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Annuität

Der Begriff der Annuität ist den meisten Menschen in Deutschland vermutlich im Zusammenhang mit einem Immobiliendarlehen bekannt, nämlich dem sogenannten Annuitätendarlehen. Darüber hinaus gibt es eine prinzipielle Definition, was im Finanzbereich unter einer Annuität zu verstehen ist. In unserem Beitrag gehen wir näher darauf ein, worum es sich bei der Annuität handelt. Ferner erfahren Sie, wie sich die Annuität berechnen lässt sowie, welche Vor- und Nachteile mit der Annuität im Rahmen einer Immobilienfinanzierung verbunden sein können.

Was ist die Annuität?

Definiert ist der Begriff der Annuität insbesondere in den Finanz- und Wirtschaftswissenschaften. Hier wird mit der Annuität eine Zahlung bezeichnet, die regelmäßig fließt. Vom exakten Wort her handelt es sich dabei um eine jährliche Zahlung, die allerdings in der Praxis meistens monatlich durchgeführt wird. Kennzeichnend für die Annuität ist ferner, dass diese sich aus zwei Bausteinen zusammensetzt, nämlich einerseits aus den Zinsen und zum anderen aus der Tilgung.

Zum Einsatz kommt die Annuität im Finanzbereich nahezu ausschließlich im Rahmen der Immobilienfinanzierung, nämlich bei einem sogenannten Annuitätendarlehen. Bei diesem Immobilienkredit gibt es eine anfängliche Tilgung, die einen Teil der Annuität darstellt. Im Laufe der Rückzahlungsdauer verändert sich das Verhältnis des Zins– und Tilgungsanteils stetig zu Gunsten der Tilgung, die einen immer höheren Anteil an der Annuität einnimmt.

Wie erfolgt die Berechnung der Annuität?

Die Berechnung der Annuität ist in erster Linie bei Annuitätendarlehen im Kreditbereich von Bedeutung. Damit die Darlehensrate, nämlich die Annuität, ermittelt werden kann, werden in erster Linie der Kreditbetrag, der Zinssatz und die anfängliche Tilgung benötigt. Der Wortteil „anfängliche“ ist wichtig, weil sich der Tilgungsanteil – auch prozentual – im Laufe der Jahre immer weiter ändert.

Die Annuität berechnen können Sie, indem der Darlehensbetrag mit der Summe aus Zinsen plus anfänglicher Tilgung multipliziert und anschließend durch 100 geteilt wird. Dazu ein Beispiel: Sie möchten einen Kreditbetrag in Höhe von 150.000 Euro mit einer anfänglichen Tilgung von drei Prozent aufnehmen. Die Bank veranschlagt einen Zinssatz von jährlich 1,6 Prozent. Damit haben Sie alle Daten, um die Annuität zu berechnen. Die Berechnung sieht wie folgt aus:

150.000 * (3 + 1,6) / 100 = 6.900 Euro

Da Darlehensraten in der Regel allerdings nicht jährlich, sondern stattdessen monatlich zahlbar sind, muss das Ergebnis noch durch zwölf geteilt werden. Demzufolge ergibt sich im Beispiel eine Monatsrate in Höhe von 575 Euro. Im Sprachgebrauch wird diese monatliche Kreditrate oft als Annuität bezeichnen, auch wenn es sich dabei natürlich streng genommen nur um ein Zwölftel der Jahresrate als Annuität handelt.

Welche Vor- und Nachteile hat die Annuität?

Im Zuge der Baufinanzierung hat ein Darlehen mit der zuvor beschriebenen Annuität sowohl Vor- als auch Nachteile. Ein wesentlicher Vorteil des Annuitätendarlehens besteht darin, dass sämtliche Raten für die gesamte Dauer der Zinsbindung optimal planbar sind. Als Darlehensnehmer wissen Sie mit dem Abschluss des Immobiliendarlehens schon, welche zukünftigen Kosten Sie tragen müssen. Ein weiterer Vorteil der Annuität ist, dass eine laufende Tilgung des Kreditbetrages – meistens mit monatlicher Tilgungsverrechnung – erfolgt. Damit sinkt die Zinsbelastung Monat für Monat immer weiter ab und die Zinskosten sind prinzipiell relativ niedrig angesetzt.

Gegenüber diesen Vorteilen gibt es beim Annuitätendarlehen auch einige Nachteile zu beachten. Insbesondere bei der Gegenüberstellung mit einem endfälligen Darlehen ist die monatliche Kreditrate beim Annuitätendarlehen nicht unerheblich höher. Darüber hinaus kommt es vor allem in der Niedrigzinsphase vor, dass die Restschuld am Ende der Zinsfestschreibung beim Annuitätendarlehen mit vergleichsweise niedriger Tilgung höher als bei einem „teuren“ Immobilienkredit ist. Der Grund ist eine Verschiebung hin zur Tilgung, die über den gesamten Rückzahlungszeitraum des Immobilienkredites vollzogen wird.

Gibt es Alternativen zur Immobilienkredit mit Annuität?

Wenn von einem Immobilienkredit mit Annuität gesprochen wird, dann ist damit in erster Linie ein Darlehen mit regelmäßiger Tilgung und natürlich Zinszahlung gemeint. Die meisten Banken bieten Alternativen an, wie zum Beispiel das Tilgungsdarlehen. Zwar gibt es auch hier eine Annuität. Allerdings variiert der Anteil der Tilgung nicht, sondern bleibt immer gleich. Dadurch wird die zu zahlende Darlehensrate allerdings im Laufe der Jahre immer geringer. Eine weitere Alternative ist das endfällige Darlehen. Dies hat definitiv nichts mit einer Annuität zu tun, denn der Kreditnehmer zahlt monatlich lediglich die Zinsen, während die Tilgung am Laufzeitende in einer Summe erfolgt.

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