Rentenfonds
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Im Bereich der Investmentfonds, insbesondere bei den sogenannten offenen Fonds bzw. Publikumsfonds, steht Anlegern und Sparern eine große Auswahl an den Finanzmärkten zur Verfügung. Neben Geldmarktfonds, offenen Immobilienfonds und Aktienfonds zählen insbesondere die sogenannten Rentenfonds zu den am häufigsten genutzten Fondsarten. In unserem Beitrag möchten wir näher darauf eingehen, worum es sich bei Rentenfonds handelt, welche Papiere im Fondsportfolio enthalten sind, worin Risiken bestehen und mit welcher Rendite Anleger für gewöhnlich rechnen können.
Was sind Rentenfonds?
Rentenfonds fallen in die Rubrik der offenen Fonds. Diese werden häufig auch als Publikumsfonds bezeichnet, weil im Grunde jeder Anleger zu jeder Zeit entsprechende Fondsanteile kaufen oder verkaufen kann. Dies passiert normalerweise über die entsprechende Fondsgesellschaft, die auch für Rentenfonds sowohl einen Ausgabe- als auch einen Rücknahmepreis stellt. Kennzeichnend für Rentenfonds im Speziellen ist, dass der jeweilige Fondsmanager Anleihen erwirbt, die anschließend im Portfolio verwahrt werden.
Die Bezeichnung Renten ist an den Finanzmärkten ein gängiges Synonym für Rentenpapiere, Anleihen und Schuldverschreibungen. Normalerweise sind deshalb in einem Rentenfonds ausschließlich verzinsliche Wertpapiere enthalten, also zum Beispiel Staatsanleihen oder auch Industrieanleihen. Dabei erwirbt der Rentenfonds in der Regel eine Reihe unterschiedlicher Rentenpapiere, sodass meistens mindestens 10 bis 20 verschiedene Anleihearten im Portfolio enthaltenen sind. Über das Gesamtvermögen gibt der Rentenfonds dann Anteile aus, die wiederum Anleger und Sparer erwerben können.
Welche Wertpapiere sind in Rentenfonds enthalten?
Wie in der Einleitung bereits erwähnt, sind im Portfolio eines Rentenfonds normalerweise ausschließlich Anleihen bzw. Rentenpapiere enthalten. Diese gibt es allerdings am Markt in ganz unterschiedlichen Versionen und Varianten. Daher sind es vor allem die folgenden, verzinsliche Wertpapiere, die Sie häufig in einem Rentenfonds wiederfinden:
- Staatsanleihen
- Industrieanleihen
- Unternehmensanleihen
- Auslandsanleihen
- Währungseinheiten
- Optionsanleihen
- Wandelschuldverschreibungen
Welche Rentenpapiere der jeweilige Rentenfonds im Depot hat, ist eine individuelle Entscheidung. Daher sollten Anleger und Sparer genau hinschauen, für welchen Rentenfonds sie sich entscheiden. Insbesondere im Hinblick auf Sicherheit und Rendite gibt es dort teilweise große Unterschiede. Diese kommen deshalb zustande, weil es von äußerst sicheren Staatsanleihen bis hin zu hochriskanten Anleihen, sogenannten Junk Bonds, eine große Auswahl an den Finanzmärkten gibt.
Welche Risiken beinhalten Rentenfonds?
Positiv ist an Rentenfonds zunächst einmal, dass eine Risikostreuung stattfindet. Diese wird dadurch erreicht, dass der Fondsmanager ganz unterschiedliche Anleihen verschiedener Emittenten erwirbt. Welche Risiken mit dem Rentenfonds verbunden sind, hängt also in erster Linie davon ab, für welche Wertpapiere sich der Fondsmanager entscheidet und wie das Emittentenrisiko des jeweiligen Emittenten der Anleihen sich darstellt.
Zu diesem Zweck wird auch das Rating zurate gezogen, also die Bewertung der jeweiligen Emittenten. Je nachdem, welche Rentenpapiere sich im Portfolio befinden, kann es grundsätzlich die folgenden Risiken beim Rentenfonds geben:
- Emittentenrisiko
- Verlustrisiko
- Ertragsrisiko
- Währungsrisiko
Das Emittentenrisiko bezieht sich jedoch nicht auf de Rentenfonds selbst, denn sämtliche Fondsanteile werden als Sondervermögen verwahrt und sind somit sogar bei einer Insolvenz des Rentenfonds geschützt. Stattdessen ist damit die Kreditwürdigkeit des Emittenten der Wertpapiere gemeint, die sich im Portfolio befinden. Durch die Risikostreuung ist es allerdings sehr unwahrscheinlich, dass gleich mehrere in Depot enthaltene Rentenpapiere mit ihren jeweiligen Emittenten insolvent werden.
Kursrisiken gibt es bei den meisten Rentenpapieren nur dann, wenn diese vorzeitig an der Börse veräußert werden. Beim Ablauf der Anleihen hingegen findet in der Regel eine Kapitalrückzahlung zum Kurs von 100 Prozent statt. Währungsrisiken existieren bei Renten und Rentenfonds nur dann, wenn die Papiere in einer fremden Währung notiert werden. Das Ertragsrisiko wiederum kommt nur dann infrage, wenn es sich nicht um festverzinsliche Wertpapiere im Rentenfonds handelt, sondern beispielsweise um Anleihen mit einem variablen Zinssatz.
Welche Renditen erwarten Anleger bei Rentenfonds?
So wenig wie sich allgemein die Frage nach dem Risiko von Rentenfonds beantworten lässt, so wenig kann eine durchschnittliche Rendite genannt werden, wenn Anleger oder Sparer Anteile an Rentenfonds erwerben. Hier kommt es nämlich wiederum darauf an, welche Art von Anleihen mit den entsprechenden Emittenten im Fondsportfolio enthalten sind. Bei Bundesanleihen zum Beispiel wird die Rendite in der Niedrigzinsphase äußerst gering sein und kaum mehr als 1,5 Prozent betragen. Ganz anders kann sich beispielsweise darstellen, wenn im Rentenfonds vor allem sogenannte Junk Bonds enthalten sind, weil sich die Fondsgesellschaft zum Beispiel auf den Bereich Emerging Markets spezialisiert hat. Dann sind durchaus Renditen von 8, 10 oder sogar 12 Prozent möglich, allerdings bei einem äußerst hohen Risiko.