Lombardkredit
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Der Lombardkredit ist ein spezielles Darlehen, welches in der heutigen Zeit deutlich seltener als noch vor zehn Jahren genutzt wird. Es handelt sich beim Lombardkredit um eine kurz- bis mittelfristige Finanzierung, die zwischen Banken und den Zentralbanken des jeweiligen Landes stattfindet. Seit geraumer Zeit können Lombardkredite zudem ebenfalls von institutionellen Kreditnehmern sowie Gemeinden und Kommunen in Anspruch genommen werden.
Welche Arten von Lombardkrediten gibt es?
In der Praxis gibt es zwei große Gruppen von Lombardkrediten, nämlich zum einen die sogenannten echten und zum anderen die unechten Lombardkredite. Ein echter Lombardkredit zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass es sich um einen kurzfristigen Kredit handelt, der an eine Bank vergeben wird. Neben der Laufzeit wird zusätzlich ein fester Zinssatz sowie ein ebenfalls fester Kreditrahmen vereinbart, über den der Kreditnehmer in diesem Fall verfügen kann. Üblicherweise beträgt die zum Lombardkredit vereinbarte Laufzeit zwischen einigen Tagen bis hin zu drei Monaten. Zu den Vorteilen des echten Lombardkredites zählt insbesondere neben der kurzen Laufzeit die Liquidität, die der Kreditnehmer schnell zur Verfügung hat. Zudem können Lombardkredite meistens zu einem günstigen Zinssatz aufgenommen werden.
Im Gegensatz zum echten Lombardkredit ist der unechte Lombardkredit dadurch gekennzeichnet, dass es sich in aller Regel um einen Kontokorrentkredit handelt, der an Geschäftskunden vergeben wird. Darüber hinaus ist es ein wesentliches Merkmal des unechten Lombardkredites, dass dieser Kontokorrentkredit durch die Verpfändung bestimmter Sicherheiten abgesichert wird. Dazu gehören insbesondere Wertpapiere, aber auch werthaltige bewegliche Sachen können verpfändet werden, wie zum Beispiel Edelmetalle.
Der Wert der Sicherheiten hat eine relativ große Bedeutung, denn von der Bonität des Kreditnehmers machen die Kreditgeber fast immer den zu zahlenden Zinssatz abhängig. Bewegliche Sachen kommen beim unechten Lombardkredit als Sicherheit allerdings eher seltener zum Tragen, sondern in der Regel handelt es sich um handelbare Wertpapiere, die als Sicherheit dienen. Im Gegensatz zum echten Lombardkredit hat der unechte Lombardkredit allerdings einige Nachteile, insbesondere den relativ hohen Zinssatz. Zudem muss oftmals eine zusätzliche Verpfändung geleistet werden, die beim Wertverlust der eigentlichen Sicherheiten zum Tragen kommt.
Welche Sicherheiten sind beim Lombardkredit möglich?
Im vorherigen Abschnitt wurde bereits kurz angeschnitten, welche Sicherheiten zur Besicherung eines Lombardkredites in der Praxis heute üblich sind. Neben den bereits erwähnten Wertpapieren, bei denen es sich übrigens vorwiegend um festverzinsliche Wertpapiere, also Anleihen, handelt, werden mitunter auch andere Wertpapiere als Sicherheit entgegengenommen. Dazu zählen insbesondere Aktien, aber mitunter werden auch andere Formen von Wertpapieren akzeptiert. Ebenfalls zu den beliebten Sicherheiten gehören vorrangig diskontfähige Handelswechsel, Staatsanleihen und Bundesschatzbriefe. Alle zuvor genannten Sicherheiten müssen allerdings lombardfähig. Dies bedeutet, dass der jeweilige Verpfänder anschließend seitens der Zentralbank in ein bestimmtes Verzeichnis aufgenommen wird.
Was ist der Lombardsatz?
Eng in Verbindung mit dem Lombardkredit steht der sogenannte Lombardsatz. Es handelt sich dabei um denjenigen Zins, den die Bundesbank als in Deutschland zuständige Zentralbank veranschlagt, wenn sie Lombardkredite an Banken vergibt. Die Kreditinstitute leiten diesen Zinssatz in aller Regel 1:1 an ihre Kunden weiter. Im Vergleich zum Diskontsatz ist der Lombardsatz normalerweise höher und stellt gleichzeitig eine Obergrenze für den Tagesgeldzins dar, den Anleger von ihrer Bank erhalten.