Saldo
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Den Begriff Saldo bringen die meisten Menschen in Verbindung mit ihrem Girokonto, welches manchmal einen Haben-, manchmal auch einen Sollsaldo hat. Grundsätzlich wird innerhalb der Buchführung der Unterschied zwischen der Soll- oder Habenseite eines jeweiligen Kontos ein Saldo verzeichnet. In der Praxis kommt der Saldo insbesondere im Rahmen der Buchhaltung und bei verschiedenen Konten zum Tragen.
Worum handelt es sich beim Saldo?
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Der Saldo ist diejenige Differenz, die sich ergibt, wenn die Soll- und Habenseite eines bestimmten Kontos gegenübergestellt wird. Man bezeichnet diesen Vorgang auch als Saldieren, also als Ermitteln des Saldos. Berechnen lässt sich der Saldo vereinfacht dargestellt, indem die Ausgaben von den Einnahmen subtrahiert werden. In der Praxis wird der Saldo im Kundenbereich meistens mit dem Kontostand gleichgesetzt.
Die Sollseite eines Kontos beinhaltet in aller Regel neben Verbindlichkeiten auch Belastungen und sonstige Posten, während auf der Habenseite insbesondere der Kontostand mit Guthaben verbucht wird. Damit beide Positionen letztendlich das gleiche Ergebnis in der Summe haben, wird der Saldo als eine Art Ausgleichsposten gebildet. Sind zufällig oder gewollt die Haben- und die Sollseite eines Kontos identisch, würde sich der Saldo auf null belaufen.
Positiver und negativer Saldo im Unterschied
Bei einem Saldo gibt es drei mögliche Varianten, wie dieser ausfallen kann, nämlich:
- Positiver Saldo
- Negativer Saldo
- Nullsaldo
Der positive Saldo wird in der Regel alternativ auch als Habensaldo bezeichnet. Er kennzeichnet sich dadurch, dass die Habenseite eines Kontos die Sollseite überwiegt. Eine andere Bezeichnung für den positiven Saldo ist neben dem Habensaldo oftmals „Plus“. Dies sagt aus, dass mehr Haben als Soll vorhanden ist.
Im Unterschied zum Habensaldo bzw. dem positiven Saldo kennzeichnet sich der negative Saldo dadurch, dass die Sollseite größer ist als die Habenseite. Dementsprechend wird entweder von einem Soll- oder einem Minussaldo gesprochen. Dieser Saldo sagt vor allem aus, dass aufgrund des Kontos Schulden existieren. Eine dritte Variante ist der sogenannte Nullsaldo. Hier sind die Soll- und die Habenseite des Kontos identisch.
Die Bedeutung des Saldos in der Buchhaltung
Von Bedeutung ist der Saldo insbesondere im Rahmen der sogenannten doppelten Buchführung. Hier lässt sich am Saldo ablesen, ob eine Ausgeglichenheit der zwei Seiten (Soll- und Habenseite) existiert. Somit findet auch in diesem Fall eine Gegenrechnung der zwei Seiten statt, sodass es sich beim Saldo um einen Ausgleichsposten handelt. Jedes Konto, welches in der Bilanz zum Tragen kommt, besitzt einen Saldo.
Der Saldo bei Bankkonten
In der Praxis taucht der Saldo oftmals im Rahmen von Bankkonten auf, insbesondere beim Girokonto. Während es zum Beispiel beim Spar- oder Tagesgeldkonto ausschließlich eine Habenseite gibt, da diese nur im Guthaben geführt werden können, existieren bei Girokonten regelmäßig Soll- und Habenseite. Um den entsprechenden Saldo bei einem Bankkonto zu ermitteln, findet eine Gegenüberstellung sämtlicher Ein- und Abgänge auf dem Konto statt, insbesondere:
- Eingänge wie Gehalt
- Überweisungen
- Durchlaufende Posten, beispielsweise Miete
- Sonstiger Gutschriften
Überwiegt die Eingangsseite auf dem Konto, handelt es sich um einen Habensaldo. Sind hingegen die Aufwendungen höher als die Einnahmen, spricht man von einem Sollsaldo.
Restsaldo als besonderer Saldo bei Darlehen
Einen besonderen Saldo gibt es insbesondere bei Darlehen, die regelmäßig in Form der monatlichen Kreditraten zurückgezahlt werden. Hier ist oftmals die Rede vom sogenannten Restsaldo oder der Restschuld. Der Restsaldo sagt etwas darüber aus, wie hoch die Schulden des Kreditnehmers noch sind. Betrug die ursprüngliche Darlehenssumme beispielsweise 20.000 Euro und hat der Kreditnehmer seine Raten seit zwei Jahren gezahlt, beläuft sich der Restsaldo zum Beispiel auf 14.000 Euro. Dies wäre die aktuelle Restschuld, die der Kreditnehmer zukünftig noch abzahlen muss.
Was ist die Saldenbestätigung?
Dass der Saldo eines Kontos von nicht unerheblicher Bedeutung ist, zeigt unter anderem die sogenannte Saldenbestätigung. Diese beinhaltet, dass zu einem festgelegten Zeitpunkt alle Posten eines Kontos gegengerechnet werden und ein Saldo gebildet wird. Dieser Saldo wird der entsprechenden Person, beispielsweise einem Bankkunden, anschließend in schriftlichen Form mit der Saldenbestätigung mitgeteilt.
Wo ist der Saldo zu finden?
In nahezu allen Fällen steht der Saldo in Verbindung mit einem Konto oder einer Gegenüberstellung zwei gegenläufiger Positionen. Daher stellt sich die berechtigte Frage, wo der Saldo eigentlich im Detail zu finden ist? Die Antwort wiederum ist sehr einfach, wenn man weiß, dass es sich beim Saldo um eine Ausgleichsposition handelt. Deren wesentliche Aufgabe ist es, die Differenz zwischen der Soll- und der Habenseite zu kompensieren.
Weist also beispielsweise die Habenseite einen um 200 Euro höheren Betrag als die Sollseite auf, würde der Saldo in dem Fall auf der Sollseite zu finden sein, eben um die Habenseite auszugleichen. In dem Fall würde es sich demzufolge um einen Sollsaldo in Höhe von 200 Euro handeln. Auf diese Weise lässt sich im Prinzip jeder Saldo schnell und leicht als entsprechende Ausgleichsposten finden.
Was ist der Unterschied zwischen Saldo und Schlussbestand?
Nicht selten werden die zwei Begriffe Saldo und Schlussbestand synonym verwendet oder sogar miteinander verwechselt. Dabei gibt es im Detail einen Unterschied, ob es sich um einen allgemeinen Saldo oder stattdessen um einen Schlussbestand handelt. Beim Erkennen dieser Unterscheidung hilft die jeweilige Definition, worum es sich einerseits beim Saldo und zum anderen beim Schlussbestand handelt. Bekanntlich ist der Saldo die Differenz, die sich aus der Gegenüberstellung der Habenseite auf der einen und der Sollseite auf der anderen ergibt. Anders ausgedrückt stellt der Saldo einen Überschuss einer der zwei existierenden Kontoseiten im Vergleich zur anderen Seite dar.
Der Schlussbestand ist zwar im Prinzip auch ein Saldo, jedoch kann dieser nicht auf beiden der Kontoseiten stehen. Stattdessen findet sich der Schlussbestand immer auf der Seite der sogenannten Minderungen. Das hat den Hintergrund, dass diese Minderungen niemals den ursprünglichen Anfangsbestand plus entstehenden Mehrungen übertreffen können. Einzige Ausnahme ist das Girokonto, denn dort kann es tatsächlich passieren, dass die Minderungen größer als Anfangsbestand plus Mehrungen sind.
Was ist ein Beispiel für den Saldo?
Gerade Begriffsdefinitionen wie der Saldo klingen für viele Verbraucher recht abstrakt, lassen sich allerdings mit einem Praxisbeispiel oftmals sehr gut erläutern. Daher möchten wir dies im Zusammenhang mit dem Saldo ebenfalls tun, indem wir uns das folgende Beispiel aus der Praxis vorstellen:
- Sollseite eines Kontos (Summe): 5.000 Euro
- Habenseite eines Kontos (Summe): 1.500 Euro
- Saldo: 3.500 Euro (5.000 Euro – 1.500 Euro)
Für die Berechnung des Saldos wird also einfach die größere Sollseite als Basis genommen, von der die Habenseite subtrahiert wird. Daraus ergibt sich als Differenz der Saldo in Höhe von 3.500 Euro, der in diesem Fall auf der kleineren Habenseite eingetragen wird. Gleichzeitig handelt es sich übrigens bei den 5.000 Euro um die sogenannte Abschlusssumme, da diese größer als die 1.500 Euro auf der Habenseite sind.
Was ist der Saldo bei einer Kreditkarte?
Den Saldo auf einem Girokonto haben wir bereits erläutert. Was aber stellt der Saldo zum Beispiel bei einer Kreditkarte dar? Im Grunde funktioniert ein Kreditkartenkonto bezüglich der Abrechnung und Saldierung genauso wie ein klassisches Kontokorrentkonto. Neben dem Girokonto zählt das Kreditkartenkonto, welches zur Kreditkarte als Verrechnungskonto gehört, nämlich zu den einzigen Bankkonten überhaupt, die sowohl im Soll als auch im Haben geführt werden können. Daraus wiederum ergibt sich, dass es bei einer Kreditkarte sowohl einen Soll- als auch einen Habensaldo geben kann. Dies setzt lediglich voraus, dass dem Karteninhaber grundsätzlich auf dem Kreditkartenkonto ein Verfügungsrahmen eingeräumt wurde.
Nehmen wir zur Verdeutlichung des Saldos einer Kreditkarte an, dass Sie nach der Eröffnung des Kreditkartenkontos dort einen Betrag in Höhe von 4.000 Euro eingezahlt haben. Seit dieser Zeit sind durch Verfügungen mit der Kreditkarte insgesamt 3.800 Euro abgebucht worden. Die Differenz zwischen 4.000 Euro und 3.800 Euro sind nach Adam Riese 200 Euro. Dabei handelt es sich um einen Habenbestand, weil die Sollseite noch um 200 Euro größer ist und diese bei derartigen Konten für ein Guthaben des Karteninhabers steht. Anders ausgedrückt verfügen Sie in diesem Beispiel auf dem Kreditkartenkonto noch über ein Guthaben in Höhe von 200 Euro, das als Habensaldo ausgewiesen wird.
Ein anderes Beispiel wäre, wenn Sie zwar ebenfalls wie im vorherigen Beispiel zunächst für 4.000 Euro auf Ihr Kreditkartenkonto eingezahlt hätten, die Abbuchungen sich insgesamt jedoch auf 5.000 Euro belaufen hätten. In diesem Fall wäre kein Guthaben mehr vorhanden, sondern Sie würden der Kreditkartengesellschaft 1.000 Euro im Rahmen Ihres beanspruchten Kreditkartenlimits schulden. Das wiederum bedeutet, dass in diesem Fall die Sollseite um 1.000 Euro größer als die Habenseite wäre. Daraus wiederum ergibt sich ein Habensaldo in Höhe von 1.000 Euro, sodass es sich für Sie anders ausgedrückt um einen negativen Saldo handelt. Diesen müssen Sie irgendwann gegenüber der Kreditkartengesellschaft wieder ausgleichen.
Was bedeutet Saldo nach gerichtlicher Entscheidung?
Wenn von einem Saldo nach gerichtlicher Entscheidung gesprochen wird, dann ist damit normalerweise ein negativer Eintrag in die Schufa gemeint. Alternativ wird häufiger auch von einem titulierten Saldo gesprochen. Ein Saldo nach gerichtlicher Entscheidung ist demzufolge für den Betroffenen äußerst negativ, denn dadurch wird in der Regel der Schufa-Score schlechter. Somit hat der Betroffene zum Beispiel bei Banken oft keine ausreichende Bonität mehr, um einen Kredit zu erhalten. Die möglichen negativen Merkmale, die aufgrund des Saldos nach gerichtlicher Entscheidung durch die Schufa-Eintragung aufgeführt werden können, sind in erster Linie:
- Eidesstattliche Versicherung
- Vollstreckungsbescheide
- Mahnbescheide
- Verbraucherinsolvenz
Der Saldo nach gerichtlicher Entscheidung ist daher nahezu ausnahmslos negativ und bedeutet zusammengefasst, dass Ihre Bonität aller Voraussicht nach durch negative Schufa-Einträge belastet wird.
Was bedeutet Saldo zu Ihren Gunsten?
Vielleicht haben Sie im Zusammenhang mit einem Online-Händler schon einmal den Begriff „Saldo zu Ihren Gunsten“ gehört und wissen nicht genau, was damit gemeint ist? In den meisten Fällen entsteht ein solcher Saldo dann, wenn Sie zum Beispiel die Rechnung eines Online-Händlers bezahlt haben, der Betrag jedoch größer war, als der Sollsaldo Ihres Kundenkontos aufweist.
In dem Fall entsteht ein Saldo zu Ihren Gunsten, Sie haben also dementsprechend noch Guthaben auf Ihrem Kundenkonto beim entsprechenden Händler. Der weitere Vorgang sieht meistens so aus, dass Ihnen dieses Guthaben entweder mit der nächsten Rechnung erstattet bzw. subtrahiert wird oder Sie nutzen es einfach, um den nächsten Kauf ohne zu bezahlende Rechnung durchzuführen.
Was bedeutet der Saldo bei Amazon?
Das Beispiel eines Online-Händlers haben wir zuvor bereits genannt, um zu erläutern, was Saldo zu Ihren Gunsten bedeutet. Wenn von einem Saldo bei Amazon gesprochen wird, dann ist damit in erster Linie nicht das gewöhnliche Kundenkonto von Verbrauchern gemeint, sondern ein Amazon Verkäufer-Konto. In den meisten Fällen wird dieses Konto zwar Guthaben aufweisen, welches dadurch entsteht, dass die entsprechenden Händler ihre Produkte bei Amazon verkaufen und dementsprechend von den Käufern die Zahlungseingänge auf dem Amazon Verkäufer-Konto verbuchen lassen. Trotzdem kann es auch beim Amazon Verkäufer-Konto zu einem negativen Saldo kommen, wenn zum Beispiel höhere Gebühren das Guthaben übersteigen oder Erstattungen für bereits verbuchte Produkte vorgenommen werden müssen. Dementsprechend kann es auch bei einem Amazon Kundenkonto zu einem positiven oder negativen Saldo kommen.