Optionsanleihe
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Im Bereich der festverzinslichen Wertpapiere gibt es zahlreiche, unterschiedliche Varianten. So können Anleger beispielsweise Staatsanleihen, Auslandsanleihen oder Inhaberschuldverschreibungen erwerben. Ebenfalls in die Rubrik der Wertpapiere, die mit einem festen Zins ausgestattet sind, fallen sogenannte Optionsanleihen. Diese weisen allerdings eine Besonderheit auf, auf die der folgende Beitrag unter anderem näher eingehen wird.
Was sind Optionsanleihen?
Wie am Namen zu vermuten ist, handelt es sich bei Optionsanleihen um festverzinsliche Wertpapiere, die auch als Rentenpapiere oder Anleihen bezeichnet werden. Der erste Namensteil, nämlich Option, deutet jedoch auf eine Besonderheit dieser Wertpapiere hin. Diese besteht darin, dass Sie zwar auf der einen Seite eine festverzinsliche Anleihe erwerben. Auf der anderen Seite haben Sie aufgrund des anfallenden Optionsscheins jedoch die Möglichkeit, zusätzlich Aktien zu einem meistens günstigsten Kurs zu erwerben. Dies ist das charakteristische Merkmal der Optionsanleihe, die häufig auch als eine Mischung zwischen Anleihe- und Aktien-Investment bezeichnet wird.
Wie funktioniert die Optionsanleihe?
Im ersten Schritt funktioniert die Optionsanleihe genauso, wie andere Anleihe ebenfalls. Das bedeutet, dass Sie das Wertpapier zum Nominalbetrag, beispielsweise für einen Gegenwert von 1.000 Euro, erwerben können. Selbstverständlich haben Sie alternativ auch die Möglichkeit, die Optionsanleihe an der Börse zu kaufen, dann zum jeweils aktuellen Kurswert. Die Anleihe beinhaltet auch, dass Sie anschließend ein Recht besitzen, durch den anhängigen Optionsschein Aktien zu erwerben. Es handelt sich jedoch nicht um eine Pflicht. Daher können Sie die Optionsanleihe auch bis zur Fälligkeit in Form eines ganz „normalen“, festverzinslichen Wertpapiers nutzen, ohne die Option auszuüben.
Ebenfalls erhalten Sie Jahr für Jahr Zinsen gutgeschrieben, die in den Anleihebedingungen festgelegt sind. Möchten Sie allerdings von Ihrem Recht Gebrauch machen, durch die Optionsscheine Aktien zu erwerben, bedeutet das einen zusätzlichen Kapitalaufwand. Die Optionsanleihe besteht jedoch weiterhin. Sie haben also über den Optionsschein zusätzlich die Möglichkeit, Aktionär zu werden. Der Vorteil gegenüber dem normalen Aktienkauf besteht für gewöhnlich darin, dass Sie die entsprechenden Wertpapiere häufig günstiger als zum derzeitigen Börsenkurs ins Depot aufnehmen können.
Optionsanleihe vs. Wandelanleihe
Ein sehr ähnliches Produkt wie die Optionsanleihe ist die Wandelanleihe. Diese wird gerne mit der Optionsanleihe gleichgesetzt oder verwechselt, was von der Konstruktion her jedoch falsch ist. Zwar gibt es auch bei der Wandelanleihe für den Inhaber die Möglichkeit, Aktien zu erwerben. Der große Unterschied zur Optionsanleihe besteht allerdings darin, dass dann tatsächlich ein Tausch der Anleihe in Aktien stattfindet. Wenn Sie sich also bei einer Wandelanleihe dafür entscheiden, von Ihrem Bezugsrecht Gebrauch zu machen, fällt die Anleihe weg und Sie werden stattdessen zum Aktionär. Bei Wandelanleihen ist dieser Tausch jedoch nicht mit zusätzlichem Kapitalaufwand verbunden, da Sie faktisch einfach den Nennwert der Anleihe in Aktien tauschen. In den Bedingungen ist daher ein bestimmtes Wandlungsrecht festgelegt, beispielsweise je 1.000 Euro Nennwert Wandelanleihe im Tausch gegen fünf Aktien.
Wann ist das Ausüben der Option sinnvoll?
Bei der Optionsanleihe stellen sich Anleger normalerweise die Frage, wann das Ausüben der Option sinnvoll ist. Immerhin entscheiden Sie sich in der Regel gezielt für die Optionsanleihe, weil Sie eben später die Möglichkeit haben möchten, Aktien zu beziehen. Im Grunde steckt darin auch bereits die Antwort auf die Frage, wann das Ausüben der Option sinnvoll ist. Dies lohnt insbesondere unter der Voraussetzung, dass Sie die in der Optionsanleihe genannten Aktien zu einem günstigeren Kurs erhalten, als die Wertpapiere aktuell an der Börse notiert werden.
Dabei müssen Sie allerdings den Preis für die Optionsausübung mit einkalkulieren, sodass im Idealfall netto durch den günstigeren Kauf ein Gewinn entsteht. Ein weiterer Grund für das Ausüben der Option besteht darin, dass Sie die Aktien zwar nicht unbedingt zu einem günstigeren Kurs als an der Börse erwerben, jedoch in zukünftige Kurssteigerungen investieren möchten. Das bedeutet, dass Sie von einer positiven Entwicklung des Aktienkurses ausgehen. Ferner haben Sie vielleicht zusätzliches Kapital übrig, welches Sie dann zusätzlich zum Weiterbestand der Optionsanleihe in die entsprechenden Aktien investieren können.
Wo erhalte ich eine Optionsanleihe?
Normalerweise werden Optionsanleihen wie zahlreiche andere Rentenpapiere an den Börsen gehandelt. Sie sollten in dem Zusammenhang lediglich darauf achten, dass Sie in dem Fall selten exakt 100 Prozent für die Optionsanleihen zahlen, weil der Kurs abweichend ist. Bei einem Kurs von unter 100 Prozent kann der Kauf einer Börse sogar lohnen, weil die Optionsanleihe in aller Regel bei Fälligkeit zu einem Kurs von 100 Prozent zurückgezahlt wird.