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Liquidität

Als Liquidität wird zum einen Kapital bezeichnet, welches sofort verwendet werden kann. Zum anderen beschreibt die Liquidität allerdings gleichzeitig auch die allgemeine Fähigkeit, Verbindlichkeiten innerhalb der vereinbarten Fristen erfüllen zu können. Ist keine ausreichende Liquidität vorhanden, kann dies unter Umständen sogar zur Insolvenz führen.

Wie wird die Liquidität definiert?

Wer seinen Zahlungsverpflichtungen nachkommen möchte, der muss über ausreichende Liquidität verfügen. Dies trifft sowohl auf Privatpersonen als auch auf Unternehmen zu. Einfach ausgedrückt bedeutet dies, dass den Zahlungspflichtigen finanziellen Mittel in ausreichender Höhe zur Verfügung stehen müssen, um Rechnungen zu bezahlen und sonstige Forderungen begleichen zu können. Aus diesem Grund kann kein Unternehmen auf Dauer überleben, wenn es nicht über eine ausreichende Liquidität verfügen. Nicht zu verwechseln ist die Liquidität mit den Vermögenswerten oder dem Gesamtkapital, welches zur Verfügung steht. Zählt beispielsweise zum Unternehmenseigentum auch eine Immobilie, handelt es sich dabei in aller erster Linie nicht um Liquidität, da es teilweise viele Wochen oder sogar Monate dauern kann, bis die Immobilie durch den Verkauf zu Geld gemacht werden kann.

Welche Liquiditätsgrade gibt es?

Unter anderem aufgrund zahlreicher Vorschriften, die Eigenkapital und Liquidität betreffen, gibt es neben den Liquiditätskennzahlen sogenannte Liquiditätsgrade, nämlich:

  • Liquidität 1. Grades
  • Liquidität 2. Grades
  • Liquidität 3. Grades

Die Liquiditätsgrade unterscheiden sich in erster Linie dadurch, wie kurzfristig das Geld zum begleichen offener Forderungen vorhanden sein muss. Zudem findet eine unterschiedliche Berechnung der jeweiligen Liquiditätsgrade statt.

Sehr geläufig ist vor allem die Liquidität 1. Grades, die sogenannte Cash Ratio Diese Kennzahl sagt etwas darüber aus, ob das entsprechende Unternehmen fähig ist, kurzfristig bevorstehende Zahlungen innerhalb der vorgesehenen Frist zu begleichen. Aus diesem Grund setzt man bei der Formel zur Berechnung der Liquidität 1. Grades die kurzfristigen Verbindlichkeiten in eine Beziehung zu den aktuell verfügbaren liquiden Mitteln.

Die Liquidität 2. Grades unterscheidet sich von der Liquidität 1. Grades in erster Linie dadurch, dass dort die kurzfristigen Forderungen zu den liquiden Mitteln hinzu addiert werden. Im Idealfall liegt dieser Wert anhand der Berechnung bei über 100, sollte aber auch nicht deutlich über 120 liegen. Die Berechnung der Liquidität 2. Grades findet mit der folgenden Formel statt:

(Flüssige Mittel + kurzfristige Forderungen) / (kurzfristige Verbindlichkeiten) * 100

Bei der Liquidität 3. Grades ist es so, dass nicht nur eine Addition der liquiden Mittel und kurzfristigen Forderungen, sondern ebenfalls der Vorräte stattfindet. Die Summe wird anschließend allerdings ebenfalls wieder im Zusammenhang mit den kurzfristigen Forderungen gebracht. In diesem Fall ist es erwünscht, dass das Ergebnis der Berechnung bei über 120 liegt. Würde anhand der Formel beispielsweise ein Ergebnis in Höhe von 130 rauskommen, wäre die Aussage, dass das entsprechende Unternehmen die kurzfristigen Verbindlichkeiten in vollem Umfang decken kann und es möglich ist, neben den flüssigen Mitteln zusätzlich kurzfristige Forderungen einzusetzen. Ferner wäre die Aussage, dass darüber hinaus noch Vorräte vorhanden sind.

Was resultiert aus einer mangelnden Liquidität?

Eine der größten Sorgen von Unternehmen ist eine mangelnde Liquidität. Diese führt dazu, das offene Verbindlichkeiten nicht rechtzeitig beglichen werden könnten, was im ersten Schritt zu Zahlungsverzögerungen und den daraus resultierenden Mahnungen führen würde. Diese können weitere Kosten verursachen, wie zum Beispiel Verzugszinsen oder Gebühren. Kritisch wird es aufgrund einer mangelnden Liquidität vor allem dann, wenn der Forderungsinhaber nicht mehr dazu bereit ist, auf ausstehende Zahlungen zu warten und beispielsweise einen gerichtlichen Mahnbescheid erwirkt oder sogar das Vollstreckungsverfahren eröffnen lässt. Dann kann es im schlimmsten Fall aufgrund einer mangelnden Liquidität dazukommen, dass die Zahlungsunfähigkeit und somit die Insolvenz des Unternehmens eintritt. Verhindern lässt sich dies insbesondere durch eine gute Liquiditätsplanung, bei der zudem schon frühzeitig eventuelle Engpässe erkannt werden, sodass rechtzeitig reagiert werden kann.

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