Goldfonds
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Manche Anleger entscheiden sich insbesondere aufgrund mangelnder Alternativen am Zinsmarkt für Sachwertanlagen. Dazu zählen insbesondere Investments in Immobilien und Edelmetalle. Wer nicht auf direktem Wege zum Beispiel Goldbarren oder Silbermünzen kaufen möchte, dem stehen mit den sogenannten Goldfonds durchaus Alternativen zur Verfügung. In unserem Beitrag erfahren Sie, worum es sich bei Goldfonds handelt und welche Varianten am Markt existieren. Ferner gehen wir auf die Funktionsweise, Chancen, Risiken und weitere Merkmale entsprechender Goldfonds ein.
Was ist ein Goldfonds?
Zunächst einmal handelt es sich beim Goldfonds um einen Fonds, bei dem die entsprechenden Fondsmanager auf die eine oder andere Art und Weise das Kapital der Anleger in das Edelmetall investieren. Es muss allerdings differenziert werden, ob es sich bei den Goldfonds um Aktienfonds oder geschlossene Fonds handelt. Auf diesen Unterschied gehen wir in den nächsten beiden Abschnitten noch etwas näher ein. Wichtig zu wissen ist, dass Anleger bei einem Goldfonds stets darauf hoffen, dass der Goldpreis steigt, weil dann in der Regel auch die Renditen des entsprechenden Investments höher ausfallen können.
Goldfonds als Aktienfonds
Eine Variante der am Markt zu findenden Goldfonds sind klassische Aktienfonds. In dem Fall investiert die Fondsgesellschaft in Aktienwerte, bei denen die Aktiengesellschaften in kleinerem oder meistens großem Umfang etwas mit dem Edelmetall zu tun haben. Der Fondsmanager kauft also Aktientitel beispielsweise folgender Unternehmen:
- Goldminen-Betreiber
- Schmuckverarbeitung
- Größere Goldhändler
- Industrielle Fertigung auf Grundlage des Edelmetalls
Bei einem solchen Goldfonds investieren Anleger demzufolge sehr indirekt in das Edelmetall, denn nicht immer haben Preissteigerungen beim Gold automatisch zur Folge, dass auch der Kurs des entsprechenden Wertpapiere eine positive Entwicklung nimmt. Der Vorteil an solchen Aktienfonds ist, dass Anleger schon mit wenig Geld, meist bereits ab 50 Euro, indirekt in das Edelmetall investieren können, ohne zum Beispiel selbst Barren oder Münzen erwerben zu müssen.
Goldfonds in Form geschlossener Fonds
Alternativ zu den Aktienfonds gibt es auch sogenannte geschlossene Fonds, zu denen Goldfonds ebenfalls zählen können. In diesem Fall gibt es bei der entsprechenden Fondsgesellschaft meistens ein einzelnes Projekt. Dies kann darin bestehen, zum Beispiel Gold zu fördern und dementsprechend eine Goldmine zu betreiben. Solche geschlossenen Goldfonds sind prinzipiell deutlich von offenen Aktienfonds zu unterscheiden. Zum einen ist die Mindestanlagesumme in der Regel mit mindestens einem 10.000 oder 20.000 Euro wesentlich höher. Zum anderen müssen Anleger für gewöhnlich ihr Kapital über einen längeren Zeitraum binden, meistens mindestens für vier bis fünf Jahre. Auf diesen wichtigen Unterschied zwischen Aktienfonds und geschlossenen Fonds als Goldfonds sollte Sie der jeweilige Berater unbedingt hinweisen.
Welche Risiken haben Goldfonds?
Welches Risiko Sie mit dem Investment in Goldfonds eingehen, hängt vor allem davon ab, um welche der zwei zuvor beschriebenen Varianten es sich handelt. Geschlossene Goldfonds, bei denen zum Beispiel eine Goldmine betrieben wird, sind erheblich riskanter. Scheitert das Projekt, kann dies für Anleger zum Totalverlust führen. Die lange Kapitalbindung ist ein weiteres Risiko, ebenfalls der oft nicht genau feststehende Ertrag.
Deutlich weniger risikoreich sind Goldfonds, wenn es sich dabei um die zuvor beschriebenen Aktienfonds handelt. Zwar könnten natürlich auch Aktiengesellschaften insolvent werden und damit für Verluste beim Anleger sorgen. Allerdings gibt es bei Aktienfonds eine breite Diversifikation. Daher ist es bei einem längerfristigen Anlagehorizont relativ unwahrscheinlich, dass sämtliche Aktienwerte im Wert so fallen, dass die für den Anleger einen großen Verlust oder gar ein Totalverlust bedeutet. Trotzdem existiert natürlich auch bei diesen Goldfonds als Aktienfonds ein Kurs- und Emittentenrisiko.
Wie kann ich in Goldfonds investieren?
Auch zur Beantwortung dieser Frage muss wiederum differenziert werden, um welche Art Goldfonds es sich handelt. Offene Goldfonds, also in der Regel Aktienfonds, können Sie einfach bei der jeweiligen Fondsgesellschaft mit den entsprechenden Fondsanteile erwerben. Dazu erteilen Sie zum Beispiel Ihrer Bank oder Ihrem Broker einen entsprechenden Auftrag. Soll es sich hingegen um einen geschlossenen Goldfonds handeln, gibt es normalerweise eine sogenannte Zeichnungsphase der emittierenden Fondsgesellschaft.
Sie haben dann über einen bestimmten Zeitraum die Möglichkeit, Fondsanteile mit der entsprechenden Mindestanlagesumme zu erwerben. Haben Sie diesen Zeitraum verpasst, besteht alternativ noch die Möglichkeit, die geschlossenen Goldfonds am sogenannten Zweitmarkt für Fonds zu erwerben. Dieser ist allerdings nicht unbedingt immer liquide. Daher kann es passieren, dass Sie – zumindest über einen längeren Zeitraum – keine Möglichkeit haben, in Goldfonds als geschlossene Fonds zu investieren.