Unvollkommener Markt
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Die meisten Märkte weltweit sind sogenannte unvollkommene Märkte. Demgegenüber ist der vollkommene Markt eher in der Theorie vorhanden, taucht jedoch in der Praxis nahezu nicht auf. Kennzeichnend für den unvollkommenen Markt ist zum Beispiel, dass dort keine gleichartigen Güter gehandelt werden.
Worum handelt es sich beim unvollkommenen Markt?
Der unvollkommene Markt taucht in der Praxis häufig auf, denn den vollkommenen Markt gibt es fast ausschließlich in der Theorie. Ein wesentliches Merkmal besteht für unvollkommene Märkte darin, dass dort keine gleichartigen (homogenen) Waren anzutreffen sind. Stattdessen werden auf dem unvollkommenen Markt insbesondere ungleichartige Güter, auch als heterogen bezeichnet, gehandelt. Der Grund besteht darin, dass die einzelnen Waren sich beispielsweise in ihrer Form oder Verpackung voneinander unterscheiden.
Darüber hinaus gibt es auf dem unvollkommenen Markt keine absolute Transparenz und Marktübersicht, wie es bei vollkommenen Märkten der Fall ist. Das ist damit zu begründen, dass sowohl Käufer als auch Verkäufer von Waren nicht im Detail und ohne Ausnahme über sämtliche Konditionen eines Produktes, wie zum Beispiel dessen Qualität oder deren Preise, informiert sind. Zudem werden Angebot und Nachfrage auf unvollkommenen Märkten sowohl auf Verkäufer- als auch auf der Käuferseite beeinflusst, beispielsweise durch individuelle Präferenzen. So bevorzugen vielleicht auch Sie für ein bestimmtes Produkt einen Verkäufer, mit dem Sie schon Jahre gute Erfahrungen gemacht haben, auch wenn ein Produkt des Mitbewerbers vielleicht besser wäre.
Welche Rolle hat der unvollkommene Markt in der Volkswirtschaft?
Grundsätzlich handelt es sich bei einem Markt um einen Ort, an dem Angebot und Nachfrage bezüglich von Gütern oder Dienstleistungen aufeinander treffen. Innerhalb einer Volkswirtschaft gibt es eine Reihe unterschiedlicher Merkmale, die sich wiederum anhand verschiedener Faktoren trennen lassen. So lassen sich die zahlreichen Märkte beispielsweise auf Grundlage der folgenden Faktoren voneinander unterscheiden:
- Art der gehandelten Waren
- Räumliche Ausdehnung des Marktes
- Qualitative Kriterien
Eine typische Unterscheidung und Einteilung von Märkten findet beispielsweise derart statt, welche Art von Waren und Gütern dort gehandelt werden. So gibt es beispielsweise den Investitionsgütermarkt, an dem unter anderem Maschinen oder Güter gehandelt werden, die für die industrielle Weiterverarbeitung wichtig sind. Auf der anderen Seite existieren eine Reihe von Verbrauchermärkten, auf denen insbesondere Konsumgüter gehandelt werden. Der unvollkommene Marktes lässt sich insoweit hier einordnen, als dass er faktisch marktübergreifend ist. Sowohl Investitionsgüter als auch Dienstleistungen und Konsumgüter werden nämlich fast ausnahmslos an einem unvollkommenen Markt gehandelt.
Welche Varianten gibt es am unvollkommenen Markt?
Der unvollkommene Markt lässt sich weiterhin danach unterscheiden, welche Marktformen es gibt. In der Hauptsache handelt es sich dabei um drei unterschiedliche Marktarten, nämlich:
- Viele kleine Anbieter: Monopolistische Konkurrenz
- Wenige mittlere Anbieter: Heterogenes Oligopol
- Ein großer Anbieter: Monopolistische Preisdifferenzierung
Immobilienmarkt als Beispiel für einen unvollkommenen Markt
Ein sehr gutes Beispiel für einen unvollkommenen Markt ist der Markt, auf dem Immobilien gehandelt werden. Der Immobilienmarkt beinhaltet sehr viele Faktoren und Eigenschaften, die typisch für einen unvollkommenen Markt sind. Dazu gehört zum Beispiel, dass die Beteiligten in aller Regel auf einen bestimmten Raum begrenzt sind. Der Verkäufer einer Immobilie möchte das Objekt an einen bestimmten Standort veräußern, während auch der Käufer räumliche Präferenzen hat, weil er beispielsweise nicht in ein anderes Bundesland ziehen möchte. Aber auch die Immobilie selbst unterscheiden sich untereinander deutlich, denn ein Haus gleicht in keiner Weise einem anderen. Zudem sind die Anforderungen der Kaufinteressenten ganz unterschiedlich, sodass auch diesbezüglich ein wesentliches Kennzeichen des unvollkommenen Marktes vorhanden ist.
Welche Vorteile hat der unvollkommene Markt?
Der unvollkommene Markt hat durchaus Vorteile, sodass es nicht verwunderlich ist, dass es in der Praxis kaum einen vollkommenen Markt gibt. Ein Vorzug besteht darin, dass Unternehmen als Verkäufer die Möglichkeit haben, ihre Preise individuell zu gestalten. So gibt es beispielsweise in einigen Regionen andere Preise als in anderen Gebieten oder auch im Hinblick auf einen Zeitraum beispielsweise befristete Sonderangebote. Darüber hinaus besteht auf Seiten der Anbieter die Möglichkeit, trotz vielleicht nicht der günstigsten Preise Kunden für sich zu gewinnen, weil der entsprechende Käufer eine Präferenz aufbaut. Dazu nutzen Unternehmen in der Regel Marketing oder auch die Verbesserung der Qualität eines Produktes.