Nachfrageelastizität
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Die Marktwirtschaft in Deutschland basiert bekanntlich vorrangig auf Angebot und Nachfrage. Der Preis ist in dem Zusammenhang ein zentrales Element, denn durch ihn kann sowohl das Volumen des Angebotes als auch der Nachfrage beeinflusst werden. In dem Zusammenhang wird häufig von der Preiselastizität oder speziell von der Nachfrageelastizität gesprochen. Worum es sich dabei handelt, möchten wir in unserem folgenden Beitrag erläutern.
Was ist die Nachfrageelastizität?
Die Nachfrageelastizität bezeichnet Veränderungen beim Volumen der Nachfragemenge, wenn ein Verhältnis zu den Preisveränderungen gesetzt wird. Es wird durch die Nachfrageelastizität also festgehalten, wie sich die nachgefragte Menge in Verbindung mit relativen Veränderungen von Produktpreisen und Preisen von Dienstleistungen verhält. Aber auch Einkommen der Privathaushalte fließen in die Nachfrageelastizität mit ein. Änderungen beim Volumen der nachgefragten Güter oder Dienstleistungen gibt es nämlich nicht nur bei Preisänderungen der Angebote, sondern ebenfalls bei Änderungen der Einkommensverhältnisse.
Welchen Einfluss haben die Preise auf die Nachfrage?
In aller Regel gibt es die Nachfrageelastizität dann, wenn Unternehmen ihre Preise verändern. Dies bezieht sich auf den Anbieter selbst, aber zum Beispiel auch auf Wettbewerber mit gleichen Produkten oder Dienstleistungen. Die regelmäßigen Auswirkungen einer Preisveränderung auf die Nachfrage sieht in aller Regel so aus, dass nach einer Preiserhöhung einige Konsumenten das Produkt entweder gar nicht mehr kaufen oder sich bei einem günstigeren Wettbewerber bedienen.
Sollte das Produkt oder Dienstleistung hingegen bei sämtlichen Anbietern am Markt teurer werden, haben Verbraucher oftmals die Möglichkeit, zu sogenannten Komplementärgütern zugreifen. Dabei handelt es sich beispielsweise um Hafermilch statt Sojamilch. Dies funktioniert natürlich nur unter der Voraussetzung, dass es andere, relativ gleichartige Güter gibt.
Wie stark die Nachfrageelastizität in der Praxis ist, hängt von mehreren Einflussfaktoren ab. Ein Faktor ist zum Beispiel, in welchem Umfang das entsprechende Gut am Markt erhältlich ist. Handelt es sich zum Beispiel um ein relativ seltenes Gut oder sogar um Luxuswaren, ändert sich die Nachfrage trotz steigender Preise oftmals nicht. Wenn es den Kunden tatsächlich zu teuer wird, können jedoch stärkere Veränderungen bei der Nachfrage festgestellt werden.
Welche Arten der Nachfrageelastizität gibt es?
Grundsätzlich gibt es nicht nur eine Nachfrageelastizität, sondern es existieren mehrere Varianten. Diese reichen von sehr elastisch bis vollkommen elastisch und werden wie folgt definiert:
- Sehr elastisch: Bereits kleinste Preisänderungen ziehen massive Änderungen bei der Nachfrage nach sich
- Relativ elastisch: Überproportionale Änderung der Nachfrage bei Preisveränderungen
- Proportional elastisch: Bei Preiserhöhungen von beispielsweise 3 % sinkt die Nachfrage ebenfalls um 3 %
- Unelastisch: Bei Preissteigerungen des Gutes sinkt die Nachfrage nur leicht oder gar nicht
- Vollkommen unelastisch: Es gibt keine Änderung bei der Nachfrage, trotz zum Teil deutlicherer Preissteigerungen
Eine Art der Nachfrageelastizität tritt am Markt relativ selten auf, soll der Vollständigkeit halber jedoch erwähnt werden. Man spricht in dem Zusammenhang von einer anormal elastischen Nachfrage. Diese beinhaltet nämlich, dass die Nachfrage nach einem Produkt oder einer Dienstleistung trotz Preissteigerung ebenfalls ansteigt.
Wie wird die Nachfrageelastizität berechnet?
Die Berechnung der Nachfrageelastizität ist relativ einfach, denn es wird schlichtweg die Änderung der Menge durch die Preisänderung dividiert. Nehmen wir zur Verdeutlichung also an, dass ein Unternehmen seine Bücher um acht Prozent teurer als zuvor anbietet. Daraus folgt ein Rückgang der Nachfrage bzw. des Absatzes u beispielsweise vier Prozent. Daher lautet die Berechnung in diesem Fall: 4 : 8 = 0,5. Die Elastizität der Nachfrage beträgt also 0,5. Da bei einer Nachfrageelastizität von über 1 erst von einer starken Elastizität gesprochen wird, handelt es sich bei einem Wert von 0,5 eher um eine geringe Elastizität.