Sortimentspolitik
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Der Begriff der Sortimentspolitik kommt insbesondere bei Unternehmen zum Tragen, die im Handelsbereich aktiv sind. Es handelt sich dabei um eine Form der Produktpolitik, die eine wichtige Grundlage für das gesamte Handelsmarketing darstellt. Mit dem Sortiment wiederum wird die vollständige Angebots- und Produktpalette von Handelsunternehmen bezeichnet, auch entsprechende Dienstleistungen, die offeriert werden.
Worum handelt es sich bei der Sortimentspolitik?
Das Betreiben der sogenannten Sortimentspolitik obliegt den Unternehmen, die im Handelsbereich tätig sein. Das sind in erster Linie:
- Supermärkte
- Fachhändler
- Kaufhäuser
- Große Online-Shops
Über die Sortimentspolitik und die damit verbundene Gestaltung des jeweiligen Produktangebotes versuchen die Unternehmen in der Regel, mehrere Ziele zu erreichen. Der möglichst hohe Nutzen für den Endkunden steht dabei häufig im Vordergrund. Dieser wiederum kann im Zuge der Sortimentspolitik beeinflusst werden, beispielsweise durch eine hohe Qualität der Produkte. Die prinzipiellen Ziele der Sortimentspolitik sind insbesondere:
- Gewinn- und Umsatzsteigerung
- Verbesserte Wettbewerbssituation
- Effiziente Nutzung der Verkaufs- und Lagerfläche
Die Steigerung des Umsatzes und auch des Gewinns soll beispielsweise dadurch erreicht werden, dass umsatzstarke Produkte vermehrt vertrieben werden, während eher umsatzschwache Gemüter nicht weiter veräußert werden. Die Wettbewerbssituation lässt sich beispielsweise dadurch verbessern, dass ein gutes Zuschneiden des Sortiments auf den Kunden erfolgt. Dies geschieht beispielsweise über die Qualität oder auch den Preis.
Breite und Tiefe des Sortiments
Beim Sortiment und so auch bei der Sortimentspolitik wird zwischen der Breite und Tiefe unterschieden. Das kommt deshalb zustande, weil die Ziele der Sortimentspolitik grundsätzlich in zwei unterschiedliche Richtungen gehen können. Die Breite eines Sortiments bezeichnet in dem Zusammenhang die Anzahl der unterschiedlichen Warengruppen, die ein Unternehmen aus dem Handelsbereich anbieten kann. Ein gutes Beispiel für eine große Sortimentsbreite findet sich in Kaufhäusern, die in der Regel ganz viele und unterschiedliche Waren veräußern. Das wesentliche Ziel der möglichst breiten Sortimentsaufstellung ist es, dass der Kunde den Benefit hat, quasi alle benötigten Güter an einem Ort zu erwerben.
Das zweite Hauptziel der Sortimentspolitik besteht in einer großen Sortimentstiefe. Diese kennzeichnet die Zahl der jeweiligen Produkte, die zu einer Warengruppe zählen. Ein klassisches Beispiel wäre im Getränkebereich, dass der Supermarkt eine große Anzahl unterschiedlicher Softdrinks im Angebot hat, die sich entweder im Geschmack oder auch vom Hersteller her unterscheiden.
Welche Bedeutung hat die Sortimentspolitik für Unternehmen?
Für Handelsunternehmen ist die Sortimentspolitik von großer Bedeutung. Da sich sowohl die Märkte als auch die Nachfragesituation stetig ändern, ist es eine wesentliche Aufgabe jedes Handelsunternehmens, die eigenen Marktanteile zu verteidigen oder zu erweitern. Dazu gehört auch, dass das Produktangebot modernisiert wird und eine Anpassung auf eine veränderte Nachfrage vorgenommen werden kann. Zu diesem Zweck dient die Sortimentspolitik in erster Linie.
Welche Arten der Sortimentspolitik gibt es?
Innerhalb der Wirtschaftswissenschaft wird insbesondere zwischen drei Arten der Sortimentspolitik differenziert, nämlich:
- Quantitative Sortimentspolitik
- Qualitative Sortimentspolitik
- Zeitliche Sortimentspolitik
Bei der quantitativen Sortimentspolitik wird vor allem über die Anzahl der Güter entscheiden, also die zuvor genannte Tiefe oder Breite des Sortiments. Die qualitative Sortimentspolitik hingegen zielt darauf ab, dass die wesentlichen Eigenarten der Waren wichtig ist. Bei der zeitlichen Sortimentspolitik geht es demgegenüber vor allem darum, wie sich das Sortiment entwickelt.
Welche Ziele verfolgt die Sortimentspolitik?
Es gibt eine Reihe von Zielen, die Unternehmen mit der Sortimentspolitik verfolgen. Dazu gehört in erster Linie, die eigene Marktsituation zu halten oder zu verbessern. Im Detail können mittels des Marketings und der Sortimentspolitik in der Summe die folgenden Ziele angegangen werden:
- Gewinn- und Umsatzsteigerung
- Kostenreduzierung
- Verbesserung der Wettbewerbssituation
- Risikoverteilung
- Positionierung am Markt gegenüber Konkurrenten
- Optimiertes Sortimentsangebot
- Auslastung der Produktion und Lagerhaltung
Steuerung und Kontrolle der Sortimentspolitik
Wichtig im Zusammenhang mit der Sortimentspolitik ist, dass diese von den Handelsunternehmen richtig gesteuert und in regelmäßigen Abständen kontrolliert wird. Dazu gibt es eine Reihe von Kennzahlen, an denen sich ablesen lässt, ob die Sortimentspolitik wie gewünscht funktioniert. Dazu gehören unter anderem:
- Umsatzkraft
- Kompensationskraft
- Nettorentabilitätskraft
- Bruttorentabilitätskraft
- Umschlagshäufigkeit
Mit diesen Kennzahlen sollten sich Handelsunternehmen unbedingt beschäftigen, da sie darüber entscheiden können, in welchem Umfang die angestrebte Sortimentspolitik greift.