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Euribor

Euribor bezeichnet den durchschnittlichen Zinssatz und steht für Euro Interbank Offered Rate. Die Panel-Banken, also kreditwürdige Banken, gewähren untereinander Anleihen in Euro. Die Euribor-Werte werden aufgrund folgender Kriterien festgesetzt: Die Panel-Banken melden ihre Zinssätze für die verschiedenen Laufzeiten an, damit die notwendige Berechnung durchgeführt werden kann. Die höchsten und im Gegenzug die niedrigsten 15 % der registrierten Werte bleiben unberücksichtigt. Drei Nachkommastellen werden in Anrechnung gebracht. Werktags um 11:00 Uhr nach Central European Time werden die Euribor-Werte festgesetzt und den betreffenden Partnern via internationaler Presse mitgeteilt. Es gibt nicht nur einen Euribor-Zinssatz, sondern acht Zinssätze mit verschiedenen Laufzeiten.

Wie wird der Euribor festgesetzt

Die Höhe der Zinssätze ist abhängig von Angebot und Nachfrage. Grundlage sind die Marktzinsen, die von etlichen europäischen Banken ermittelt werden. Faktoren, wie wirtschaftliche Ereignisse, das Wirtschaftswachstum, die Inflationshöhe tragen zu dem Ergebnis bei. Das Vertrauen, die Kreditwürdigkeit der Banken untereinander und letztendlich das Vertrauen der Verbraucher sind maßgebend. Die Veröffentlichung des Euribors erfolgt im Wirtschaftssteil der jeweiligen Tageszeitungen. Der Euribor wird täglich aktualisiert.

Wie erfolgt die Berechnung des Zinses

Die Berechnung erfolgt nach der Methode ACT/360. Die Basis ist das Kalenderjahr mit 360 Tagen, wobei zu bedenken ist, dass für jeden Monat die Verzinsung mit den tatsächlichen Tagen kalkuliert wird. Privatanleger oder Sparer interessieren sich für Euribor, wenn es um Festgeld geht. Der Anleger kann anhand der Festgeldzinsen einen Vergleich anstellen, ob die Bank ihm weniger oder gar mehr Zinsen bietet, als diese für Kapital im Interbankengeschäft berechnen müsste. Es gibt einen 3-Monats-Euribor, der einen Durchschnittszinssatz darstellt, welcher von 57 europäischen bekannten Banken zur Geldanleihe in Anspruch genommen wird. Die Laufzeiten der Transaktionen werden in Zeiträumen von einer Woche bis zu 12 Monaten gerechnet. Dem Bankkunden ist der Euribor-Zinssatz wichtig, da der Zinssatz sehr viele Finanzprodukte beeinflusst. Die Kreditzinsen, die von den Banken in Anrechnung gebracht werden, ebenso wie die Sparzinsen, richten sich nach dem Euribor.

Was sind Euribor-Darlehen?

Es handelt sich hier um eine Form der Baufinanzierung, deren Konditionen abhängig vom Euribor Zinssatz sind. Allerdings werden die Konditionen in zeitlichen Abständen neu festgelegt. Dieses Darlehen ist kurz- oder mittelfristig, flexibel, allerdings auch riskant. Die Neufestlegungen des Euribor können positiv liegen, jedoch auch Verlust für den Darlehensnehmer bringen. Vorteile sind hingegen auch zu vermerken:

  • Ein fallender Euribor-Geldmarktzins, da die Zinsen maximal jährlich aufgrund des aktuellen Euribor-Zinssatzes festgelegt werden.
  • Nach Ablauf der Zinsbindungen kann der Kreditnehmer problemlos die Finanzierung komplett oder teilweise zurückzahlen. Die Bank darf keine Vorfälligkeitsentschädigungenverlangen.
  • Wenn das Zinsniveau generell sinkt, kann das Euribor-Darlehen in ein Festzinsdarlehen verwandelt werden.
  • Der Zinsaufschlag, den die Bank berechnet, kann verhältnismäßig gering ausfallen.

Diese Kreditart ist eigentlich nur sinnvoll als Zwischenfinanzierung. Der Euribor gilt als Grundlage für kurzfristige Kredite und Festgelder und ebenfalls als Referenzzins bei Anleihen, die auf variabler Zinsbasis kalkuliert werden.

Welche Banken gehören zu den Panel Banken

Der Bankenverband EBF entscheidet darüber, welche Banken zu den Panel Banken gehören und den Euribor nutzen können. Folgende deutsche Banken sind Teilnehmer der Panel Banks:

  • Landesbank Berlin,
  • Bayerische Landesbank Girozentrale,
  • Deutsche Bank,
  • Commerzbank,
  • DZ-Bank,
  • Norddeutsche Landesbank Girozentrale,
  • Landesbank Baden-Württemberg Girozentrale,
  • Landesbank Hessen Thüringen Girozentrale.

Zinspapiere und langfristige Anleihen am Kapitalmarkt richten sich in manchen Fällen bei der Zinsberechnung nach dem Euribor-Satz. Das Ziel ist, einen einheitlichen Eurogeldmarkt entstehen zu lassen.

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