kommen, sollte der Emittent insolvent werden.
Trotz des erhöhten Risikos entscheiden sich manche Anleger nach wie vor sehr bewusst für Junk Bonds. Der Hauptgrund ist, dass eine durchaus vorhandene Chance auf überdurchschnittliche Renditen gegeben ist. Damit die Emittenten solcher Junk Bonds überhaupt Anleger dazu bewegen können, Geld zu investieren, sind die Anleihen meistens mit einem überdurchschnittlich hohen Zinssatz ausgestattet. So ist es nicht ungewöhnlich, wenn Sie für die Anlage in Junk Bonds jährliche Zinsen von acht, zehn oder noch mehr Prozent erhalten. Die Anlage in Junk Bonds ist also in gewisser Weise eine Spekulation, nämlich darauf, dass der Emittent die Kapitalrückzahlung und die versprochene Zinszahlung durchführen kann.
Wie erkenne ich Junk Bonds?
Am Finanzmarkt gibt es mehrere Tausend Anleihen, zwischen denen Sie sich entscheiden können. Daher ist es auf den ersten Blick nicht einfach, beispielsweise Bundesanleihen und andere, sichere Staatsanleihen von den Rentenpapiere zu trennen, die in die Kategorie der Junk Bonds fallen. Es gibt jedoch ein äußerst hilfreiches Instrument, welches die Auswahl in dieser Hinsicht erleichtert und es meistens ermöglicht, eine Selektion vorzunehmen. Gemeint ist damit das Rating, also die Bewertung des Emittenten. Diese wird in regelmäßigen Abständen vor den sogenannten Rating-Agenturen durchgeführt.
Welche Funktion hat das Rating bei Junk Bonds?
Das Rating hat nicht nur bei Junk Bonds eine wichtige Funktion, sondern im Prinzip bei allen Anlagen und sonstigen Wertpapieren, bei denen Kunden einschätzen möchten, wie hoch das Anlagerisiko ist. Die Rating-Agenturen befassen sich intensiv mit den zahlreichen Emittenten, also den Herausgebern von Anleihen. Agenturen wie Standard & Poor’s sowie Moody’s geben dann eine Gesamtbewertung ab, die in der Rating-Note ausgedrückt wird. Anhand dieses Ratings können interessierte Anleger dann ablesen, wie gut die Kreditwürdigkeit des Emittenten auf der einen Seite und wie risikoreich das Investment demzufolge auf der anderen Seite ist. Die Ratings reichen – je nach Rating-Agentur – zum Beispiel von „AAA“ (bestes Rating) bis hin zu „F“ (schlechtestes Rating). Junk Bonds beginnen schon oft schon bei einem Rating von „C“ und schlechter.
In Junk Bonds investieren und Risiko minimieren
Die Zinssätze bei Junk Bonds sind oft durchaus verlockend, sodass manche Anleger das hohe Risiko in Kauf nehmen und dennoch investieren möchten. Trotzdem ist es auch für diese Investoren wichtig, das Risiko zumindest zu reduzieren. Möglich ist das zum Beispiel, indem Sie sich nicht für den Kauf nur eines Junk Bonds entscheiden, sondern indirekt über spezielle Fonds investieren. Dabei kann es sich zum Beispiel um sogenannte Emerging Markets Fonds handeln. Das sind Aktien- oder Rentenfonds, die unter anderem Staatsanleihen von Schwellenländern im Portfolio haben, die meistens als Junk Bonds bezeichnet werden.
Darüber hinaus stehen ebenfalls reine Rentenfonds als Alternative zur Verfügung, die ihren Schwerpunkt ebenfalls auf sogenannten Schrottanleihen haben. Durch das Investment in den Fonds, also durch den Kauf der Fondsanteile, können Sie Ihr Risiko zumindest statistisch reduzieren, nämlich durch eine Diversifikation. Diese entsteht dadurch, dass die Fondsgesellschaft eben nicht nur in eine Schrottanleihe Kapital investiert, sondern das Geld der Anleger in einer Reihe unterschiedlicher Junk Bonds aufteilt.