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Kreditlinien

Bei den meisten Krediten werden entsprechende Darlehenssummen vergeben, die dem Kreditnehmer auf einen Schlag ausgezahlt werden. Anschließend findet die Rückzahlung des Darlehens in der Regel in monatlichen Raten statt. Im weiteren Sinn ebenfalls zu den Krediten gehören sogenannte Kreditlinien. Hier muss der Kreditnehmer nicht zwangsläufig einen festen Betrag abrufen, sondern kann sich innerhalb einer Grenze bewegen.

Was ist eine Kreditlinie?

Eine Kreditlinie beinhaltet stets, dass es auf der einen Seite eine Höchstgrenze gibt, die betragsmäßig in Anspruch genommen werden kann. Auf der anderen Seite ist der Kunde jedoch nicht – wie bei einem gewöhnlichen Darlehen – dazu verpflichtet, diesen Höchstbetrag abzurufen. Er kann sogar die ihm zur Verfügung gestellte Kreditlinie komplett ungenutzt lassen und zahlt dann in der Regel auch keine entsprechenden Soll- oder Kreditzinsen. Die Kreditlinie ist demzufolge ein finanzieller Spielraum, den Banken ihren Kunden – unter bestimmten Voraussetzungen – zur Verfügung stellen.

Wo wird eine Kreditlinie eingeräumt?

Es gibt im Wesentlichen drei Orte, an denen Banken und manchmal andere Finanzdienstleister ihren Kunden eine Kreditlinie zur Verfügung stellen, nämlich:

  • Girokonto
  • Abruf- bzw. Rahmenkredit
  • Kreditkartenkonto

Die mit Abstand gängigste Kreditlinie ist auf dem Girokonto zu finden und wird allgemein als Kontokorrentkredit bezeichnet. Bei Privatkunden spricht man eher von einem Dispositionskredit, der nichts anderes als eine Kreditlinie darstellt. Ähnliches gibt es auf dem Geschäftskonto für Gewerbetreibende, wobei hier meistens von einer Überziehungslinie oder einem Kontokorrentrahmen gesprochen wird. In beiden Fällen legt die Bank fest, dass Sie zum Beispiel Ihr Girokonto bis zu einem Betrag von maximal 10.000 Euro überziehen dürfen. Das ist gleichbedeutend mit der Kreditlinie bei Privatkunden in Form des Dispositionskredites.

Ganz ähnlich funktioniert eine Kreditlinie auf dem Kreditkartenkonto, wenn Sie also eine Kreditkarte in Anspruch nehmen. Dort räumen Banken bzw. Kreditkartengesellschaften in der Regel ebenfalls einen Kreditrahmen ein, falls Ihre Bonität ausreichend ist. Auch diese Kreditlinie müssen Sie jedoch nicht zwangsläufig in Anspruch nehmen. Wie beim Dispositionskredit, so wird auch bei der Kreditlinie auf dem Kreditkartenkonto nur derjenige Betrag mit Sollzinsen belastet, den das Konto tatsächlich Minus ist.

Eine Kreditlinie gibt es nicht ausschließlich auf Konten, sondern es handelt sich dabei auch um einen besonderen Kredit. Zu nennen sind hier insbesondere der Abruf- und der Rahmenkredit. In beiden Fällen eröffnet die Bank ein separates Kreditkartenkreditkonto. Das Hauptmerkmal einer Kreditlinie kommt auch hier zum Tragen, nämlich dass sie den Rahmen in Anspruch nehmen können, aber nicht dazu gezwungen werden. Beim Rahmen- und Abrufkredit zahlen Sie also auch nur für den Betrag Sollzinsen, der im Rahmen der Kreditlinie beansprucht wird.

Was kostet eine Kreditlinie?

Der Vorteil einer Kreditlinie ist sicherlich die zur Verfügung gestellte Liquidität, die dadurch jederzeit in Anspruch genommen werden kann. Nachteilig sind vor allem die Kosten. Das zeigen insbesondere der Dispositionskredit, aber auch ein Kreditrahmen auf dem Kreditkartenkonto. In beiden Fällen sind die Zinsen verhältnismäßig hoch und bewegen sich im Bereich zwischen 8 bis 15 Prozent im Jahr. Als Grund geben die Banken im Wesentlichen an, dass sie den entsprechenden Kreditrahmen jederzeit zur Verfügung halten, also dafür Geld vorrätig haben müssen. Auch aus dem Grund ist eine Kreditlinie im Allgemeinen deutlich teurer als zum Beispiel Raten- oder Immobilienkredite.

Welche Voraussetzungen muss ich für eine Kreditlinie erfüllen?

Die Voraussetzungen für das Bereitstellen einer Kreditlinie sind im Prinzip dieselben wie für die Vergabe eines Darlehens. Das bedeutet, dass Sie auf jeden Fall zunächst kreditfähig, also volljährig, sein müssen. Ferner prüft die Bank noch Ihre Kreditwürdigkeit. Nur, wer über eine ausreichende Kreditwürdigkeit verfügt, dem wird eine Kreditlinie eingeräumt. Dazu informieren sich die Banken in der Regel über Ihr Einkommen und holen eine Schufa-Auskunft ein. Ist dort ein negatives Merkmal gespeichert, werden Sie in aller Regel auch keine Kreditlinie eingeräumt bekommen.

Kreditlinie in ein echtes Darlehen umschulden

Häufig ist es durchaus sinnvoll, eine Kreditlinie in einen „echten“ Kredit umzuschulden. Dies gilt insbesondere unter der Voraussetzung, dass Sie den Kreditrahmen schon seit längerer Zeit in größerem Umfang nutzen. Da die Kosten dort deutlich höher als bei gewöhnlichen Darlehen sind, ist es in dem Fall meistens die finanziell bessere Alternative, zum Beispiel das Girokonto auszugleichen und stattdessen einen Ratenkredit aufzunehmen. Dieser ist zum einen deutlich günstiger und zum anderen führen Sie Ihre Schulden dadurch sukzessive zurück, was bei einer Kreditlinie nicht der Fall ist.

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